Salzsäure + Gold?
Hallöchen
Wie ist das eigentlich, wenn man Gold in Salzsäure legt?
eigentlich sollte ja nichts passieren, doch Kupfer z.b. reagiert sehr, sehr langsam (habe es im Experiment nachgewiesen) mit Salzsäure. Wie sieht das bei Gold aus?
Danke schonmal im Vorraus
9 Antworten
Daß Cu angegriffen wird, liegt am Luftsauerstoff. Der oxidiert das Kupfer im Sauren gemäß
Cu + 2 HCl + ½ O₂ ⟶ CuCl₂ + H₂
Diese Reaktion ist möglich, weil das Sandardreduktionspotential von Kupfer bei 0.34 V und das von Sauerstoff 0.70 V beträgt. Nach dem Prinzip „Ober sticht Unter“ kann Sauerstoff also Chlor im Sauren oxidieren.
Geht das auch mit Gold, z.B. nach der Gleichung
2 Au + 8 HCl + 1½ O₂ ⟶ 2 H[AuCl₄] + 1½ H₂O
Nein, das geht nicht, denn das Tetrachloroaurat(III) hat ein Standardreduktionspotential von 0.93 V. Sauerstoff mit seinen 0.70 V ist also nicht stark genug, metallisches Gold zu Tetrachloroaurat(III) zu oxidieren.
Da Gold (als Schmuckmetall, Münzmetall usw.) meist in Legierungen vorliegt, die z.B. auch Cu enthalten, wird die Oberfläche auch langsam durch starke, konzentrierte Säuren angegriffen.
Es dürfte nach meinem Chemie Verständnis schon möglich sein. Die Wahrscheinlichkeit für einen erfolgreichen Zusammenstoß der Teilchen dürfte sehr gering sein, da 4 Chlorid-Teilchen auf ein Goldteilchen treffen müssten um damit zu reagieren. Also ist die durchschnittliche Dauer um eine Goldplatte mit Salzsäure aufzulösen enorm hoch.
Wenn ein Metall mit HCl reagiert, dann findet die Reaktion erstmal zwischen dem Metall und den Protonen statt, wobei Wasserstoff und das Metallkation entsteht. Das geht bei Gold nicht wegen seiner Position in der Spannungsreihe. Die Bildung des Tetrachlorokomplexes würde erst nach der Oxidation des Goldatoms stattfinden...
Und natürlich brauchen nicht vier Chloridionen gleichzeitig am Goldion anzugreifen. Das tun sie nacheinander. Sonst gäbe es nämlich überhaupt keine Komplexe mit 4 oder 6 oder noch mehr Liganden.
Edelmetalle sind keine Edelgase!
Und selbst die reagieren, Xe bildet zum Beispiel mit F eine sehr stabile Verbindung!
Achso. Ja da hab ich ganz fatal falsch gedacht. Danke für die Berichtigung. Mit Säurereaktionen hab ich mich bisher nicht so stark beschäftigt, sollte es aber besser wissen als ehemaliger Lkler.
Der Begriff "Edelmetall" ist missverständlich. Er kommt von der Vorstellung, dass diese Metalle nicht reagieren, die sich allerdings schon vor einigen Jahren als falsch herausgestellt hat. Das ist so ähnlich wie mit Atomen. Der Begriff Atom bedeutet unteilbar, aber inzwischen hat sich diese Behauptung als falsch erwiesen. Dennoch blieb der Begriff bestehen.
Mit Edelmetallen ist es nun so, dass diese nur sehr schlecht reagieren und zwar manche mehr und manche weniger, weswegen es auch die Steigerung edler, bzw. die Verminderung unedler gibt.
Allgemein lässt sich sagen, dass Wissenschaftler schon immer versucht haben klare Grenzen und absolute Werte in der Natur zu finden und bis heute in sehr vielen Bereichen immer noch belehrt werden, dass es die meistens nicht gibt.
Es passiert rein GAR NICHTS :D Das ist bei allen EDELMETALLEN so das nichts passiert :D Das Gold wird sauber, das wars.
LG
Nur dass Kupfer ebenfalls als Edelmetall bezeichnet wird. Es ist nicht so, dass Metalle auf einmal überhaupt nicht reagieren, nur weil man sie als Edelmetalle bezeichnet. Sie reagieren nur grundsätzlich schlechter als andere Metalle.
Kupfer ist ein Edelmetall und es reagiert ^^ (habe es über eine WOche in Salzsäure gelegt (kupferplättchen) und daraus ist Kupferchlorid entstanden. also reagiert Gold in diesem Zeitraum etwa nciht, odeR?
Hallo Aldrior,
Der Unterschied zwischen Gold und Kupfer liegt in der 4f-Reihe. In der 6. Periode werden zunächst die 4f-Orbitale (Lathanoide) aufgefüllt, ehe die 5d-Orbitale gefüllt werden - das hat Auswirkungen.
Du musst dir das so vorstellen, dass die Elektronenhülle immer riesiger wird. Je größer die Hülle ist, umso "weicher" ist sie, weil die Elektronen immer weiter vom Kern entfernt sind und sich daher leichter verschieben lassen. Bei einer kleinen Elektronenhülle spricht man von "harten" Teilchen, weil hier der massebehaftete Atomkern einen stärkeren Einfluss hat.
Nach dem HSAB-Konzept reagieren harte Teilchen lieber mit anderen harten Teilchen und weiche eben mit weichen.
HCl ist eine harte Säure, da das Cl ziemlich weit oben im PSE steht und daher einen größeren Einfluss des Kerns verspürt. Das Glod hingegen wäre eine weiche Base, da die Elektronenhülle ja riesig ist. Das Kupfer wäre auch schon ein weiches Teilchen, aber noch deutlich härter als das Golde - denn dazwischen liegt ja gesamte 5. Periode sowie die Lathanoide. Daher reagiert Kupfer - wenn auch nur sehr wiederwillig - als Base mit HCl, Gold hingegen nicht.
Für Gold bräuchte man eine deutlich weichere Säure, wie zum Beipsiel HI.
Da ist Dir ein Irrtum unterlaufen...