Psychotherapie sinnvoll?
Ich war heute bei einem Therapeuten, bei dem ich schlechte Erfahrungen gemacht habe. (Siehe vorangegangenen Post)
Das ist jetzt schon der zweite, bei dem es nicht gefunkt hat.
Zwar habe ich einen Termin kommenden Monat aber ich überlege, ob das so übermäßig sinnvoll ist. Ein Therapeut hat anderen Menschen ja nur sein Fachwissen voraus, trotzdem steht er wie alle vor dem Problem, anderen nicht in den Kopf gucken zu können.
Ich habe oft psychotische Schübe und soziale Angststöungen, die es mir nicht ermöglichen dann meine Gefühle auszudrücken.
Ich habe das aber schon so lange bei mir beobachtet, dass ich jetzt weiß, was abgeht und wie ich zu reagieren habe. Aber das ist nicht gesund und so will ich nicht für den Rest meines Lebens sein.
Daher strebe ich eine Heilung an aber im Grunde genommen will ich, dass jemand mal die Motorhaube aufmacht und reinsieht, nur ist das mit der heutigen Technologie (noch) unmöglich. Es sei denn ich ermögliche ihm dies, in Form von Sprache nach meinem besten Können, trotzdem geht da im Zuge einer Sprechtstunde vieles verloren. Vieles bindet ja.
Deshalb schreibe ich so gerne Gutefrage-Posts, weil ich dann genau sehe, was aus meinem Kopf rauskommt und welche Informationen ich für relevant halte.
Der Erklärversuch scheitert oft daran, dass ich nicht in der Lage bin, das klar zu formulieren, ohne die Tastatur, meine Augen und die lange Nachdenkzeit zur Hilfe zu haben.
Soll ich meiner Psychologin meine Guterfrage-Posts zeigen?
3 Antworten
Psychotherapie funktioniert nicht so wie die Reparatur in einer Autowerkstatt. Der Psychotherapeut kann nicht reparieren, im Prinzip kann das nur der Patient selbst.
Der Psychotherapeut hat ein gewisses Wissen, das es ihm erlaubt zu erkennen, dass bestimmte Denkmuster nicht gut sind. Er kann auf diese Denkmuster hinweisen und damit eine Form der Selbsterkenntnis auslösen.
"1000 Wiederholungen ergeben eine Wahrheit" heißt es ironisch in Aldois Huxleys Schöner Neuer Welt. Für das Hirn ist das leider bittere Realität. Denkmuster und Gefühle, die oft durchlaufen werden, werden dadurch immer mehr gefestigt. Der Psychotherapeut hat die Aufgabe diesen Teufelskreis zu durchbrechen. Das ist für den Patienten nicht unbedingt angenehm und nicht immer findet der Therapeut die für den Patienten passende Methode. Daraus resultieren dann die häufigen Therapeutenwechsel.
Wenn du es möchtest, tu das. Vielleicht bekommst sie dann einen besseren Einblick in deine Situation und kann dich dahingehend besser verstehen.
Klar. Druck sie aus und geb sie ihr.