Preise heute?

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Dass etwas wieder (real) günstiger wird, ist unwahrscheinlich und auch nicht erstrebenswert, da dies durch eine Deflation passieren würde.

Alternativ könnte man an gewissen Steuer und Subventionsschrauben drehen, aber das wird, zumindest in den nächsten Jahren auch nicht passieren, da man so schon Probleme hat, den Bundeshaushalt auf die Reihe zu bekommen.

Damit es zumindest im Verhältnis, für die meisten Menschen preiswerter wird, hilft ein (weiterer) Abbau der kalten Progression.

LG


Inkognito-Nutzer   03.11.2024, 23:08

Danke

Ein Szenario wäre eine Preisdeflation. Beispielsweise wenn durch eine schwere Wirtschaftskrise viele Menschen arbeitslos werden und dadurch die Nachfrage an Konsumgütern sinkt. Die Unternehmen müssten dann die Preise reduzieren.

Ein anderes Szenario wäre eine Geldmengendeflation. Wem die EZB die Geldmenge reduzieren würde. Das wird aber nicht passieren.

Ja, so gesehen ist noch nie etwas günstiger geworden. Aber das ist nur die halbe Wahrheit, da die Inflation nur die eine Seite der Medaille ist.

Die andere Seite ist die Kaufkraft und der Fortschritt. Während in den 1980ern ein Fernsehgerät wesentlich aufwändiger in der Produktion war und diese auch nicht so automatisiert war wie heute, war ein Fernseher damals auch wesentlich teurer. Ich kann mich erinnern, dass unser erster Farbfernseher 1.800 DM gekostet hat. Die Menschen haben viel weniger verdient als heute = Kaufkraft.

Heute sind die Geräte viel günstiger. Ich hab 'nen TV mit 55'' für knapp 500 Euro erworben (also ca. 1.000 DM). Und ich verdiene 40 Jahre später auch wesentlich mehr.

Die Kaufkraft kann man in aufgebrachte Arbeitszeit umrechnen und hier sieht man das Waren "günstiger" werden, auch wenn uns das nicht so vorkommt:
Mein Vater musste damals noch 146 Stunden Arbeitszeit aufbringen, damit wir uns den Fernseher leisten konnte. Mir reichen heute 27 Std.

Strenggenommen müsste ich mir ja den gleichen Fernseher mit 80 cm Bildschirmdiagonale kaufen, damit der Vergleich stimmt. Die gibt es für ca. 245 Euro. Dann würden mir heute sogar nur 13 Std. Arbeitszeit reichen.


Inkognito-Nutzer   04.11.2024, 12:42

Naja, ein Fernseher brauch man nicht zum leben und viel tut sich bei den Geräten schon lange nicht mehr. Die Dinge wie Miete uns Nahrung die jeder brauch, sind explodiert.

Vielleicht wäre eine Dönerpreisbremse doch nicht verkehrt XD

Chris428  04.11.2024, 13:15
@Inkognito-Beitragsersteller

Der Fernseher war nur ein Beispiel. Die Kaufkraft hat sich natürlich auch bei Nahrungsmittel verändert. Und was die Dönerpreise angeht: Angebot und Nachfrage bestimmen den Preis! Wer für 8 Euro einen Döner kauft, ist selbst schuld. Bei uns kostet er in der Stadt max. 5,50 €.

Ein Kilo Mehl kostete damals 1,28 DM oder ein Pfund Kaffee 7,10 DM. Heute gibt es Mehl ab 1,39 € und den Kaffee ab 4,99 €.

Für das Mehl musste mein Vater damals 6,2 Minuten arbeiten, ich heute 4,4 Min. Für Kaffee damals 34,4 Min. und ich heute 15,9 Min.

Inkognito-Nutzer   04.11.2024, 13:32
@Chris428

Obwohl manche Konsumgüter wie Fernseher und einzelne Lebensmittel heute günstiger sind, greift das als Argument zu kurz. Die wesentlichen Lebenshaltungskosten – besonders Mieten, Energie und Dienstleistungen – sind erheblich gestiegen und belasten die Haushaltskasse mehr als früher. Während Produkte wie Mehl oder Kaffee inflationsbereinigt günstiger sein mögen, sind diese Einzelbeispiele nicht repräsentativ für die Realität. Größere Ausgaben wie Wohnen und Gesundheitskosten haben sich weit stärker entwickelt und übersteigen oft die Lohnsteigerungen, wodurch die tatsächliche Kaufkraft vieler Menschen gesunken ist.

Eine geringe Inflation hat durchaus einen gesamtgesellschaftlichen Nutzen. Daher werden die Notenbanken immer ein Ziel von etwa 2% p.a. Inflation haben. Daher müssen wir damit leben, dass die Preise in gewissen Umfang immer höher werden.


Inkognito-Nutzer   03.11.2024, 23:07

Davon spricht ja keiner, eigentlich solltest du wissen was mit der Frage gemeint ist.