Bin Schwanger und mein Chef will mich kündigen, was tun?

7 Antworten

Einer Kündigung müsste die Regierung zuerst zustimmen.

Freilich ist es für einen Arbeitgeber unschön und unpraktisch, aber letztlich werden durch Mutterschutz und Elternzeit der Betrieb nicht wirklich belastet. Letztere ist auch nur bei dem Vorliegen eines (ruhenden) Beschäftigungsverhältnisses möglich.

Insofern standhaft bleiben und für den Fall rechtzeitig rechtlich intervenieren.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Im übrigen verweise ich auf § 675 Abs. 2 BGB

Hallo, dein Chef kann dich nicht kündigen, weil du jetzt schwanger bist.

Durch das Mutterschutzgesetz besteht ein Kündigungsschutz. Dieser gilt ab dem ersten Tag der Schwangerschaft und schützt dich davor, während deiner Schwangerschaft gekündigt zu werden. Genauer nachzulesen in § 17 MuSchG.

Sollte dein Chef dich kündigen, weise die Kündigung schriftlich zurück und mache deinen Kündigungsschutz geltend.

Du kannst dich auch an eine Beratungsstelle für Schwangere wenden, die können dich nochmal genauer aufklären und dir auch beistehen.

Unterschreibe bitte keine Kündigungen, Abmahnungen oder Aufhebungsverträge.

Die Kündigungsfrist kann er natürlich auch nicht einfach verkürzen. Das ist aber gar nicht relevant, da eine Kündigung wie gesagt nicht möglich ist.

Da könntest du eine Kündigungsschutzklage in Arbeitsgericht einreichen, sobald die Kündigung da ist. Frist: innerhalb 3 Wochen. Geht aber nur für Betriebe über 12 Beschäftigten.

Rechtliche Beratung bekommst du beim Amtsgericht kostenlos, wenn du einen Termin bei der Rechtsberatung machst. Das Gericht ist kostenlos.

Wenn du bei einer Gewerkschaft bist, bekommst du dirt einen kostenlosen Angwaoder du bis Rechtsschutz versichert und suchst dir einen Anwalt. Oder du zahlst den Anwalt selbst.

Es geht auch kostenlos wie oben beschrieben.

Kündigen darf er dich gesetzlich nicht.

https://www.gesetze-im-internet.de/muschg_2018/

Viel Erfolg

Seine aussage ,,er muss mich kündigen‘‘.
und er möchte die Kündigungsfrist von 28 Tagen auf 14 Tage verkürzen.

Darf er beides nicht.

Du kannst und solltest dagegen klagen bzw ihm zumindest erstmal damit drohen und ansonsten kannst du rechtliche Schritte einleiten.

Viel Erfolg.

Während der Schwangerschaft ist es illegal, das man dich kündigt. Das darf er nicht.

Was er machen kann (und darf) ist dich nach dem Mutterschutz zu kündigen.

Geh gegen die Kündigung in der Schwangerschaft aufjedenfall rechtlich vor.


DanaStr 
Beitragsersteller
 18.06.2025, 22:01

Er will mir freitag die Kündigung geben. Soll ich diese dann abwähren? Oder mitnehmen als Beweisstück?

xKikilein  18.06.2025, 22:03
@DanaStr

Nehm die aufjedenfall mit, die kannst du dann dem Anwalt vorlegen.

Ayse28  19.06.2025, 01:10
@DanaStr

Du kannst das Schriftstück gerne in Empfang nehmen.
Freilich sagst Du dabei, dass Du mit der Kündigung nicht einverstanden bist (idealerweise vor Zeugen).
Innerhalb von 2 Wochen wiederholst Du auf beweisbare Weise die Mitteilung Deiner Schwangerschaft inclusive der ärztlichen Bestätigung (also vor Zeugen oder per Einschreiben mit Rückschein -> das Du mit einem Zeugen kuvertiert und zur Post gebracht hast).
Und innerhalb von drei Wochen erhebst Du Kündigungsschutzklage vor dem Arbeitsgericht.
Hinweis: In der 1. Instanz zahlt jede Partei ihren Anwalt selber, egal wie´s ausgeht. Anwaltszwang besteht aber nicht. Du kannst Deine Kündigungsschutzklage auch beim Urkundsbeamten der Geschäftsstelle mündlich zur Niederschrift vortragen (§ 253 Abs. 5 ZPO). Das kostet nichts, Du solltest nur vorher telefonisch einen Termin ausmachen. Das Gerichtsverfahren selber kostet auch nicht viel (grob geschätzt etwa € 100,-). Du klagst auf Weiterbeschäftigung zu denselben Bedingungen wie bisher. Und Du wirst gewinnen, wenn Du Dich nicht allzu dumm anstellst oder irgendwelche faulen Kompromisse annimmst (die Dir der Arbeitgeber vermutlich anbieten wird). Gegebenenfalls kannst Du Dir bei Gericht immer noch 1-2 Wochen Bedenkzeit vorbehalten, bevor Du irgendeinen "Vergleich" schließt und Dich in der Zwischenzeit weiter informieren, zur Not auch bei einem Anwalt.

Bis dahin: Nerven behalten und Dich dem Arbeitgeber gegenüber korrekt verhalten. Eine "verhaltensbedingten Kündigung" ist nämlich auch während der Schwangerschaft zulässig.

DanaStr 
Beitragsersteller
 19.06.2025, 01:24
@Ayse28

Ich danke dir für deine Nachricht☺️

ehelich gesagt habe ich angst…

angst um mein baby und den ganzen stress.

ich habe sowas noch nie in meinem leben erlebt und finde es so abartig, dass es solche Menschen gibt. Und gerade noch trauriger darum weil er seibst vater von einem 6 jährigen sohn ist, normalerweise sollte er nicht nur Verständnis zeigen, sondern auch etwas Mitgefühl

SlightlyAnnoyed  19.06.2025, 07:19
@DanaStr

Sage deinem Chef jetzt schon klipp und klar, dass er dich nicht kündigen kann (gerne mit dem Hinweis, dass er sich mal mit dem Arbeitsrecht auseinander setzen soll) und dass du, wenn du die Kündigung erhalten solltest, sofort zum Gericht gehst und klagen wirst. Vielleicht schreckt ihn das schon so ab, dass er von einer Kündigung absieht und du das ganze Theater nicht hast. Viele AG verlassen sich darauf, das AN ihre Rechte nicht kennen.