Schlechte Note in Kunst, Enttäuscht von mir selbst?
Kunst war immer eins meiner besten Fächer, ich hatte echt immer eine Eins auf dem Zeugnis, glaube einmal eine 2.
Jetzt habe ich die Schule gewechselt und eine neue Lehrerin. Wir machen plötzlich ganz andere Sachen als ich gewohnt war. An meiner alten Schule ging es vorallem um freie Kunst. Es gab halt Themen und wir durften relativ kreativ etwas dazu erarbeiten, was dann benotet wurde.
Hier ist es SO anders. Alles ist total technisch. Unser erster Auftrag war es die Art die ein bestimmer Künstler malt zu imitieren. Ich bin eh nicht gut in abmalen aber dann habe ich auch noch Abzüge bekommen, weil ich die falsche Größe Pinsel verwendet habe.... ich meine ernsthaft.
Ich hab jetzt eine 3- bekommen. Ich bin total am Heulen. Eine 3- ist jetzt kein Weltuntergang und es gibt Fächer wo ich schlechter bin, aber Kunst liebe ich so :( Ich will nicht, dass mir dieser Unterricht jetzt mein Lieblingsfach ruiniert. Ich bin richtig traurig und enttäuscht irgendwie.
8 Antworten
Deine Geschichte hat mich erfreut. Nicht aus Schadenfreude, wie du vielleicht glauben magst, sondern weil sie zeigt, dass es noch gute Lehrer gibt.
Die Vorgehensweise, Schülern zunächst alle Materialien, ihre Anwendungsbeispiele, die Schwierigkeiten etc. auf zu zeigen und sie ausprobieren zu lassen ist die einzig richtige Methode Kunst zu unterrichten. Und natürlich ist das deutlich schwieriger als einfach Bilder zu produzieren die dann unter "Mischtechnik" laufen. Freue dich über diese Chance.
An deiner Stelle würde ich die Lehrerin ansprechen und genau erzählen wie es dir geht. Sage ihr, dass Kunst dein Lieblingsfach ist, dass du aber Defizite in den Materialkenntnissen hast. Sie wird dir bestimmt unterstützen.
Weiter musst du selber aktiv werden: womit kann mann zeichnen, womit maken? Welche Bindemittel gibt es, welche Bildträger? Was sind die Vor- und Nachteile der Malmitteln? Warum malte man früher ein Grisailleuntergrund und was bringt das? Welche grafische Techniken gibt es und wann wurden die entwickelt und angewandt?
Kunst ist ein sehr interessantes Fach und es geht weit hinaus über das Anfertigen von "Freier Kunst".
Diese Lehrerin bietet eine große Chance. Bei ihr kannst du alles lernen was du brauchst um die Aufnahmeprüfung an einer Kunstakademie zu bestehen.
Eine 3 ist übrigens in der Kunst keine schlechte Note, noch lange nicht.
Ich selber hatte während meiner Schulzeit in den Niederlanden immer eine 10, was die höchste Note war. Ich war immer die einzige die diese 10 bekam, weil ich mit Abstand die beste war. Ich bildete mir ein, die nächste Angelika Kaufmann zu werden. Dann ging ich zur Kunstakademie. Plötzlich war ich nicht mehr die Nummer eins, sondern oberes Mittelfeld. Es gab da Studenten die auf mich Meilen voraus waren. Das sind zunächst bittere Erfahrungen, aber sie dienen dazu, dich selber realistisch ein zu schätzen und gezielter zu arbeiten.
Und was soll das: "ich bin total am heulen"???? Gejammere hat noch nie geholfen und vom heulen bekommt man Tränensäcke, also stelle das Heulsuse-Gehabe ein und arbeite konstruktiv.
Du schreibst, der Unterricht ist für dich neu und scheinbar einfach nicht dein Ding. Das ist natürlich doof. Aber daran kannst du nichts ändern. Du hast eigentlich nur zwei Möglichkeiten: Du übst das Abzeichnen, wenn dir deine Kunstnote so wichtig ist. Oder dir ist egal, was deine Lehrerin sagt und du hastweiterhin Freude am Zeichnen.
Frag dich mal ganz ehrlich: Was ist dir wichtiger? Das Zeichnen selbst oder die Anerkennung, die du erhalten hast?
Also wegen einem zu breitem Pinsel darf sie dir keine schlechtere Note geben. Die Wahl des Arbeitsmittels ist dir überlassen, solange du dich nach der Vorgabe richtest und nicht statt nem Pinsel nen Filzstift nutzt
Hey, denk dran: Schulunterricht ist nicht das wahre Leben.
Wenn dir Kunst gefällt, dann lebe sie aus! Nur weil irgendein Lehrer denkt, nur seine/ihre Art der Kunst ist die Richtige, muss das nicht heißen, dass das, was du machst, schlecht ist.
Und ganz ehrlich: Kunst ist wirklich das allerletzte Fach. Lass dir deine Laune nicht davon verderben.
das war bei mir ab der 8. klasse etwa auch so. da ging es dann nicht mehr nur drum ein schönes bild zu malen, sondern es mussten gewisse techniken angewendet werden, oder es wurde vorgegeben, was gemacht werden musste, aber der stil war frei. es kam auch kunstgeschichte dazu und es wurden arbeiten geschrieben.
du musst dich jetzt nur dran gewöhnen, dass die ansprüche steigen.