Ist das Schwarzarbeit?

4 Antworten

Bei den Infos hier schrillen bei mir die Alarmglocken. Ja, ich sehe das auch als Schwarzarbeit. Würde er es nur so bei 1 oder 2 Personen insgesamt als Nachhilfe machen und einen kleinen Betrag bekommen, wäre das ja ein ganz anderes Thema.

Macht Paypal nichts dagegen, wenn jemand täglich mehrere Hunderte Euros in kleinen Beträgen von zig Personen bekommt?

Paypal ist das reichlich egal.
Was Viele aber nicht wissen oder ignorieren -> Paypal ist eine Bank wie jede andere Bank auch. Und da können Behörden (wie das Finanzamt) ihr Recht für Kontenabruf nutzen.
Wenn dabei dann nicht angemeldete gewerbliche Tätigkeiten vermutet werden, hat der Konteninhaber ein Problem.

und zwar kommentarlos mit Freunde und Familie

Klar.... so spart man sich den Käuferschutz und die Gebühren, die bei gewerblichen Umsätzen sonst anfallen. (Mikrozahlungen bis 10 Euro: 4,99% + 0,09€ pro Transaktion)
Die "Käufer" haben kaum eine Chance, ihr Geld zurück zu fordern.
Und bei 5€ pro Transaktion sind das rund 0,34€ pro Zahlung, die dem Verkäufer abgezogen werden. Das summiert sich ziemlich schnell.

Und wenn Paypal das Ganze auf dem Schirm hat, wird das dort durchaus als gewerbliches Handeln eingestuft und kann durch vorsätzlich falsch deklarierte Transaktion zu entsprechenden Konsequenzen bis hin zur Sperrung des Zugangs führen.

Daraus lässt sich also schon ableiten, dass es sich um eine nicht angemeldete Tätigkeit handeln kann.

  • Die Bitte, kommentarlos und über die Option "Freunde und Familie" zu zahlen, ist auffällig. Diese Option ist nur für private Geldtransfers gedacht und umgeht die PayPal-Gebühren, die bei Geschäftstransaktionen normalerweise anfallen.
  • Wenn er regelmäßig Geld für eine Dienstleistung bekommt (Nachhilfe ist eine Dienstleistung), müsste er das als Einkommen versteuern und gewerblich anmelden – zumindest ein Kleingewerbe.

"Aber fliegt das nicht auf?"

Es ist nicht garantiert, dass es „auffliegt“, aber:

  • PayPal kann sehr wohl auffällige Aktivitäten erkennen, insbesondere wenn regelmäßig viele Kleinbeträge eingehen.
  • In Deutschland ist PayPal verpflichtet, bei Verdacht auf Geldwäsche oder Steuerhinterziehung Informationen an Behörden weiterzugeben (§ 24c KWG, Geldwäschegesetz, etc.).
  • Das Finanzamt kann bei einer Anzeige oder bei Stichprobenprüfungen darauf stoßen.

Wenn er:

  • 12 Leute pro Nachhilfegruppe hat,
  • pro Person 5 € nimmt → 60 € pro Gruppe,
  • 1–2 Gruppen am Tag macht,
  • das Ganze über Wochen und mit mehreren Studiengängen durchführt,

dann kommt da leicht ein vierstelliger Betrag monatlich zusammen, der steuerpflichtig ist, sobald er über den Freibetrag kommt (2025: 11.604 € Grundfreibetrag). Auch unterhalb des Freibetrags muss man das Einkommen anmelden, sonst liegt Steuerhinterziehung vor.

Sieht stark danach aus, dass der Nachhilfeanbieter nicht offiziell gemeldet ist und das Einkommen möglicherweise nicht versteuert. Du kannst es natürlich als anonyme Steuerhinterziehung beim Finanzamt melden.

Lass dir von ihm eine Rechnung ausstellen, darauf hast du ein Anrecht.

Macht er es nicht, dann fordere das Geld zurück, oder drohe ihm mit einer Meldung beim Finanzamt.

Bekommst du die Rechnung ist alles ok.

Bekommst du das Geld, hast du ja niemanden bezahlt, also keine Schwarzarbeit,

Keine Rechnung und kein Geld, dann melde es dem Finanzamt und du kannst im Falle das er auffliegt nicht bestraft werden.