Schülerin zahlt nicht!?
Hallo, miteinander!
ich gebe nun schon seit ca. 2 Jahren einer Schülerin Nachhilfe. Sie zahlt zwar immer aber erst Wochen und sogar 1 Mal erst 2 Monate später. Auch an die vereinbarten Stunden hält sie sich nicht? Bzw sagt nur ab, wenn ich ihr schreibe, zu spät oder gar nicht. Daraufhin habe ich ihr gesagt, dass ich das Geld für die entfallenen Stunden 40€ (eig wären es 75€) trotzdem will, da es schon zu oft passiert ist und ich solch ein Verhalten nicht dulde. Nun hab ich gesagt, dass sie in Zukunft im Voraus zahlen muss. Das hat sie auch getan. Aber jetzt will sie nochmal eine Stunde und sagt sie hat kein Geld diese jetzt zu zahlen sondern erst nächsten Monat wenn sie ihr Geld kriegt. Auch die 40€ kann sie anscheinend nicht zahlen. Ich habe ihr oft genug Nachhilfe gegeben und sie hat erst später gezahlt und denke jetzt ist es an der Zeit ihr nur noch Nachhilfe zu geben, wenn sie das Geld hat. Schließlich bin ich keine Bank, die Kredite vergibt. Was würdet ihr an meiner Stelle machen? Freue mich und schätze euer antworten sehr.
Liebe Grüße
*Das sie nicht in der Lage ist 40€ zu zahlen kann ich auch kaum glauben
8 Antworten
Ich würde die Nachhilfe erstmal auf Eis legen. Wenn du sozusagen für sie und mit ihr arbeitest und sie das nicht entlohnt ist es nicht deine Schuld sondern ihre. Fühl dich nicht schlecht deswegen, es ist dein gutes Recht Arbeit zu verweigern wenn sie sich nicht an Abmachungen hält.
Ich arbeite auch als Nachhilfelehrerin und hatte solche Probleme zwar noch nicht, aber wenn sich ein Schüler nicht an Abmachungen hält (bspw Mitarbeit, zu Laut sein, Unruhe stiften), schicke ich sie meistens auch weg damit sie merken dass es so nicht geht
LG
Bei so einer Zahlungsmoral würde ich machen was du machst.
Vorkasse, wenn sie nicht zahlen kann, dann kein Unterricht. Von ihr spontan abgesagte Stunden bezahlen lassen.
In der Zeit könntest du z.B. andere Schüler haben und immer dem Geld nachlaufen ist auch Arbeit.
Vorkasse ist super aber um dich abzusichern solltest du es einfach schriftlich festhalten und dort auch reinschreiben, dass wenn sie nicht oder zuspät absagt, sie zahlen soll.
Ihr habt a) ein grundlegend unterschiedliches Verhältnis zu Geld und b) zur Dienstleistung an sich. Zunächst zum Geld: Beide Vorstellungen für sich sind zwar zu respektieren, aber nicht kompatibel. Man kann ein lockeres Verhältnis zu Geld und zur Bezahlung haben, aber nur solchen Menschen gegenüber, die das ebenso sehen. Solche Menschen rechnen ihre Dienste nicht 1:1 gegeneinander auf. Mal tut der Eine etwas, dann der Andere. Kann man so machen, muss aber unter den Beteiligten klar kommuniziert werden.
Wer - so wie Du - für seine regelmäßig erbrachte Leistung ebenso regelmäßig sein Geld haben möchte, wird immer Schwierigkeiten mit der oben beschriebenen Sorte Mensch haben. Um so wichtiger ist es, die Bedingungen, unter denen die Dienstleistung erbracht wird, vorher offenzulegen. Dann wenden sich Menschen, für die Geld nicht so wichtig ist, nicht an Dich.
Zu b) An der Art, wie sie Deine Dienste in Anspruch nimmt, nämlich eher spontan und ohne an ihre Gegenleistung zu denken, erkennt man ihre fehlende Struktur und mangelnde Würdigung Deiner Tätigkeit. Natürlich könnte sie die für schlecht halten und deshalb nicht bezahlen wollen. Das scheint aber hier nicht das Problem zu sein.
Dass Du Dich auf die Nachhilfestunde vorbereiten musst, hat sie nicht auf dem Schirm. Ebenso wenig wie Deine Verärgerung, wenn sie kurzfristig absagt.
Fazit: Du musst Deinen Kunden Klarheit in folgenden Punkten geben.
- Wer bestimmt über Inhalt und die Form der Nachhilfe? Hier sollten Deine Kunden eine großes Mitbestimmungsrecht haben.
- Du aber legst die Regeln über die Bezahlung fest. Dazu zählt auch, wie verfahren wird, bis wann eine Stunde ohne finanzielle Konsequenzen abgesagt werden darf.
- Auch eine Absage von Deiner Seite sollte geregelt sein.
Es gelten grundsätzlich die Allgemeinen Geschäftsbedingungen desjenigen, der die Dienstleistung erbringt. So ist es in der Arbeitswelt üblich. Vielleicht schaust Du Dir mal an, wie die AGB’s in einem Nachhilfeinstitut aussehen.
Wenn Du etwas Struktur in die ganze Sache bringen willst, aber nicht weißt wie, dann helfen Onlineplattformen, die Lehrer und Schüler vermitteln. Das Administrative, jedenfalls einen großen Teil, übernimmt der Plattformbetreiber.
https://www.klassenzimmer.de/online-nachhilfe-vergleich-2023
Gruß Matti
Als Ergänzung zum letzten Punkt in meiner Antwort. Dir bleiben Erlebnisse wie die von Dir geschilderten erspart, wenn Du Vermittlerplattformen nutzt.