Qualitative Inhaltsanalyse: Meine Kodierungen sind quasi meine Forschungsfragen?
Ich muss für meine Abschlussarbeit das erste Mal MaxQDA nutzen. Ich werte leitfadengestützte Interviews (8 Stück) aus. Ich habe einige Forschungsfragen (so 6-8 Stück, aber noch einige detailliertere Fragen , alle mit Bezug zur Theorie) , die ich alle auch gezielt als Fragen in meinen Interviews eingebaut habe. Das heißt, fast jeder Absatz ist eine Kodierung zu einem bestimmten Aspekt, den ich gezielt wissen will.
Ist das so okay? In dem Musterbeispiel zu MaxQDA wird die Frage gestellt, was das größte Problem der Welt sei. Und dann kommen da ganz viele Aspekte. Aber meine Fragen sind viel gezielter und insofern kommen da nicht sooo viele neue Aspekte (außer ein paar Ausnahmen) hinzu. Soweit ich es bisher ausgewertet habe (vielleicht ändert sich meine Meinung noch, bin noch relativ am Anfang) , sind meine Kategorien fast rein deduktiv....
1 Antwort
Dein Vorgehen ist absolut in Ordnung. Du machst eine deduktive Inhaltsanalyse - das ist eine etablierte Methode.
Was für dein Vorgehen spricht:
- Theorie-geleitete Forschung ist wissenschaftlich solide
- Strukturierte Interviews führen naturgemäß zu deduktiven Kategorien
- Du testest gezielt deine theoretischen Annahmen
Wichtig für deine Methodik-Beschreibung: Begründe, warum du hauptsächlich deduktiv arbeitest. Nicht als Mangel, sondern als bewusste, methodische Entscheidung.
Tipp: Bleib trotzdem offen für induktive Kategorien. Oft kommen überraschende Aspekte in Nebensätzen. Ein Mixed-Methods-Ansatz (hauptsächlich deduktiv mit induktiven Elementen) macht deine Arbeit noch stärker.
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Danke für die Antwort! Ist Mixed Methods nicht eigentlich die Mischung aus qualitativ und quantitativ? Wo finde ich bei Mayring oder Kuckartz (oder anderen) beschrieben, dass ich nach den deduktiven Kategorien noch induktiv Kategorien hinzufügen darf?