Schleifen ala Sergeant Hartman?
Sollte man die neuen Rekruten der Wehrpflichtigen der Bundeswehr schleifen ala Sergeant Hartman?
5 Antworten
Nun, die Frage, ob Wehrpflichtige in der Bundeswehr einer harten, disziplinierenden Ausbildung unterworfen werden sollten, wie es in Filmen wie Full Metal Jacket durch die Figur Sergeant Hartman dargestellt wird, ist komplex und bedarf einer differenzierten Betrachtung. Während eine strikte und fordernde Ausbildung im Militär eine lange Tradition hat, sind moderne gesellschaftliche und ethische Werte in Deutschland zu berücksichtigen. Eine militärische Grundausbildung muss effektiv sein, aber auch menschenwürdig bleiben. In der Geschichte des Militärs war es üblich, Soldaten durch strenge und oftmals brutale Methoden zu formen. Ziel war es, körperliche Belastbarkeit, Gehorsam und eine gewisse Abhärtung gegenüber Stresssituationen zu gewährleisten. Die psychologische Theorie dahinter besagt, dass ein hohes Maß an Druck und Disziplin Soldaten besser auf den Ernstfall vorbereiten kann. Diese Herangehensweise zeigt sich beispielsweise in den Ausbildungsmethoden vieler Elitetruppen, wie den US-Marines oder der französischen Fremdenlegion. Gleichzeitig gibt es eine Kehrseite: Eine zu extreme Ausbildung kann nicht nur Traumata und psychische Schäden verursachen, sondern auch die Moral und den Zusammenhalt in der Truppe gefährden. Wissenschaftliche Studien zeigen, dass übermäßiger Drill und entwürdigende Behandlung langfristig kontraproduktiv sein können, indem sie Respekt und Vertrauen zwischen Rekruten und Vorgesetzten zerstören. Die Bundeswehr hat sich nach dem Zweiten Weltkrieg unter dem Leitbild der Inneren Führung entwickelt. Dieses Konzept stellt die Achtung der Menschenwürde, das Rechtsempfinden und die demokratischen Grundwerte in den Mittelpunkt der militärischen Ausbildung. Soldaten der Bundeswehr sollen nicht blind gehorchen, sondern reflektierte Staatsbürger in Uniform sein, die moralische Verantwortung übernehmen. Ein übermäßig harter, erniedrigender Drill widerspricht diesem Grundsatz fundamental. Während Disziplin und körperliche Härte essenziell für die militärische Ausbildung bleiben, muss der Umgang mit Rekruten respektvoll sein. Eine Ausbildung à la Sergeant Hartman, die durch ständiges Anschreien, Demütigungen und Schikane gekennzeichnet ist, würde nicht nur gegen ethische Standards verstoßen, sondern auch gegen die Prinzipien der Inneren Führung. Moderne Streitkräfte setzen auf eine Kombination aus anspruchsvoller körperlicher und psychischer Ausbildung, ohne dabei die Grenzen der Menschenwürde zu überschreiten. Der Fokus liegt auf Teamarbeit, professioneller Führung und individueller Förderung. Gerade in einer hochtechnisierten Armee wie der Bundeswehr sind Kompetenz und Eigenverantwortung entscheidender als blinder Gehorsam. Studien zu Ausbildungsprogrammen zeigen, dass positive Verstärkung und gezielte Herausforderungen zu besseren Leistungen führen als Angst und Druck. Ein moderner Soldat muss nicht nur physisch belastbar, sondern auch kognitiv und emotional stabil sein. Der Drill à la Sergeant Hartman, der vor allem auf Einschüchterung und bedingungslose Unterwerfung setzt, könnte kontraproduktiv sein, da er Eigeninitiative und Verantwortungsbewusstsein hemmt. Ein weiteres Argument gegen eine übermäßig harte Ausbildung ist die gesellschaftliche Akzeptanz der Wehrpflicht. In Deutschland wurde die allgemeine Wehrpflicht 2011 ausgesetzt, auch weil das Modell nicht mehr mit den gesellschaftlichen Vorstellungen von Freiheit und individueller Entfaltung vereinbar schien. Sollte eine Wehrpflicht wiedereingeführt werden, wäre es umso wichtiger, sie so zu gestalten, dass sie von der Gesellschaft akzeptiert wird. Eine Ausbildungsmethode, die mit Schreien, Erniedrigungen und psychischem Druck arbeitet, würde auf breite Ablehnung stoßen und möglicherweise die Motivation potenzieller Rekruten weiter senken. Eine harte und fordernde Ausbildung ist für Soldaten notwendig, um sie auf schwierige Einsatzsituationen vorzubereiten. Allerdings muss diese Ausbildung modernen psychologischen und ethischen Standards entsprechen. Eine Behandlung nach dem Vorbild von Sergeant Hartman aus Full Metal Jacket würde nicht nur gegen die Grundwerte der Bundeswehr verstoßen, sondern wäre auch aus militärischer Sicht ineffektiv. Stattdessen sollte die Ausbildung auf Respekt, Professionalität und gezielte Herausforderungen setzen, um gut ausgebildete, motivierte und charakterstarke Soldaten hervorzubringen.
tl;dr: nö.
ich bin ausbilder in der schweizer armee, aber das wird in deutschland nicht anders sein....parallelen zwischen der ausbildung in der schweizer armee und der von sergeant hartman sind, dass beide auf disziplin und teamarbeit setzen... in beiden fällen geht es darum, rekruten herauszufordern und sie auf stressige situationen vorzubereiten... dennoch gibt es grosse unterschiede....während hartman rekruten mit extremem psychischen druck und demütigung zwingt, sich zu beweisen, basiert die militärausbildung eher auf respekt, förderung und einem ausgewogenen verhältnis zwischen forderung und unterstützung... in der schweizer armee geht es weniger um die psychologische erniedrigung, sondern um das aufbauen von selbstbewusstsein und teamgeist...
trotzdem gibt es auch in der ausbildung momente, in denen rekruten an ihre grenzen gehen müssen, sei es körperlich oder mental... auch hier wird disziplin gefordert, und es gibt stressige situationen, in denen die nerven getestet werden... aber der unterschied bleibt, dass die militärische ausbildung darauf abzielt, das vertrauen in sich selbst und die kameradschaft zu stärken, ohne das extrem schikanöse verhalten wie bei hartman... die ziele sind ähnlich, doch die methoden unterscheiden sich stark in der art und weise, wie die rekruten motiviert und gefordert werden...
Sollte man die neuen Rekruten der Wehrpflichtigen der Bundeswehr schleifen ala Sergeant Hartman?
wenn man die Abbruchquote ganz massiv erhöhen möchte, wäre das ein besonders geeigneter Weg
Beim Wehrdienst gibt es keine Abbruchquote. Oder denkst du etwa ein Wehrpflichtiger sagt sich so in der dritten Woche, "Ach das ist doch nicht so mein Ding, ich geh wieder." 🤔🤣🤣🤣🤣🤣🤣🤦
Aktuell gehen nur freiwillige zum Wehrdienst und die haben definitiv 6 Monate Probezeit.
Eine Aktivierung der Verpflichtung zur Ableistung des Grundwehrdienstes ist auf absehbare Zeit nicht zu erwarten.
Dann solltest du dir mal die Meldungen hierzu auf z.B. n-tv oder Welt ansehen ☝️ 😜
was bringen mir Vorschläge und wilde Spekulationen in den Medien? Wenn der Gesetzgeber diesbezüglich aktiv geworden ist und entschieden hat, steht es im BGBl.
Im Wesentlichen nein, da die Bundeswehr auf Führung mit Auftrag setzt und das nur bedingt funktioniert wenn man Rekruten "bricht".
Selbst in -50ern waren mit schlimmsten Schleifer immer die, die zu jung waren um im Krieg gedient zu haben.
Mal abgesehen davon dass es noch gar nicht sicher ist dass es überhaupt neue Wehrpflichtige gibt ist das Leben kein Film. In der Bundeswehr gilt das Prinzip der
https://de.m.wikipedia.org/wiki/Innere_F%C3%BChrung
welches derartige Methoden ausschließt.
Klar, ohne Ressourcen für Ausbildung, Unterbringung und Ausrüstung. Das Hirngespinst scheint sehr ... ausgegoren zu sein. Ein "Bursche" bin ich seit etwa 40 Jahren nicht mehr.
Das hat ChatGPT schön geschrieben.