Schaltet der Elektriker da den Null-Leiter?
Hallo, ich habe hier ein Foto vom einem Betätigungschalter in einer Wechselschaltung gemacht und frage mich, was hat hier der Null-Leiter am Schalter zu suchen? Hat ein Profi (also gelernter Elektriker) hier eine Antwort? Mir kommt das seltsam vor ...
Vielen Dank schon mal für Eure Hilfe!
5 Antworten
- hat die grün-gelbe Ader daran nichts zu suchen.
- Ist da eine blaue Ader angeklemmt, ob das der N ist steht auf einem anderen Blatt. So lange bei einer blauen Leitung keine Verwechslungsgefahr besteht darf man eine blaue Ader auch als z.B. Schaltdraht nutzen.
- Ob das hier so ist kann man nicht erkennen.
Es führt kein Schutzleiter Spannung, sondern die grüngelbe Ader.
Sorry, ich habe Gelb Grün als Schutzleiter im Kopf als Begriff verankert. Würdest Du das bitte nochmal genauer erklären, denn die Wortwahl ist leider unglücklich. "Es führt kein Schutzleiter Spannung, sondern die grüngelbe Ader." ist dieser Zustand der grüngelben Ader, dass diese Spannung hat, jetzt die RICHTIGE oder FALSCHE Verdrahtung?
Eine grün-gelbe Leitung darf nur für den Schutzleiter d. h. potential Erde verwendet werden. Die darf auf keinen Fall als Spannungsführende Leitung gebutzt werden.
Erst einmal ist das kein Kreuzschalter, sondern ein Serien-Wechselschalter. Es sind zwei voneinander getrennte Wechselschalter in einem Gehäuse und deshalb gibt es zwei Wippen.
Die Funktion ist recht einfach:
An L1 und L2 werden die Phasen (oder am Ausgang die Leuchten) angeschlossen - hier ist die ankommende Phase auf beide Eingänge gebrückt.
Und dann gibt es auf jeder Seite zwei Korrespondierende (1↑ +1↓ und 2↑ + 2↓), welche jeweils zum nächsten Wchselschalter führen.
Um diese Schaltung fachgerecht zu betreiben, benötigt man die Phase
sowie 4 weitere Adern. Das lässt sich mit einer 5-adrigen Leitung inkl. PE nicht realisieren. Die grüngelbe Ader darf nicht als aktive Ader benutzt werden. Sie muss immer als Schutzleiter mit der Betriebserde verbunden sein und wird, wenn nicht benötigt, isoliert "beigelegt".
Die richtige Leitung wäre in diesem Fall eine NYM-JZ 7x1,5 mm², welche neben dem PE 6 durchnummerierte schwarze Adern hat.
(Quelle: kabelscheune.de)

Wenn dort Null-(PEN), Neutral-(N) oder Schutzleiter(PE) als solches angeschlossen wären, würde es ziemlich knallen und scheppern, sobald du versuchst, den Schalter umzulegen, weil das satte Kurzschlüsse verursachen würde :).
Eine blaue Ader an einem Lichtschalter ist nichts ungewöhnliches und nichts bedenkliches. Dass die blau ist, heißt nicht zwangsläufig, dass sie ein Neutralleiter ist. Es ist zulässig, die blaue Ader als Schaltader zu verwenden, wenn ein Neutralleiter nicht benötigt wird und die Verwechselung mit einem solchen (für einen Fachmann) ausgeschlossen ist. Letzteres ist gegeben und ersichtlich aufgrund dessen, wo er angeschlossen ist - an einem funktionierenden Lichtschalter ohne Kontrollleuchte, der nicht mehr so gut funktionieren würde, wenn man die blaue Ader entfernt.
Anders sieht es bei der grüngelben Ader aus. Diese ist dem Schutzleiter vorbehalten, muss als Schutzleiter belegt sein und darf nicht für andere Zwecke verwendet werden. Heißt: Grüngelb am Schalter ist immer ein Fehler.
Nun gut, physikalisch ist das aber ohne Einschränkungen möglich (dem Strom ist es egal, welche Farbe die Isolierung hat und der grüngelbe hat die gleiche Kupferqualität wie die anderen Adern auch) und so schlimm ist das jetzt eigentlich auch nicht, dass Grüngelb als Schaltader benutzt wurde, da der Schutzleiter deswegen nirgendwo anders weggenommen wurde. Ist halt Pfusch, ist unschön. Wer diese Situation nicht sofort erkennt, sollte da sowieso nicht dran herumschrauben.
Richtig kritisch wird das erst, wenn jemand daran herumbastelt, der nicht erkennt, dass der grüngelbe hier kein Schutzleiter ist und derjenige vielleicht auf die Idee kommt, durch Farbe-auf-Farbe-Klemmen einen Steckdose von diesem Schalter abzuzweigen (was sowieso nie funktioniert, aber immer wieder von Laien versucht wird).
Offensichtlich wurde hier mal was nachträglich umgerüstet, da der Schalteinsatz ein Doppelwechselschalter ist, während man bei einer Neuinstallation normalerweise zwei einzelne Wechselschalter verwendet.
Wenn dich das sehr stört, kannst du prüfen lassen, inwieweit sich die Schaltung ändern lässt, um den Pfusch zu beseitigen (z.B. durch Verzicht eines Schalters oder durch Umrüstung auf zwei Stromstoßschaltungen mit Tastern, die weniger Adern an den Schaltstellen benötigen).
Ich persönlich würde es lassen, wie es ist, wenn das vorher schon so war und von einem halbwegs seriösen Elektriker so gemacht worden ist.
Was ich schlimmer finde: Es sieht aus, als wäre der Schalter mit den Spreizkrallen befestigt worden, da die Krallen leicht ausgefahren sind und an der Dose entsprechende Spuren zu sehen sind. Das ist in Hohlwanddosen aber ein No-Go! Der Schalter muss hier unbedingt mit den Außenschrauben befestigt werden. Die Krallen sollten nach Möglichkeit entfernt werden.
Das ist entgegen jeder Norm und verboten, was da zu sehen ist. Hier wird der PE als Schaltader missbraucht, was unzulässig ist. Es gab wohl zu wenig Adern. Deshalb wurde für eine Serienwechselschaltung (zwei Wechselschalter in einem Einsatz) die gnge ebenfalls als korrespondierende missbraucht. Ist aber unzulässig und darf nicht so genutzt werden.
Ich wundere mich eher, was da eine grün-gelbe Ader verloren hat... Aber gut.
Ja, es ist üblich, den blauen Leiter als Schaltdraht zu nutzen. Es spart Geld, weil keine Leitung genutzt werden muss, in welcher der Leiter dann übrig bleibt. Trotzdem ist es dann hilfreich, an den Enden mittels andersfarbigem Isolierband klar zu machen, dass es sich nicht um einen Neutralleiter handelt.
Hallo und vielen Dank für die schnelle Reaktion. Ist ja spannend ...
Sorry, ich meinte den Schutzleiter, also den gelb grünen. Ich kenne diese Tricks, den Nullleiter zu schalten. Ich vermute da eine recht derbe Installation, denn es werden zwei Lampen beschalten und dazu hat er 5 Adern. Aber wie er die verdrahtet hat, ist sehr seltsam. Das ist meiner Meinung nach nicht zulässig. Erst hatten sie gar keinen Strom für 2 getrennt zu schaltende Leitungen auf der 5-adrigen und dann kommentarlos diese Nummer nach dem Motto "jetzt geht es".
Nö, das ist hochgradig gefährlich, den grün-gelben Leiter als Schaltdraht zu nutzen. Der Elektriker hat noch einmal anzutanzen und seinen Bockmist zu korrigieren, und zwar ohne Bezahlung.
Vielen Dank an die Antwortenden, welche sich so eingehend mit der Frage beschäftig haben. Habe noch ein Foto vom Deckenausgang der Beleuchtung, dieser ist 5-adrig, Schwarz Grau-Braun-Blau-Gelb/grün. Den Schutzleiter müsste ich am Schalter prüfen, denn der führt jetzt Spannung? An der Lampe ist der Grün/Gelbe nämlich als Schutzleiter verdrahtet und auch so benutzt.
Also wäre meine nächste Aufgabe, den Schutzleiter auszumessen?