Programmierer quer einsteigen?
Ich studiere Geoinformatik (programmieren mit Räumlichen Daten), merke aber, dass mir das Programmieren an sich viel mehr Spaß macht als mit Karten und räumlichen Daten zu arbeiten. Ich werde den Bachelor in Geoinformatik aber definitiv machen, sind nur noch 2 Semester.
Was kann ich tun, bin noch sehr jung, habe aber wenig Lust, Informatik zu studieren, weil das sehr viel Mathe ist und ich nur Spaß am Programmieren habe.
Muss ich Informatik studieren, um später was anständiges in dem Bereich zu finden? Oder kann ich mich auch selbst weiterbilden mit Online-Formaten. Wird das in den Firmen akzeptiert?
Bin über jede Anregung und Idee dankbar.
2 Antworten
Bitte lies zunächst:
Wie man sich 2021 am geschicktesten zu einem brauchbaren Programmierer macht.
|
Heute ist es eigentlich so, dass man jedem, der einen Studienabschluss in einem der MINT-Fächer hat, zutraut, ein nützlicher Programmierer zu sein (wenn nicht sofort, dann doch in wenigen Wochen, sofern man ihn in ein geeignetes Projekt steckt, in dem er schnell Übung ansammeln kann).
Wie er sich dann weiterentwickelt, sprich: ob er Software-Entwickler bleiben möchte oder eher jemand, der schnell merkt, dass auf mehr konzeptioneller Ebene zu arbeiten ihm noch mehr Spass macht, bleibt ihm selbst überlassen.
Kurz: Mit einem Studienabschluss in einem der MINT-Fächer kann man im IT-Bereich heute fast alles werden. Man sollte aber vorsichtig sein, sich ganz explizit nur als "Programmierer" verkaufen zu wollen: Hierdurch wertet man sich ab, da es viele Programmierer gibt, die nicht wirklich die Fähigkeit haben, auch auf mehr konzeptioneller Ebene Software Engineering zu betreiben.
Daher mein Ratschlag: Lerne — i.W. anhand eines guten Lehrbuchs — mit wenigstens einer Programmiersprache so gut umzugehen, dass du dir ohne Mühe Hilfswerkzeuge selbst schaffen kannst, die dir ansonsten mühevolle oder fehleranfällige Arbeit teilweise automatisieren. An solch kleinen eigenen Projekten lernt man sehr viel, wenn sie nicht allzu triviales Ergebnis ansteuern. Sollte dir zunächst mal kein passendes einfallen, nimm dir vor, einen eigenen Webauftritt zu implementieren, um dort öffentlich dein berufliches Knowhow zu präsentieren. So was sollte heute ohnehin jeder haben, der im IT-Bereich tätig ist (die wenigsten aber haben so einen Webauftritt).
Fazit also: Pflege und schätze dein Programmier-Knowhow, aber betrachte es immer als etwas, das im IT-Bereich für Leute mit Studienabschluss (welchem auch immer) absolut selbstverständliches Basis-Knowhow darstellt. Dann werden dir alle Wege offen stehen.
Wer anstrebt, sein Leben lang nur zu programmieren, wird wahrscheinlich als Wartungsprogrammierer enden und dann nicht mehr unbedingt als jemand wahrgenommen werden, der studiert hat (und entsprechend gut bezahlt werden möchte).
Das Studium der Informatik an einer echten Hochschule (sprich: an einer Uni oder TH statt einer FH) hat mit Programmieren nur ganz wenig zu tun. Man lernt es da so nebenbei im Rahmen von ein oder zwei Seminaraufgaben, die zu lösen man (zusammen mit mindestens einem anderen Studenten) einige Wochen Zeit hat.
An einer FH mag das anders sein, denn auch die Tatsache, dass diese Hochschulen sich heute "University for Applied Sciences" nennen dürfen, ändert kaum was daran, dass es sich hierbei ja nur um die klassischen Ingenieurschulen handelt, was zur Folge hat, dass Theorie da meisten zu kurz kommt. [ Derjenige meiner ehemaligen Chefs, von dem ich am meisten gelernt habe — er war zudem noch der mit Abstand erfolgreichste — hat immer wieder betont: "Die beste Praxis ist eine gute Theorie". Unser Erfolg mit ihm bewies, dass er recht hatte.
Mit erfolgreichem Abschluss in einem der MINT-Fächer stehen dir tatsächlich alle Wege offen. Wie schnell und wie weit du aber schaffen wirst sie zu gehen, hängt natürlich auch von der Qualität deines Studiums ab (und natürlich deinen Fähigkeiten).
Sich vorzunehmen, sein ganzes Berufsleben hindurch nur programmieren zu wollen, ist Sackgasse. Was uns voranbringt sind Fähigkeiten, die nicht jeder hat: Vor allem Management-Talent und/oder Konzeptionstalent einschließlich der Fähigkeit, komplexe technische Lösungen klar und zutreffend analysieren zu können mit dem Ziel sie weiter zu verbessern.
N Master in Informatik oder Winfo wäre keine Option?
Ein Master knüpft ja oft an die Kenntnisse des jeweiligen Bachelorstudiums an. Diese Kenntnisse besitze ich ja nicht. Oft ist das Bachelor in Informatik auch Vorraussetzung
Ja meine frage war eher ob sowas möglich ist. Mit Wirtschaftsinformatik kann man ja genauso n master in informatik machen
Kann ich wirklich fast alles werden? Oder bin ich dann Programmierer/Informatiker zweiter Klasse, wenn ich Informatik nicht direkt studiert habe? Hast du da schon Erfahrungen oder von anderen Leuten sowas gehört?
Ich struggle bisschen damit, dass ich noch jung bin und 3 Jahre Informatik o. Ä. , wo man viel Programmieren lernt, gut noch studieren könnte.