Promiskuität als Ideal der jungen Generation. Weshalb sind One Night Stands cooler als Beziehung?
"Das Single-Leben genießen" als wünschenswerter Dauerzustand, Ausdruck von Emazipation oder besonders ausgeprägter Männlichkeit. Sexuelle Partner wechselt man heutzutage ja häufiger. Beziehungen sind etwas für Schlurfis, hat man da überhaupt Sex?
Nein mal im Ernst. Ich bin seit knapp zwei Jahren in einer Beziehung und es ist meine erste richtige Partnerin. Da ich zwanzig bin hatte ich davor kein "Singleleben". Um mich herum erlebe ich viel Promiskuität. Eigentlich habe ich mit keiner der beiden Lebensformen ein Problem. Aber manchmal beginne ich mich zu fragen, ob ich die Frauen nicht auch mal wechseln muss.
Ich weiß, dass Menschen mit häufigen Affairen von Einsamkeit geplagt sind und meine stabile wunderbare Beziehung, der es an nichts mangelt, ein vielfaches an Wert aufwiegt. Aber wieso habe ich manchmal das Gefühl ich würde in meiner Beziehung etwas verpassen? Was ist denn, wenn meine Beziehung für immer hält und ich, ohne mich durch die Frauenwelt geschlafen zu haben, ins Grab steige?
Geht es jemandem ähnlich? Wie geht man mit diesem Hirngespinst um?
9 Antworten
Mir geht es nicht ähnlich, aber ich kann Dir sagen, daß Du Dich mit einem Hirngespinst herumschlägst. Wir leben in einer Zeit, in der vor allem das "Neue" den Kick auslöst, es haben zu müssen. Jede Neuerwerbung soll noch toller sein als das, was man schon hat. Das gilt beinahe überall, es gilt für Frauen, für Technik, sogar für Religionen. g In Wirklichkeit ist es eine Illusion. Eine neue Frau bringt kein Mehr an Sex, keinen besseren Sex (es sei denn, Du hast mit Deiner bisherigen Frau ganz schlechten Sex), nichts wirklich Neues. Eine andere Frau hat auch nur einen Körper und dessen Möglichkeiten. Das "Neue" ist nur das Kennenlernen und Ausprobieren. Im Prinzip - klingt vielleicht blöd, ist aber durchaus vergleichbar - ist das der gleiche Effekt wie bei Technik. Wenn es nicht mehr neu ist, verliert es seinen Reiz, man braucht einen neuen Kick...
Das mag eine Weile spannend sein, aber was auf Dauer fehlt, ist die Befriedigung, nämlich im Sinne von "Zufriedensein". Das Glück, auch das emotionale Wohlgefühl, erlangt man nur, wenn man sich auf das einläßt, was man schon hat und versteht, es zu genießen. Das kann man nur in einer Beziehung erleben, die auf Dauer angelegt ist und an der beide Partner arbeiten, um sie zu pflegen, zu erhalten und sie dann zu genießen. Sex ist nicht das Ziel einer solchen Beziehung, es ist ein wichtiger Teil davon, aber nicht ihr einziger Zweck. Wenn Du nur Sex haben willst, weißt Du ja, wie das geht. Aber das allein schafft kein glückliches Leben.
Wenn Du mit Deiner Frau glücklich bist, weil sie eine tolle Frau ist, die zu Dir paßt und weil Ihr die gleichen Vorstellungen von Partnerschaft habt, dann pflege sie, liebe sie, erhalte sie Dir. Das ist eine Chance auf Lebensglück und tiefe, innere Befriedigung. Schenk Dir das Gequatsche über den "Genuß" des Single-Lebens. Das hat zweifellos auch gewisse Vorteile und für manche Menschen ist auch das das Glück. Wenn Du aber nicht so ein Mensch bist, sondern in einer stabilen Beziehung Dein Glück finden kannst, verpaßt Du "draußen" rein gar nichts. Abwechslung, was Neues, Genuß, Spaß, Freude, guten Sex findest Du auch in Deiner langjährigen Beziehung und das viel leichter, als wenn Du Dich täglich auf die Pirsch begeben mußt. Alles Gute, q.
Ich persönlich finde, das Problem liegt in der "Monogamie". Wer genau hat uns bitte eingetrichtert, dass ein Mensch stets nur zur Liebe zu genau einem anderen Menschen fähig ist? Antwort: Die christlich-jüdische Tradition, die dies allerdings einfach nur mal so als Dogma aufgestellt hat, ohne es zu belegen.
Ich kenne mehrere Menschen, die bewusst "multiple" Beziehungen leben, und ihre jeweiligen Partner ebenso. Sie alle scheinen mir enorm glücklich zu sein und sagen dies auch stets.
Ich selbst befinde mich wie du gerade in einer "monogamen" Beziehung, sehe mich jedoch vor dem Problem, dass ich auch intime Freundschaften mit anderen Frauen habe, mit denen ich mir durchaus auch "mehr" (und zwar nicht nur Sex!) wünschen würde. Unglücklicherweise weiß ich, dass meine Freundin von "Polygamie" absolut gar nichts hält, sodass ich mich wohl oder übel, solange ich sie liebe und sie behalten will, "zurückhalten" muss ;-)
Dennoch: Ich finde, in einer modernen Gesellschaft sollte man auch ohne schief angeschaut zu werden das Recht haben, von alten dogmatischen Beziehungssystemen abzufallen und so zu leben, wie es einem gefällt. Ob dies nun "multiple" Partnerschaften umfasse oder Promiskuität nur um des Rammelns willen - natürlich stets nur solange alle Parteien damit einverstanden sind und niemand zu Schaden kommt.
Dein persönliches Problem kann ich natürlich wie gesagt nur allzu gut nachvollziehen - auch ich hätte manchmal gern mal etwas "Abwechslung". Aber man muss halt selbst entscheiden, was einem wichtiger ist, denn letztlich lebt man stets in einem Kompromiss mit dem Partner. Wenn man allerdings merkt, dass man diesen Kompromiss nicht mehr länger ertragen kann, dann muss man halt die Konsequenzen ziehen. Dies musst du selbst entscheiden. Ich persönlich bin momentan (trotz des Kompromisses) sehr glücklich mit meiner Freundin und denke, sie zu verlieren wäre ein Seitensprung o.ä. nicht wert.
"Was du nicht willst, dass man dir tu, das füg auch keinem andern zu"
... ist leider nicht wirklich eine christliche Tradition.
Fremdgehen ist für mich tabu.
Das ist ja auch gut so. Ich habe lediglich meine eigene persönliche Meinung geäußert.
Ich weiß, dass es meiner Freundin das Herz brechen würde
Das wäre bei meiner Freundin auch so, darum tue ich es ja auch nicht.
mich selber würde es auch kaputt machen, wenn meine Freundin eine körperliche Beziehung zu jemandem anderen hätte
Das wiederum wäre bei mir absolut nicht der Fall. Ich bin einfach nicht eifersüchtig, bin so gestrickt. Mich würde es allerdings natürlich stören, wenn sie es heimlich machen würde. Wenn sie jedoch zu mir käme und sagen würde, sie würde gerne mal mit einem anderen Mann schlafen, dann hätte ich da wahrscheinlich nichts dagegen. Das heißt übrigens nicht, dass ich sie nicht sehr liebe.
Spätestens wenn Kinder ins Spiel kommen, weiß ich nicht wie es funktionieren soll.
Da hast du allerdings recht. Ich denke, wenn es so weit wäre und ich mir Kinder mit einer bestimmten Frau wünschen würde, spätestens dann wäre es auch für mich vorbei mit der Idee von "Polygamie".
ihr seid doch alle krank....wenn man einen menschen liebt, braucht man keine anderen
ihr seid doch alle krank
Jeder der anders denkt und fühlt als du ist also "krank"? Vielleicht bist ja tatsächlich du krank?
wenn man einen menschen liebt, braucht man keine anderen
Sagt wer? Wie gesagt: Wer bitteschön kann auf schlüssig dargelegte Weise belegen, dass die Gefühlswelt des Menschen nur zur Liebe zu stets einer einzigen anderen Person fähig sei? Woher diese künstlich geschaffene Grenze?
Dein Problem bist du selber. Was denkst du denn verpasst du? Unterschiedlich enge und weite Vaginas? Weil mehr wirst du bei ONS nicht erleben, denn nur wenn man öfter mit einem Menschen Sex hat, kann man auch mehr erleben als nur bnilligen Sex. Mit einem Partner kann man seine Wünsche und Fetische ausleben, auch welhe die sich erst nach 2, 3 Jahren entwickeln. Ich selbst war nie ein Kind von Traurigkeit und hatte auch immer das Gefühl etwas zu "verpassen", doch seit ich meinen jetzigen Freund hab ist das kein Stück mehr so. Ich denke wenn du immer noch das Gefühl hast, dann solltest du dir überlegen ob sie die richtige ist. Denn wenn man den richtigen Partner hat (wenn man eine Monogamie anstrebt) dann ist man erfüllt. Wenn du die Lebensweise gefunden hast die dich einfach vollkommen glücklich macht, dann hast du das richtige für dich gefunden. Bei mir war es in einer monogamen Partnerschaft, heißt ja nicht das es bei dir nicht eine andere Lebensweise sein kann;)
Es liegt doch ganz bei dir, wie du damit umgbehst und ob du dein Leben danach richten möchtest, was andere denken und sagen. Sei nur bitte ehrlich zu deiner Frau, denn dann hat sie die Chance entsprechend zu reagieren. Du solltest dienen gesellschaftlichen Umgang prüfen, wenn du uim dich herum nur Fremdgeherei erlebst und dir selber überlegen wie es dir gehen würde, wenn deine Frau rumvögeln würde ohne dir davon etwas zu sagen. Dann kannst du dir deine eigene Meinung hoffentlich bilden (dazu sollte ein erwachsener Mensch in der Lage sein) und so leben, wie du es für richtig hältst.
Natürlich habe ich die eine Seite meiner Argumente in dieser Frage mehr dargelegt. Klar ist das krank aber ich würde meinen Freundeskreis deshalb nicht grundsätzlich schlechtreden. Von Fremdgehen war aber nie die Rede.
im Reli-Unterricht in der Berufsschule gebrauchte der Lehrer einen Spruch,--ich denke da ist was dran :
" Wer viel wechselt --ist bald Kleingeld "
Die Fähigkeit zu echten Beziehungen schwindet ...
Meiner Ansicht nach liegt das Problem in Deiner Sichtweise, Du nimmst nur die lautere Minderheit wahr. Promiskuität ist nicht das Ideal der jungen Generation, es gibt eine Gruppe die lebt so, die gab es 'in der guten alten Zeit' aber auch, nur heute redet man darüber, früher war es besser sich nicht dabei erwischen zu lassen. Auch heute gibt es noch sehr viele, junge wie ältere, die ernsthafte Beziehungen genießen, doch gibt es keinen Grund dies lautstark kundzutun, daher neigt man dazu es zu übersehen.
Wenn Du um Dich herum viel Promiskuität erlebst, kann das daran liegen, dass Du ein seltsames Umfeld hast, viel wahrscheinlicher ist jedoch, dass Dir im übertragenen Sinne gesprochen, der kleine rote Fleck auf dem riesengroßen weißen Leintuch besonders ins Auge sticht.
Wenn ich mir hier die Beiträge zum Thema 'Beziehung' so durchlese bekomme ich den Eindruck dass die junge Generation sehr viel repressiver mit diesem Thema umgeht, wir sind noch viel lockerer damit umgegangen. In der aktuellen Zeit möchte ich wahrlich nicht mehr jung sein und meinen Weg suchen müssen inmitten all dieser eng gesteckten Grenzen.
Wenn wir schon bei christlichen Traditionen sind: "Was du nicht willst, dass man dir tu, das füg auch keinem andern zu"
Fremdgehen ist für mich tabu. Ich weiß, dass es meiner Freundin das Herz brechen würde und mich selber würde es auch kaputt machen, wenn meine Freundin eine körperliche Beziehung zu jemandem anderen hätte. Zu groß wäre meine Angst es könnte wachsen. Wenn jemand jedoch damit leben kann, dann finde ich das völlig in Ordnung. Ich kann es mir aber ehrlich gesagt nicht vorstellen. Spätestens wenn Kinder ins Spiel kommen, weiß ich nicht wie es funktionieren soll.