Rasen - ab wann betretbar?
Meine Tochter hat ein Hausgrundstück gekauft mit neuem Haus darauf. Der Rasen wurde von einem Fachunternehmen (Garten- und Landschaftsbau) gesät. Dies geschah im vergangenen November. Dass der Rasen nicht üppig ist, leuchtet mir ein. Aber wie soll das jetzt weitergehen. Die Fläche ist nicht betretbar, man sinkt ca 5 cm ein, bei jedem Schritt.
Der Gartenbauchef sagt, dass dies nicht mehr geschieht, wenn der Rasen 3-4x gemäht wurde. Dann sind die Graswurzeln stabil. ABER: wie soll meine Tochter den Rasen mähen, ohne einzusinken? Der Rasen hat dann doch überall dellen, oder?
Ich habe das Gefühl, das Unternehmen hat schlecht gearbeitet. Aber ich habe keinen Garten und kenne mich nicht damit aus. Wie soll sich meine Tochter verhalten?
2 Antworten
Irgendwie ist es mir rätselhaft, wie es dazu kam. Wenn die Firma den Rasen auf so lockerem Boden gesät hat, dann hätten die Arbeiter doch beim Säen schon einsinken müssen, sprich: Es müssten bereits entsprechende Dellen drin sein. Könnte der Boden auch später erst weich geworden sein? Da fällt mir als einzige Möglichkeit viel Regen ein. Um die Frage richtig zu beantworten, müsste man mehr über den Boden wissen: Ist er nass oder trocken, ist es Sand oder Lehm? Wurde humushaltige Erde vor dem Rasen säen aufgeschüttet und wie wasserdurchlässig ist der Untergrund? Ist der Rasen der Sonne ausgesetzt oder liegt er im Schatten von Bäumen? Aus diesen Angaben kann die weitere Entwicklung der Bodenstruktur abgeleitet werden.
Das sieht mir ja so aus, dass die GaLa-Firma den Boden vorher umgefräst und dann nicht angewalzt hat. Bei umgebrabenem sandigem Boden habe ich auch schon ohne zu walzen erfolgreich Rasen angesät, nur mit einharken, es gab da keine Probleme danach. In diesem Fall kann es aber echt lange dauern, bis man nicht mehr einsinkt. Der Vorteil: Die Gräser können den lockeren Boden schneller durchwurzeln. Der Nachteil: Bei sonniger Lage und wenigen Niederschlägen läuft Regenwasser schneller durch und der Boden kann nur wenig Wasser speichern. Im schlimmsten Fall kann man erst ab dem Spätsommer auf den Rasen. Im günstigsten Fall bilden die Wurzeln ein Gerüst und Niederschläge und Zusatzbewässerung schwemmen die groben Poren im Boden zu, so dass der Rasen schon ab Juni gemäht werden kann. Es ist kein Problem, wenn man jungen Rasen bis zu 15 cm hoch werden lässt und auch dann erstmal nur die obersten 5-7 cm mäht.
Da bei all diesen Möglichkeiten aber sehr viel Fragezeichen drin sind und Zeit vergeht und damit auch Fristen, würde ich jetzt schon vorsorglich die Firma um kostenlose Nachbesserung bitten, also reklamieren. Wenn die Firma sich dann bereit erklärt, dies kostenlos auch noch im Sommer durchzuführen, können Sie immer noch abwarten.
Das ist der Grund, warum ich im November keinen Rasen mehr ansäe. Rasen, im Mai gesät ist binnen 4 Wochen mähbar und betretbar, spätester Sätermin Mitte Oktober.
Dass die Grasnarbe am Anfang nicht so dicht und der Boden nicht so fest ist, ist natürlich, aber 5cm einsinken? Womöglich wurde nicht richtig angewalzt, oder der Boden ist während des Winters aufgeweicht.
Mähen ohne einzusinken? Mir fallen da grad spontan die Bretter ein, die man sich früher (als Walzen noch unerschwinglich waren) zur Rasenanlage unter die Füsse geschnallt hat. Zum Mähen etwas mühsam, aber damit könnt es gehen. Auf jeden Fall schon mal reklamieren, dass der GaLabauer schon Bescheid weiss, falls es im Mai dann immer noch Probleme gibt. Viel Erfolg!
Danke für deine Antwort.
Der GaLabauer sagte mir (nach Reklamation), dass Gärten vor der Rasensaat heutzutage nicht mehr gewalzt werden (?). Das Säen der Mitarbeiter geschah mit solchen Brettern unter den Füßen. Die Erde wurde lediglich glattgezogen. Der Garten befindet sich in Südlage, hat optimale Bedingungen. Die Steine haben sie auch nicht aus der Erde genommen -ist das normal?
Mit Brettern dauerts halt länger, mir is nix bekannt vom "nicht walzen". Oberflächliche Steine sollte man schon entfernen (bzw. in einem Loch vergraben) sonst hast Du die beim Mähen dann immer im Messer, alle Steine kann man nicht entfernen, sonst wird man nie fertig.
Die MA hatten Bretter unter den Füßen beim Einsäen. Die Erde wurde nicht gewalzt oder ähnliches. Es ist ein guter Boden, nicht lehmig. Es hat eher wenig Niederschläge gehabt, vom Schnee im Dezember/Januar abgesehen. Der Garten liegt absolut in der Sonne, nicht ein Zweiglein steht im Weg (noch). Die Grünanlage war inbegriffen, meine Tochter hatte keinen Einfluß darauf beim Hauskauf. Hätte sie das geahnt, hätte sie auf die Einsaat verzichtet.
Haben Sie einen Rat? Soll sie das Grundstück nochmal umgraben und neu säen oder einfach mal abwarten?