Programmierer Flexibilität?

3 Antworten

Technologie, Informatik und Programmieren sind im ständigen Wandel, da hilft nur am Ball bleiben ...

Ich programmiere seit 36 Jahren und lerne ständig Neues dazu. Mein erster Rechner war eine Zigarrenkiste mit einem U880 und 16KB Speicher... Oh ja die Technik hat sich geändert.

Programmiersprachen sind lediglich Werkzeuge. Programmieren ist hingegen ein von der Sprache unabhängiger kreativer Prozess, welcher erstmal an keine Sprache gebunden ist. (Planung logischer Abläufe)

Programmieren bedarf nicht mal eines Computers. Ich kann selbst wenn ich mit meinem Hund gassie gehe in Gedanken ein Modul/Funktion entwerfen, ohne auch nur ein Wort Programmiersprache zu verwenden. Mein "Gedankenspeicher" ist ein kleines Notitzheft aus Papier. (Kennt Du junge Generation noch die Dinger?)

Erst wenn ich wieder am Rechner sitze fasse ich die Gedanken in die für das Projekt verwendete Programmiersprache. (Davon beherrsche ich einige).

Die Syntax einer neuen Programmiersprache lernt man in ein paar Stunden. Die Logik und Begrifflichkeiten, wie Datentypen, Funktionen, Schleifen, Vergliche sind in allen Sprachen das gleiche.

Es ist völlig Wurst ob ich je nach Sprache "if (x == 1)" , "if ($x -eq 1)" , "$x|? {$_ -eq 1}|..." oder "if %x% equ 1 ", verwende. Die Logik dahinter ändert sich nicht.

Wenn Du irgendwann Dein Studium abgeschlossen hast, beginnt das eigentliche Lernen erst richtig. Im Studium bekommst Du die Grundlagen eingetrichtert. Das Rüstzeug um danach effizient Wissen zu filtern und anzuwenden.

Das ist der Unterschied zu einem Autodidakt, dieser arbeitet weniger organisierte und nimmt viele Umwege.

Das soll keineswegs bedeuten das ein Autodidakt letztlich ein schlechtes Ergebnis liefert, sondern ,lediglich das er anders zum Ziel kommt.

Ich bin Autodidakt, mein Sohn hat's studiert. Wenn es um Tricks und Kniffe geht habe ich die Nase vorn. Bei großen Projekten ist seine studierte Organisiertheit von Vorteil.

Ich habe manchmal eine kleine fiese "10 Zeilen Quick&Dirty"-Lösung parat, wo er gerade mal die Planung abgeschlossen hat. Dafür ist seine Lösung umfassender und auf Wiederverwendbarkeit ausgelegt.

...und manchmal ergänzt man sich.

grtgrt  19.04.2021, 08:48

Wunderbar und überaus zutreffend erklärt.

Danke, dass das jemand mal so sagt.

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grtgrt  19.04.2021, 08:55

Wer nur Programmierer sein möchte, lese bitte auch die wirklich ins Schwarze treffende Antwort von Erzesel auf dieser Seite.

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Neue Techniken: Je nach Bereich. Bei Webprogrammierung tut sich gefühlt immer unglaublich viel... bei embedded-Anwendungen verhältnismäßig wenig. Mit Technologien sollte man auf alle Fälle am Ball bleiben. Die "moderne" Art der Programmierung ändert sich immer mal. Das reine programmieren einer Programmiersprache ist weniger Kern des Studiums. Ich habe zwar kein Informatik studiert, aber es geht dort sehr viel um Mathe, Strukturen, Algorithmen, Techniken. Das, was dich am Schluss von einem Hobby-Programmierer unterscheidet und hoffentlich deine Arbeit, gute Programme zu schreiben unterstützt.

Erzesel  19.04.2021, 07:53
...was dich am Schluss von einem Hobby-Programmierer unterscheidet...

Genau! Ich bin Autodidakt und habe eine ganz andere Herangehensweise , als ein Ingenieur.

Ich habe vielleicht ein breites Wissen und kann bei kleinen Sachen Punkten. Aber bei einem großen Projekt fehlt mir die Organisation.

Nur Dank meines riesigen Erfahrungsschatzes bin ich weder den Hobbyprogrammierern noch den Studierten zuzuordnen.

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