Scheibenbremse oder Felgenbremse?

7 Antworten

Pro Felgenbremse.

In den vergangenen 30 Jahren fuhr ich 4000 bis 8000 km im Jahr.

Sowohl am Rennrad mit Felgenbremsen als auch am MTB mit V-Brakes, im Winter zwangsläufig auch nass.

Eigene Erfahrung:

Viele Rennrad-Marathons in den Alpen, mit Geschwindigkeiten weit über 80 km/h, ich hatte mit beiden Rädern nie Bremsprobleme.

Mein aktuelles Rennrad hat bewusst keine Scheibenbremsen bekommen, mein Wunsch-MTB gab es leider nur noch mit Scheibenbremse.

Das Mehrgewicht (1 bis 1,5 kg) einer Scheibenbremsanlage muss sich niemand antun, zumal es auch teurer wird.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Radsport - Rennrad Marathon - MTB für Schmuddelwetter

Hallo,

Scheibenbremsen sind natürlich was feines, insbesondere bei Nässe. Felgenbremsen sind aber weiß Gott nicht sonderlich unterlegen, mit Felgenbremsen wirst du genau so zufrieden sein.

Ich finde die Diskussion über Scheiben/Felgen-Bremsen immer komisch... in der zeit vor "Scheibenbremse" hat niemand die Felgenbremse als Schwachpunkt bemängelt :D

Ich habe in den 90ern mit Radsprot angefangen und wenn ich die Bremse zugezogen habe, ist mir das Hinterrad genau so hoch gegangen wie mit Scheibenbremsen. Auch Felgenbremsen können brutal zupacken und bestens dosiert werden.

Felgenbremsen müssen natürlich gut eingestellt sein, bei Scheibenbremsen kann man "Achter" schon mal ignorieren, bei Felgenbremsen leidet minimal die Dosierbarkeit unter Achter, außerdem müssen die Beläge gut zu den Felgen (Bremsflanken) passen. Schwache Bremsen hat man bei Felgenbremsen mit gute und kompatible Bremsgummi's schnell dramatisch verbessert.

Aber... Scheibenbremsen sind auch kein Selbstläufer, die müssen auch gepflegt und gewartet werden, nur etwas weiter unten ;D

Viel Spaß beim Radeln ;)

Felgenbremsen haben eine bessere Aerodynamik und das komplette Bremssystem ist ein paar Gramm leichter ...

Da hören die Vorteile auch schon auf.

Mit scheibenbremsen hast du bei schlechten Bedingungen (nässe) mehr Bremskraft. Wenn du Carbonfelgen fährst wird dieser Unterschied noch sehr viel deutlicher. Im Falle von Hydraulischen Scheibenbremsen sind diese auch besser dosierbar.

Dafür werden scheibenbremsen auch sehr schnell sehr teuer, vor allem wenn sie hydraulisch sein sollen. Nicht nur braucht das Rad teurere Bremssättel, auch die STI Hebel benötigen einen Hydraulikzylinder und das findest du dann auch nur an den teureren high end Schaltgruppen sowie der neusten 105er.


RedPanther  10.05.2024, 10:51
Mit scheibenbremsen hast du bei schlechten Bedingungen (nässe) mehr Bremskraft.

Bekommt man diese denn in der Praxis überhaupt umgesetzt? Was den Reifengrip auf nassem Asphalt angeht?

Ich kann auf nassem Asphalt nichtmal mit MTB-Bereifung alles abrufen, was die Bremsen hergeben...

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Krabat693  10.05.2024, 11:01
@RedPanther

Ich sag's Mal so, mit Alufelgen bremst auch eine Felgenbremse im Regen "stark genug". Wenn der Reifen blockiert braucht's halt nicht mehr. Hier hat man höchstens durch die genauere Dosierbarkeit über die Hydraulik noch einen minimalen Vorteil.

Carbonfelgen werden bei Nässe aber derart rutschig dass Bremsen damit zum Abenteuer ausartet.

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Hydraulische Scheibenbremsen sind schon geil.

Aber sie haben für Rennradfahrer vor allem zwei große Vorteile: Man braucht nicht mehr viel Kraft am Bremshebel und die Felge verschleißt nicht. Und na gut: Auf langen (alpinen) Abfahrten braucht man sich weniger Sorgen wegen Überhitzung und natürlich keine Sorgen wegen geplatzter Schläuche zu machen.

Ja, Scheibenbremsen können bei Nässe auch besser verzögern. Allerdings: Haben deine Reifen auf nasser Straße überhaupt so viel Grip, dass diese Bremskraft auch umsetzbar ist?

Dafür haben Scheibenbremsen folgende Nachteile:

  • sie wollen sorgsamer behandelt werden, z.B. darf nicht der kleinste Fettfleck auf die Scheibe kommen (der ambitionierte Rennradfahrer zuckt mit den Schultern)
  • sie haben einen höheren Luftwiderstand (der ambitionierte Rennradfahrer gerät in Panik)
  • sie sind schwerer (der ambitionierte Rennradfahrer explodiert)

An einem Mountainbike ist das Ganze ein No-Brainer. Man ist häufiger bei Nässe und im Dreck unterwegs, hat nicht das Problem mit mangelndem Reifengrip und ist auf Abfahrt so viel am Bremsen, dass man ernsthaft Hitze produziert und mit Seilzugbremsen schnell Krämpfe in den Armen bekäme. Außerdem ist die Aerodynamik eh wurscht und das Mehrgewicht ist die Vorteile absolut wert.

Auf dem Rennrad... habe ich so meine Zweifel, ob man wirklich Scheibenbremsen braucht.

Klar, wenn man unbedingt das Neueste und Coolste haben muss (scheint auf nicht wenige Rennradler zuzutreffen), braucht man auch unbedingt Scheibenbremsen.

Für den Alltagsgebrauch, erst recht wenn man nicht allzu oft im Regen oder im Gebirge unterwegs ist, reichen Felgenbremsen eigentlich vollkommen aus und man sollte sich überlegen, ob man die Nachteile von Scheibenbremsen in Kauf nehmen will.

Scheibenbremsen machen das Rad teurer und sind für den Hobbyfahrer unnötig. Mein Einsteiger-Rennrad hätte eine mechanische 105er Ausstattung mit Felgenbremsen, selbst mit Alu-Rahmen noch teuer genug.

Ja, ich fahre Rennrad und habe überhaupt keine Probleme mit meinen Zwei-Gelenk-(dual pivot) Felgenbremsen, obwohl das billige nonames sind.