Psychiatrie wie im Gefängnis?
Hallo Leute,
ich muss leider in eine Psychiatrie, weil es mir seelisch nicht wirklich gut geht.
Ich habe Depressionen und will mein Lebensweg wieder finden.
Aber viele behaupten, dass man dort vernachlässigt wird. Also man sitzt nur rum.
Stimmt das denn ?
Wird da wirklich auf niemanden geachtet ?
Schwierig,...
LG.
8 Antworten
Nein, das ist quatsch. Sag ich aus eigener Erfahrung.
Ich hatte Zeit für mich, Gespräche mit Ärzten, Gespräche mit anderen Leuten die dort gelandet sind, man hat mich mit Medikamenten und Essen versorgt ich hatte Therapien und eine gewisse Auswahl an angebotenen Tätigkeiten. Es ist halt wie in meinem normalen Krankenhaus - nur spezialisiert.
Wenn man sich in der Geschlossenen befindet hat man natürlich noch einige Einschränkungen.
Da sitzt man nicht nur rum.
DEs gibt Gespräche mit Therapeuten. Und je nach deinem Krankheitsbild , gibt es auch Gruppengespräche.
Gefängnis ist da gar nichts.
Nur wenn du Suizidgefährdet bist , kommst du in die geschlossene Abteilung.
Du musst nicht in eine Psychatrie, wenn du nicht willst. Ausser der Staatsanwalt oder Richter verordnet das.
ich muss leider in eine Psychiatrie, weil es mir seelisch nicht wirklich gut geht.
Das der Fragesteller das nicht muss, wird ihm klar sein. Aber es ist manchmal aus gesundheitlichen Aspekten besser.
Ich empfehle allen lieber ambulant eine Therapie zu machen, anstatt stationär in einer Klinik.
Ok, was ist deiner Meinung nach an einer Klinik besonders schlimm ?
Es gibt dort niemanden, der das Personal überwacht. Sie können mit den Patienten so schlecht umgehen wie sie wollen und etwas zu beweisen wird ohne Audio und Filmaufnahme auch schwer.
Das Personal ist in Kliniken schlecht bezahlt und deshalb lassen sie ihren Frust an die ihnen Unterstehenden - also die Patienten - aus. Das ist zumindest meine Erfahrung aus einer Kinder und Jugendklinik.
Antidepressiva würde ich auch nicht empfehlen, vor allem dann nicht, wenn es dir nicht hilft.
Denn dort war auch eine Jugendliche, die hatte Ärzte als Eltern, die sollte gegen ihre Schlafstörung/Depression nur Melatonin anstatt Antidepressiva nehmen. Die war auf einem hochbegabten Gymnasium.
Ärzte wissen es besser. Die wissen beispielsweise das Mundtrockenheit als Nebenwirkung eigentlich Karies bedeutet und Bluthochdruck eigentlich Augenschäden und Herzschäden.
Gibt auch Fragen hier auf GF, wo jemand fragt, ob Sehstörungen bei Antidepressiva normal sind.
Ok, aber eigentlich helfen Medikamente jemanden ein recht normales Leben zu führen.
Ich habe es noch nicht probiert. Aber probieren schadet doch nicht.
Aber WENN du Medikamente nimmst, dann in einer Klinik. Denn selbstständige Psychiater außerhalb machen meistens kein EKG, um dein Herz auf eine veränderte QT Zeit zu überprüfen.
die meisten tri- und tetrazyklischen Antidepressiva sowie die neueren Antidepressiva Citalopram, Fluoxetin, Paroxetin und Venlafaxin wurden einzelne TdP-Fälle berichtet. In der Regel kommt es jedoch nur bei Vorliegen mehrerer zusätzlicher Risikofaktoren, wie Alter > 65 Jahre, vorbestehender Herzerkrankung, Bradykardie, weibliches Geschlecht, Hypokaliämie, Hypomagnesiämie, hohe Wirkstoffkonzentration sowie Komedikation mit ebenfalls repolarisationsverlängernder oder den Arzneimittelmetabolismus hemmender Wirkung zu QTc-Verlängerung und TdP.
Ok gut das alles habe ich nicht.
War vor Kurzem in EKG und mit meinem Herz ist alles ok.
Es gibt durchaus Problematiken in Psychatrien, einfach durch Personalmangel und Stress schon.
Aber nein, man wird nicht automatisch vernachlässigt und sitzt nur rum.
Wie war es denn bei dir ?