Schülerplattform für Schule?

2 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Erster Tipp: Nimm sofort die Musikstücke aus den Chats heraus, wenn Du nicht gerne zehntausende von Euro für Abmahnungen und Schadensersatz ausgeben willst :-)

Zweiter Tipp: Lass es sein!

Das klingt vielleicht zu frustrierend, aber es gibt Unmengen von Schulplattformen, die auch richtig gut sind. Da kommst Du nur hin, wenn Du das richtig professionell machst. Gucke Dir Sdui oder Schulfox an. Da gibt es doch alles schon und das Datenschutzkonform und bewährt. Und auch andere Lernplattformen wie IServ oder itslearning haben doch längst eigene und gute Apps.

Wenn Deine Plattform wirklich von der Schule genutzt werden soll, wird es alleine schon am Datenschutz scheitern. Kennst Du die DSGVO? Weißt Du wie man eine AVV formuliert? Wie willst Du Deine Zuverlässigkeit als Betreiber nachweisen? Wie willst Du Datensicherheit nachweisen?

Wenn das von den Schülern rein privat genutzt werden soll, ist es etwas einfacher.

Also: Bringt als kleines Projekt bestimmt Spaß, aber wenn es wirklich genutzt oder gar verkauft werden soll, stehst Du vor einem Berg von Problemen.

Dein sorgloser Umgang mit dem Urheberrecht bei den Uploads der Dateien in den Chats zeugt von ziemlicher Unerfahrenheit. Und diese dann noch auf einer Webseite weltweit zu veröffentlichen, noch mehr. Das ist ein Riesenproblem bei allen Messengern etc.: Du brauchst Mechanismen um Inhalte zu melden.

segler1968  30.07.2023, 13:02

Ergänzung: Was sollen die Bilder von Lockcard in der Seite „Das sind wir“??? Habt Ihr die Erlaubnis dafür? Und was soll das?

Und ist euch klar, dass mit der jetzigen Formulierung Eures Impressums ihr zu fünft als Betreiber gesamtschuldnerisch und unbegrenzt dafür haftet, was Ihr auf Eurer Seite macht?

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entwickler1802 
Fragesteller
 30.07.2023, 13:53
@segler1968

Ups Danke für den Hinweis. Ich habe Teile von ältern Projekten von mir kopiert, damit wir nicht von 0 anfangen müssen. Die Bilder hatte ich vergessen zu erstezen. Jetzt sind sie weg.

Wenn man einen Fehler auf der Seite gemacht hat, muss der Kläger einen doch immer erstmal darauf hinweisen bevor man angezeigt wird. Und dann bekommt man zeit um den Fehler zu beheben oder?

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segler1968  30.07.2023, 14:37
@entwickler1802

Nein, das ist nicht so. Denn Du hast ja Kenntnis von der Tatsache, dass die Musikstücke da sind. Weil es schon beim Start der Seite ins Auge fällt. Sogar ohne Anmeldung. Auch moderierte Foren - und damit kann man einen so übersichtlichen Chat vergleichen - haben eine Haftung durch den Betreiber. Nur bei großen Plattformen bei denen es unzumutbar ist, dass der Betreiber die Inhalte kontrolliert oder es gar nicht geht - Whatsapp ist Ende-zu-Ende verschlüsselt - ist es richtig, dass man erst bei Bekanntwerden reagieren muss.

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segler1968  30.07.2023, 13:24

Noch eine Ergänzung: Das MEG in Brühl setzt laut seiner Homepage bereits Moodle, MS Office und schu.cloud und dann auch noch Logineo. Gut, davon ist eines schlimmer als das andere! Aber alle 4 Plattformen bieten doch an sich schon jeweils mehr Funktionalität als Deine Webseite. Wie gesagt: Es mangelt nicht an der Anzahl von Plattformen.

Apropos Abmahnen: Du kannst dem Datenschutzbeauftragten der Schule schöne Grüße bestellen und dass die Idee den Aufbau der Initialpasswörter für Moodle in einem offenen Dokument auf https://www.meg-bruehl.de/index.php/service/digitale-portale/anleitungen/moodle zu beschreiben eine ziemliche Schnappsidee ist. Damit kann sich ja jeder, der den Geburtstag eines Schülers kennt, als derjenige in Moodle einloggen. Also zum Beispiel alle aus seinem Sportverein oder so. Und die Hoffnung, dass man Initialpasswörter ändert ist zwar nett, aber dazu muss sich jeder Schüler der Schule erst einmal einloggen. Und schon das macht sicher nicht jeder.

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entwickler1802 
Fragesteller
 30.07.2023, 13:58

Hab die Musikstücke jetzt entfernt. Die waren aber alle eh auf YouTube verfügar deshalb hab ich gedacht das es niemand jucken würde wenn die auch auf unserer Seite zu finden sind.
Darf ich fragen, was eine AVV ist?

Die Daten werden alle auf einem alten PC von mir gespeichert. Dieser steht als Server in meinem Zimmer. Das Haus ist immer abgeschlossen und außer der Familie und manchmal Freunden hat niemand Zugang zu der Festplatte.

Dann muss die Seite wohl ein privates Projekt bleiben. Auch nicht schlimm.

Wie sollen dieser Mechanismen zum melden aussehen? Soll Jeder jede nachricht von anderen nach belieben löschen können?

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segler1968  30.07.2023, 15:16
@entwickler1802

Ein AVV ist ein Auftragsverarbeitungsvertrag. Darum kürzt man das auch immer ab, weil das ja kaum auszusprechen ist ;-) Für Datenverarbeitung in der Schule - also auch einem offiziellen Schüler-Chat - ist immer die Schule als Datenverarbeitende Stelle zur Einhaltung der DSGVO zuständig. Wenn Sie also einen eigenen Server im Keller betreibt, kann sie das mit sich selber ausmachen. Bei allen Internetangeboten hingegen betreiben die Server und die Seiten ja andere. Und damit die das dürfen, muss die Schule einen AVV mit dem Anbieter schließen. Das haben sie (hoffentlich!) auf für die anderen Plattformen wie Logineo gemacht: https://www.logineo.schulministerium.nrw.de/LOGINEO-NRW/LOGINEO-NRW-Messenger/Mitbestimmung/ - da ist auch ein Muster für so eine AVV. Und dann müssen auch noch noch die „Technisch- Organisatorischen“ Maßnahmen beschrieben werden und eine Datenschutz-Risikofolgeabschätzung gemacht werden.

PC in Deinem Zimmer geht als Server gar nicht nach DSGVO. Ein ISO-27000-Zertifikat des Rechenzentrums ist das Mindeste.

Mechanismus zum Melden von Inhalten kann ein Button mit Mail an Dich sein. Aber es muss unverzüglich reagiert werden. Urlaub ist dann nicht mehr :-)

Privates Projekt ist okay, aber nutze bitte einen Provider wie Hetzner und zeige die Nachrichten erst nach der Anmeldung. Sonst kommst Du in Teufels Küche.

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entwickler1802 
Fragesteller
 30.07.2023, 16:13
@segler1968

Ah Verstehe Danke ^^. Ganz Schön kompliziert das alles.
Ginge es in Ordnung wenn ich einen billig vServer in einem Rechenzentrum anmiete und diesen als Proxy Server verwende? Ich würde bei meinem PC die Festplatten verschlüsseln und die Verbindung zwischen Proxy und PC nur über https laufen lassen.
Ah das mit der Mail klingt gut. Das ist wenig Aufwand und meine Mails checke ich sowieso jeden Tag, auch im Urlaub ^^.
Das mit den Nachrichten erst nach Anmeldung gefällt mir nicht so. Gibst da wirklich keinen anderen weg? Dann würden die Chats und Nachrichten nicht als Content von Google bewertet werden und viele Benutzer die keinen Account erstellen wollen können sich gar nicht beteiligen. Könnte ich das ganze irgendwie Foren ähnlich machen? Dort muss man auch nicht zwingend einen Account haben. um Beiträge zu sehen.
Wenn das mit dem Server wirklich nötig ist, dann muss ich mich jetzt wohl darum kümmern. Habe aber kein Bankkonto es muss etwas sein wo ich Prepaid zahlen kann.

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Es gibt tatsächlich schon ziemlich viele Lernplattformen, wobei die sogenannten Landeslösungen sich in vielem von den kommerziellen (MNSpro oder iServ) unterscheiden. Der wichtigste Punkt ist sicher: Die kommerziellen Anbieter bieten DSGVO-konforme Lösungen und Service und Support. Die Landeslösungen basieren auf der - grundsätzlich systemisch falschen (Stichwort Lehrermangel) - Annahme, dass es in jeder Schule genug engagierte Lehrerinnen und Lehrer gibt, die - oft mit mikrig geringen Ausgleichsstunden - ihre Zeit in die Schul IT stecken. Mal ganz unabhängig davon, wie gut oder schlecht (Stichwort Logineo als Beispiel) diese Landeslösungen gebaut sind...