Rente 50er, 60er?

5 Antworten

Zahlen findet man sicher irgendwo, allerdings kann man die Verhältnisse von damals in keiner Hinsicht auf heute übertragen. Erstens wirkte sich der Krieg noch aus, die Menschen mußten länger als heute auf niedrigem Lohnniveau arbeiten weil noch sehr viel Wiederaufbau nötig war, z. T. in unbezahlter Eigenleistung, und viele Männer waren nicht aus dem Krieg zurückgekommen so daß Frauenüberschuß herrschte, auch was die Nachkriegs-Erwerbstätigkeit anging.

Zweitens lag die Lebenserwartung nach Renteneintritt damals zumindest für die Männer die den Krieg überlebt hatten, nicht besonders hoch, ein Wegsterben innerhalb von 5 Jahren war normal. Lebenserwartung in Deutschland nach Geburtsjahr | Statista damals 64 Jahre, heute 84 Jahre!

Und die Frauen hatten mangels Berufstätigkeit vorher keine eigenen hohen Rentenansprüche, meistens waren sie ja im 3. Reich als Hausfrauen für Familien, Mann und Kinder dagewesen, ohne die damals noch üppigen Witwenwenten (inzwischen stark zurückgestutzt) wären sie mit eigener Altersversorgung nicht über die Runden gekommen.

Wer in den 60ern in Rente ging, dürfte heute längst nicht mehr am Leben sein. Renteneintritt mit ca. 60 + 55 Jahre seit Ende 60er = 115 Jahre alt?

Mit dem kennen wird schwierig, da die damaligen Rentner heute weit über 100 Jahre alt wären

Ich kenne zwar niemanden lebend, der in den 60er in Rente gegangen ist, jedoch kann ich statistische Zahlen dir geben.

Nach dem Kriegsende waren Renten sehr niedrig und es gab verbreitete Altersarmut. Die Rentenreform von 1957 war ein Wendepunkt, der die Rentner an der Wohlstandsentwicklung teilhaben ließ. Mehr dazu hier. Der Renteneintrittsalter war damals auch 65 Jahre.

Insgesamt kann man sagen, das die Rentensituation zwischen 1950 und 1960 nicht gut war.

Woher ich das weiß:Recherche

Hallo,

es gab sehr viele Kriegsversehrte und Ex-Zwangsarbeiter.

Da fiel die Rente sehr spärlich aus.

Frauen ab 60 und waren überwiegend Witwen.
Männer ab 65 Jahren, und waren sehr verbraucht.

Die Ansprüche ans Leben waren aber auch sehr einfach.

Man hatte noch Hühner, Tauben, Hasen und Ziegen.
Manch mal auch Schweine.
Geschlachtet hat man noch selbst.
Auch in den Hinterhöfen der Innenstädte.
Käse, Butter hat man noch selbst gemacht.

Dazu viele Gärten mit Obst, Kräutern, Gemüsen und sogar Kartoffeln.
Zuckerrüben wurden noch selber ausgekocht.
Beeren, Pilze und Hieven wurden noch im Wald gesammelt.

Geheizt wurde mit Kohle, Holz und Pappkartons, trockenen Sträuchern etc.

Fleisch, Wurst und Butter kamen nur einmal die Woche auf den Tisch.
Wenn nicht noch seltener.

Kleidung wurde noch selbst geschneidert, in Familie und Freundeskreis.

Wenn man wohin wollte, dann entweder mit dem Omnibus, der nur alle Stunden mal fuhr, oder man lief eben weite Strecken.

Die meisten Menschen wurden auch nicht so alt,
wie dann in den 70er und 80er Jahren.

Ich habe es als kleines Kind noch selbst erlebt.

Fast vergessen: Geraucht haben die selbst angebauten Tabak (Knaster, heute Haschisch genannt). Daraus hat man auch Körbe gemacht.

Alkohol getrunken wurde oft so billiger Fussel aus Holzucker und Chemie.

Hansi

Mein Opapa ist in den 60ern in Rente gegangen (und der Gute hat schon vor etwas mehr 20 Jahren das Zeitliche gesegnet...) Er war mit seiner Rente immer recht zufieden - zumal im letzten Jahrtausend Rentenanpasungen und -erhöhungen Gang und Gäbe waren: er hatte zuletzt ein Einkommen, das gut über dem des Durchschnittsverdieners lag.