Schwiegermutter völlig verwirrt - Was kann das sein?
Hallo,
meine Frage klingt vlt etwas lustig aber ich bin wirklich mit meinem Latein am Ende was die Dame betrifft.
Das hat auch nichts damit zu tun, dass man bei seiner Schwiegermutter auch gerne mal nach Problemen sucht, sondern es ist wirklich akut und das gesamte Umfeld findet die Frau verhält sich äußerst merkwürdig.
Gleich vorweg:
Die Probleme bestehen wohl schon immer und es tritt keine Verschlechterung auf, was Demenz oder Alzheimer unwahrscheinlich macht.
Ein paar Beispiele für ihr Verhalten:
Es fällt ich schwer sich sinnhaft zusammenhängend mitzuteilen. Sie drückt sich zum Beispiel sehr umständlich aus oder redet auf einmal von Dingen die im Gespräch garkeine Rolle spielen, so dass man ihr schwer folgen kann. Es ist nicht so, dass es garkeinen Sinn macht, nur der Sinn erschließt sich einem schwer.
Sie schläft so gut wie garnicht und läuft die ganze Nacht in der Wohnung umher.
Sie kriegt allgemein ihr Leben schwer auf die Reihe. Ist mit dem Alltag überfordert (räumt sinnlos Dinge umher, meldet sich oft krank, bastelt Papierschiffchen anstatt Ordnung in ihr Leben zu bringen, kommt Grundsätzlich eine Stunde überall hin zu spät, verliert täglich etwas wichtiges, braucht für Dinge grundsätzlich dreimal so lang wie andere... )
Dazu kommt ein seltsamer Hang zu Esoterik und Anthroposophie. Sie lebt etwas in ihrer bubble und ist total "verstrahlt".
Das Ding dabei ist, dass sie nicht irgendwie geistig minderbemittelt oder ähnliches wirkt sondern ja... Eben nur völlig verballert und verwirrt ist.
Sie ist auch völlig überzeugt davon, wie sie ihr Leben angeht. Obwohl sie ständig von einer Misere in die nächste rutscht und auch nicht mit ihrem Geld umzugehen weiß. Das geht dann eben oft für völlig überteuertes Esozeug drauf und sie muss uns dann nach Geld fragen.
Jetzt frage ich mich was da los ist. Sie erinnert mich vom Verhalten her an jemanden der in seiner Jugend zu viel lsd oder andere Drogen erwischt hat, weil sie eben so seltsam abgedriftet und langsam ist, aber das ist wohl nicht der Fall. Um wirklich einzuschreiten ist sie zu selbstständig. Aber das ganze wirkt so pathologisch auf mich, ich kann mir nicht vorstellen, daß man einfach so IST?!
Für etwas pathologisches würde auch sprechen, dass mein Mann auch oft Schwierigkeiten hat sich Dinge zu merken und manchmal etwas am Leben vorbeilebt... Das kann aber auch der Einfluss von der Erziehung sein.
Hat hier jemand eine Idee was mit ihr los sein könnte? Ich kann sie zwar eh nicht zwingen zum Arzt zu gehen aber irgendwas stimmt da noch nicht...
7 Antworten
Das sollte medizinisch abgeklärt werden.
Einerseits ist es halt ihre Sache, wie sie ihr Leben führt, andererseits sollten andere Ursachen ausgeschlossen werden.
Ansätze sind:
- Ausreichende Wasser- und Mineralstoffversorgung, ansonsten kann "herumphantasiert" werden.
- Unerkannte Mini-Schlaganfälle mit Störung des Sprachzentrums und der Logik.
Für mich klingt es so als ob sie hart dissoziiert, quasi neben sich steht und nicht genau mitkriegt was mit ihr und um sie herum passiert. Sie hat eventuell das Zeitgefühl und das Gefühl für den Raum verloren, die zwischen menschliche Grenzen (sie denkt eventuell: „ich bin du und du bist ist, wir sind alle eins, mit meinem Denken kann ich mein Umfeld beeinflussen weil wir alle eins sind etc - eben eso Zeug)
sie glaubt wahrscheinlich wirklich dass sich was von alleine bessert da sie in Gedanken daran arbeitet (in der eso Szene glaubt man häufig zb dass das mindset alleine schon reicht, oder dass paar Praktiken zb mit Steinen reichen). das nennt man in der Psychologie „magisches Denken“. Das resultiert aus angelernte Hilflosigkeit, eine Folge von Trauma.
Ich habe einige Verwandte die das gleiche Muster haben. Jeder von ihnen ist in der Jugend schwer traumatisiert worden.
ich kann mich natürlich irren, es kann auch was anderes sein, ich spreche nur aus Erfahrung.
Würde eventuell nicht schaden das mal anzusprechen und konkrete Hilfe anzubieten.
alles liebe
Ich finde den Ansatz sehr interessant. Ich habe mir auch schon überlegt ob sie damit vielleicht etwas kompensiert.
Ich denke nicht, dass sie sich dem selbst so bewusst ist, und leider hat sie eine Abneigung gegen Ärzte und jegliche "Schulmedizin". Aber vlt berate ich mich mal mit meiner eigenen Psychologin dazu
..hm..grundsätzlich ist es nicht "verboten"wenn ein älterer Mensch eine etwas eigenartige Lebensführung hat.
Es klingt -vorsichtig gesagt-danach, als wäre es mal gut, sie würde zu einem Psychiater gehen.
Ich kann es nicht beurteilen, ob es Wahnvorstellungen sind oder nur bizarre Eigenarten..aber wenn es euch schon auffällt..scheint es zumindest beobachtungsbedürftig zu sein...?
Schwerer Fall von Ballaballa.
Es tut mir Leid für dich, aber da kannst du kaum etwas machen. Wenn das irgendwann zu abgedreht wird, kann es auf eine Pflegschaft hinauslaufen, wenn sie ihre Geschäftsfähigkeit verliert.
In erster Linie wohl soziale und mentale Prägung. Sicherlich gibt es auch Menschen, bei denen eine genetische Disposition vorliegt, die solche Entwicklungen fördert.
Trinkt sie denn genug?
Ansonsten mal mit dem Hausarzt telefonieren und ihm die Situation schildern.
Ich glaube sie isst und trinkt zu wenig...Ich werde das mal meinem Hausarzt schildern. Das ist eine gute Idee. Vlt auch meiner Psychologin, vlt hat die ja eine Idee.
Sie ist nur eben weder Einsichtig, noch Banane genug, sodass man sie selbst zum Arzt schicken könnten.
Aber eine Einschätzung per Ferndiagnose würde mir schon helfen mit der Frau umzugehen glaube ich...
Ich frage mich nur woher sowas kommt...