Schulden bei Krankenkasse, wann kommt der Zoll?
Hallo,
ich bin beruflich selbstständig, verdiene aber momentan lediglich 800€ pro Monat, es ist mir seit ca. 4 Monaten nicht möglich meine Krankenversicherungsbeiträge (freiwilliger Versicherungsschutz) zu begleichen, gestern kam die erste Mahnung, ich würde nun gerne wissen wann der Brief der Krankenkasse kommt das die Versicherungsschutz ruht, bzw. ab wann eine Vollstreckung (Zoll) bei mir erscheint.
3 Antworten
Der Zoll kommt erst einmal gar nicht. Die gesetzliche Krankenkasse ist befugt dein Konto / deine Konten zu pfänden. Ohne Gerichtsbeschluss, ohne Gerichtsvollzieher.
Das gilt es natürlich zu verhindern. Daher: Rede mit der KK! Vereinbare eine Ratenzahlung, Erkläre dein Problem. Zusätzlich solltest du überlegen dein Konto in ein P-Konto zu verwandeln, um einen gewissen Pfändungsschutz zu haben.
Die Pfändung wird in der Regel nicht konkret angekündigt, damit man sein Konto nicht entsprechend kurz vorher leer räumt.
Der Zoll / Gerichtsvollzieher kommt erst, wenn über Monate hinweg die Pfändung deines Kontos nichts bringt und du nicht mit der KK zusammenarbeitest. Denn bei der KK sitzen im Normalfall Menschen. Viele davon sind sogar nett, und haben Verständnis. Also kämpfe nicht gegen die KK, sondern arbeite mit ihnen zusammen. Dann kommst du am günstigsten raus.
Warum willst du darauf warten? Sprich mit deiner KK und bitte um Umstufung, falls du mehr als den Mindestbetrag bezahlst, vereinbare ggf. eine Ratenzahlung.
Auch wenn das jetzt hart klingt, aber wenn du das mit deiner Selbständigkeit nicht aufbringen kannst, solltest du diese aufgeben und dir lieber einen Job suchen. Bis dahin stelle einen Antrag auf ALG II.
Nein das möchte ich nicht, ich habe meine Selbstständigkeit ja gerade erst angefangen, es geht weiter Bergauf. Die Frage von mir aber wurde immer noch nicht beantwortet: Wann der Brief der Krankenkasse kommt das die Versicherungsschutz ruht, bzw. ab wann eine Vollstreckung (Zoll) bei mir erscheint.
Das hängt von den MA der KK ab. Normalerweise wartet man drei Monate ab, bevor weitere Schritte unternommen werden. Wenn du aber mit er KK redest und ihr zusammen eine Lösung findet, ist das nicht nötig. Die KK hat nichts davon, dich unnötig zu drangsalieren.
Da sie den Beitrag aber an den Gesundheitsfonds abführen muss, ist sie gezwungen, diesen auch einzutreiben.
Wenn es bergauf geht, sieht ja wenigstens die Zukunft gut aus und du kannst die Beiträge nachzahlen.
Schreibe deine Krankenkasse an. Erkläre ihnen deine momentane Situation. Vielleicht können sie dich auf den Mindestbeitrag runtersetzen. Und entsprechend dem Steuerbescheid wird das dann im Jahr drauf nach oben korrigiert, solltest du mehr verdient haben.
Auf keinen Fall würde ich gar nichts tun, denn das sieht immer so aus, als kümmert man sich nicht.
Der Mindestbetrag ist ca. 180€, das geht mit meinem jetzigen Einkommen (derzeit) leider nicht.