Probleme mit dem Freund meiner Tochter?
Hallo Community,
ich bin verzweifelt und wende mich nun an euch.
Meine Tochter (16) ist wieder mit ihrem Freund (18) zusammen. Eine toxische Beziehung, wenn man mich fragt. Das sieht sie ähnlich, aber sie ist auch gerne von ihm abhängig.
Und wie das so ist, mit 16, hält man natürlich zu seiner Liebe und die eigene Familie ist da gerne mal eher "lästig", wenn es um Regeln, Abmahnungen und Verpflichtungen geht.
Nun kam es vor kurzem vor, dass ihr Freund auf einem Fest und ziemlich betrunken war. Meine Tochter war zu dem Zeitpunkt woanders. Ich war aber auf diesem Fest. Er kam auf mich zu, umarmte mich und lallte, dass er mich gerne mal vergewaltigen würde. Ich drückte ihn weg mit den Worten "Du bist doch total besoffen!" Er lachte nicht mal, oder so.
Natürlich habe ich das meiner Tochter nie erzählt. Wahrscheinlich würde sie nur denken, ich will ihn loswerden o.ä..
Wie ernst ist das zu nehmen? Wieso will er mich so fertig machen (eigentlich ist er mir gegenüber sonst sehr nett)? Soll ich ihn darauf nochmal (ohne sie) ansprechen?
Bist du alleinerziehend?
Ja
9 Antworten
Ich würde nichts machen. Er war besoffen und falls er sich erinnert, dann wird es ihm peinlich sein, was er da raus gelassen hat. Sich eventuell entschuldigen für sein unmögliches Verhalten und dich bitten, dass das unter euch bleibt.
Deine Tochter muss ihre eigenen Erfahrungen machen. Ich mischte mich nie ein. Es sei denn, sie kamen zu mir und wollten meine Meinung wissen.
Was tatsächlich mal der Fall war, bei unserer jüngsten Tochter. Wir ihr dann sagten, dass sie sich ständig dominante Männer aussucht und sich das von daher wiederholen würde.
Es war eine Krisensitzung. Damals waren wir grad kurz ihr Asyl und wir redeten bis Morgens um 5:00. Freunde von ihr, kamen auch zu uns nach Hause.
Item, wir gingen dann alle schlafen, sie lag offenbar noch wach im Bett und reflektierte, was wir sagten.
Sie erzählte uns das später, wie gut das Gespräch war, warum sie immer an die falschen Männer gerät. Sie fand ihre grosse Liebe, ein völlig anderer Typ von Mann. Es war ihr bester Freund, der heute ihr Ehemann ist.
Aber wir konnten ihr erst die Augen dafür öffnen, als sie uns selbst fragte.
Kinder sind wie Pfeile, sie müssen ihre eigenen, zum Teil auch schmerzlichen Erfahrungen machen, das kann man niemandem abnehmen.
Da sein aber schon, wenn sie dich selbst fragen nach dem Warum.
Kinder sind wie Pfeile, sie müssen ihre eigenen, zum Teil auch schmerzlichen Erfahrungen machen, das kann man niemandem abnehmen.
Hast du "Summerhill" gelesen und das Zitat nicht mehr richtig im Kopf?
Nein, ich habe das mit den Pfeilen irgendwo mal in einem Gespräch aufgeschnappt und fand es einen guten Vergleich.
Deine Kinder sind nicht deine Kinder
Sie sind die Söhne und Töchter der Sehnsucht des Lebens nach sich selbst.
Sie kommen durch dich, aber nicht von dir, und obwohl sie bei dir sind, gehören sie dir nicht. Du kannst ihnen deine Liebe geben, aber nicht deine Gedanken.
Du kannst ihrem Körper ein Heim geben, aber nicht ihrer Seele, denn ihre Seele wohnt im Haus von morgen, das du nicht besuchen kannst, nicht einmal in deinen Träumen.
Du kannst versuchen, ihnen gleich zu sein, aber versuche nicht, sie dir gleich zu machen.
Denn das Leben geht vorwärts und verweilt nicht beim Gestern.
Du bist der Bogen, von dem deine Kinder als lebende Pfeile ab geschickt werden.
(Kahlil Gibran)
Doch Kahlil Gibran kenne ich, also insbesondere dieses *Gedicht* . Ich las das vor 40 Jahren mal, als ich unser erstes Kind auf die Welt brachte.
Aber eben ich lernte es nicht auswendig sondern verwendete es meinem eigenen Verständnis des Textes her, unsere Kinder in diesem Sinne zu begleiten.
Der Spruch ist schon krank. Wie viele Leute sind betrunken und sagen nicht so kranke Sachen. Manche behaupten auch nur soooo betrunken zu sein, um Dinge sagen zu können die sie sich sonst nicht trauen, denn hinterher können sie sich hinter Ihrem Suff "wusste echt nicht was ich gesagt habe.. " verstecken.
Ich persönlich würde das sehr ernst nehmen und Ihn nochmals darauf ansprechen. Das Ding ist auch, hättest Du zu Ihm in dem Moment auch irgendwas extremes gesagt, sowas wie "Ja ich hätte auch gerne mal Sex mit Dir", ich verwette alles darauf, er würde das auch noch am nächsten Tag wissen. Manche sind nicht so betrunken wie sie tun.
So ein Spruch ist krank. Wirklich krank. Wäre Ich Du, würde ich mir Sorgen um meine Tochter machen. Große Sorgen.
Du schreibst doch selbst, dass die Beziehung zwischen Deiner Tochter und diesem Typ toxisch ist. Wieso wundert es Dich dann, wenn er in betrunkenem Zustand Dinge sagt, die unter die Gürtellinie gehen? Er hatte sich nicht mehr im Griff und hat Dir sein Gesicht gezeigt. Wenn es für Dich so eine Bedeutung hat, solltest Du es Deiner Tochter sehr wohl erzählen! Er spekuliert natürlich darauf, dass sie Dir nicht glaubt. Mädels wie Deine Tochter müssen erst richtig auf die Schnauze fallen, bevor sie aufwachen. Ich würde ihr den Kontakt einfach verbieten. Sie ist minderjährig und wenn Du diese Beziehung nicht möchtest, hat sie sich daran zu halten oder kann ausziehen. Fertig bist Du mit ihr UND ihm!
Du hattest genug Zeit deiner Tochter beizubringen, woran man einen guten Mann erkennt. Was du in 16 Jahren versäumt hast, kann GuteFrage nicht reparieren.
Abgesehen davon: Die meisten Menschen fallen irgendwann auf einen schlechten Charakter herein. Die meisten haben genug Verstand nach dieser Erfahrung es nicht mehr zu tun. Andere werden süchtig nach dieser emotionalen Achterbahn.
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SchakKlusohvor 19 Minuten: Bist du alleinerziehend?
valeskabaljeErstellergerade eben: Ja
Das erklärt einiges. Gerade Töchtern von alleinerziehenden Frauen fehlt oft ein gutes männliches Vorbild. Sie suchen dann ein Zerrbild dessen, was sie sich unter einem Mann vorstellen. Manchmal haben die Mütter selbst etwas damit zu tun, die die Väter dämonisieren und den Kindern entfremden.
Womit ich nicht unterstellen will, daß die Fragerin das getan hat.
Niemand soll hier irgendwas reparieren. Ich wollte nur wissen, ob seine "Drohung" ernst zu nehmen ist.
Das ist wirklich eine komische Situation und total beängstigend. Ja, ich würde ihn darauf nochmal alleine ansprechen und, je nach Reaktion, dann auch zu deiner Tochter gehen und ihr davon erzählen. Er war ja offensichtlich betrunken, aber gewisse Aussagen sollten selbst dann nicht fallen und sind durch den Alkohol auch nicht zu rechtfertigen oder gar abzuwerten.
Wunderbar beschrieben/geschrieben !! Es sind eben keine Fehler, sondern Lebenserfahrungen die die Kids machen!! Wir können nur behutsam lenken , aber müssen da sein wenn ihre Welt zusammenbricht !!