PV Anlage bei Stromausfall betreiben ohne Inselwechselrichter?

4 Antworten

Diese Fragen gibt es öfter mal. Die kurze Antwort ist an eine Inselmöglichkeit zu denken mit ausreichend Speicher. Fang nur nicht an einzuspeisen. Das verursacht Probleme wie wir sie heute im Stromnetz sehen, sodass sogar die beiden führenden PV Firmen in Deutschland davor gewarnt haben weiterhin derartige Systeme ans Netz anzuschließen. Die Netzbetreiber würden dem am liebsten auch Nachdruck verleihen und neue Anschlüsse verweigern. Weil es erhebliche Probleme verursacht und erst recht in einer kleinen Inselanlage wie deinem Haushalt! Deswegen vernünftigen Inselwechselrichter anschaffen und umschalten ohne die Möglichkeit einzuspeisen (Nein, eine 0-Einspeisung ist keine Insel und ohne Netz auch nicht betreibbar!)!

Bezüglich deinen 10 Tagen habe ich auch Fragezeichen. Z.B. ist es sehr unwahrscheinlich bei einem großen Stromausfall in Deutschland nach 10 Tagen wieder Strom zu haben, wenn es in den ersten Stunden schon nicht funktioniert hat (Deutschland hat meines Wissens nach keine schwarzstartfähigen Großkraftwerke). Heißt ohne das Ausland kriegen wir unser Netz nicht wieder hochgefahren. Und das es bislang nicht schon abgeschmiert ist verdanken wir hauptsächlich den Franzosen und bezahlen unglaublich viel für jede exportierte und importierte MWh.
Die wichtigere Frage wäre: hast du für mind. 10 Tage Nahrung? Hast du für 10 Tage Trinkwasser auf Lager? Kannst du dich Beschäftigen? Bist du mental belastbar in solchen Ausnahmezuständen? Hast du Bargeld in ausreichender Menge für die ersten Tage und später dann werthaltige Tauschmittel? Wie machst du das mit dem Toilettengang, denn Wasser aus der Leitung wird bestenfalls noch einige Stunden verfügbar sein, sofern du nicht zu hoch wohnst.

Woher ich das weiß:Recherche

Es gibt Anlagen mit automatischer Trennung, die auch am Folgetag wieder anlaufen, wenn der Akku vollständig geleert wurde.

Dann können die entsprechend angeschlossenen Verbraucher mit der jeweils verfügbaren Leistung versorgt werden. Diese Schwarzstartfähigkeit muss aber zugekauft und entsprechend installiert werden.

Der Wechselrichter hat eine Sicherheitsfunktion. Er hat keinen Output wenn die Netzfrequenz nicht da ist. Der Sinn dahinter: Man stelle sich vor der Netzbetreiber arbeitet an einer Leitung und stellt den Strom ab. Und die BKW würden dann weiter ins Netz einspeisen. Auch ein Notstromaggregat hift dir da nicht.

Aber wozu denn das Notstromaggregat nutzen um die PV-Anlage zu betreiben? Nutz doch den Strom vom Notstromaggregat sofort.

Btw... Wenn der Strom für 10 Tage weg ist, ist dir Zivilisation zusammengebrochen. Glaub mir, ob deine Kaffeemaschine dann noch läuft interessiert dich nicht. Notstrom für 10 Tage ist nicht überlebsnotwendig. Was bringt dir der Strom wenn du nach 6 Tagen kein Wasser mehr has? Oder bist du da schon voll ausgestattet?

Kurze Antwort: Nein

Längere Antwort: Du hast Zuhause ein 3-Phasen Wechselstromnetz. Deine Verbraucher funktionieren ausschließlich mit 230V 50Hz (gibt Ausnahmen ist aber irrelevant). Demnach brauchst du einen Netzbildner der diese Netzparameter nachstellen kann. Selbst wenn du einen Netzbildner hast, musst du dem System genug Leistung bereitstellen, damit die Spannung nicht unter 230V absinkt. Eine PV-Anlage ist in Ihrer Momentanleistung auch über den Tagesverlauf hinweg unfassbar volatil, was wiederum einen Energiespeicher für den Inselbetrieb unabdingbar macht. Das ist nur die Spitze des Eisberges. Zählerkonzept, Dimensionieren der Anlage und Zulassung der Anlage durch die TAB deines VNB, sowie die Ausführung nach DIN VDE spielen hier alle mit rein. "Irgendwie" is hier nicht. Wenn du eine Inselbetrieb willst, musst du den fachgerecht planen und ausführen lassen. Da gibt es absolut keinen Weg dran vorbei.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung