Praktikum bei der Tafel - peinlich?

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Wie gut dass du dich mit dem Thema auseinandergesetzt hast - die meisten dieser "Penner" sind HartzIV-Empfänger, Rentner am Existenzminimum, Behinderte, Alleinerziehende, "working poor" und "Menschen mit Migrationshintergrund", und selbstverständlich hat es keiner davon verdient, von einer Gymnasiastin "bedient" zu werden...

Du könntest die Chance nutzen, mal "die andere Seite" von Deutschland zu erkunden... Wo angeblich jeder "selbst Schuld" ist und sich auf Staatskosten ein schönes Leben macht. Wo sich Menschen tatsächlich über Dinge freuen, die Supermärkte entsorgen, weil sie das ästhetische Empfinden der "besseren Gesellschaft" stören...

Was bedeutet denn deiner Meinung nach "Wirtschaft"? Die Verteilung von Gütern und Waren - und darum geht es! Werte nicht verfallen zu lassen, aus wenigem das beste zu machen (="Maximalprinzip"), Ressourcen zu schonen und den menschlichen Faktor nicht zu vernachlässigen...

Klar, neben dem neuesten Nacktscanner stehen zu dürfen und Plastiktüten mit Reißverschluss verteilen ist schon eher was für Menschen mit Niveau (welche "ernsthaften" Aufgaben gibt es denn für Wochenpraktikanten am Flughafen???).

Ich finde, du solltest zur "Tafel" - in deiner Woche dort leistest du sicher mehr als die meisten deiner Kollegen zusammen... Ist halt kein Job, für den einem andere auf die Schulter klopfen, aber wenn du wirklich aus einem so "überlegenen" Umfeld kommst, fände ich es durchaus sinnvoll, mal über den Tellerrand zu schauen!


Diendobryhombre 
Beitragsersteller
 19.09.2014, 16:42

Sorry es hat nicht mehr ganz gepasst, aber falls du mich annimmst sag ich nochmal was ich sagen wollte.

Ich habe selber schon bei der Tafel geholfen. Die Arbeit zeigt einem, wie gut es "uns" geht und
wie schlecht den anderen. Und dann würde ich Deinen Vater mal fragen, ob er auch mal mithelfen will. Ich mag solche hochnäsigen Menschen nicht.
Für das Gespräch mache Dir mal nicht so viele Gedanken. Sicher werden sie fragen aus welchem Grund Du gerade dort das Praktikum machen willst. Sage, es bringt Dir Freude und Bestätigung anderen zu helfen.

Bei mir waren die Menschen die dort eingekauft haben eigentlich alle super nett und dankbar. Die gehen da ja selbst nicht gerne hin sondern weil sie es müssen. Das kann ne tolle Erfahrung sein für dich.

Unschön für mich waren eher die chefin und einzelne ehrenamtliche, die einen wie billige Arbeitskräfte behandelt haben und nicht wie man einen Praktikanten behandeln sollte. Ist aber sicher in jeder Tafel anders und darf man nicht verallgemeinern. Ich habe mich jedenfalls von 90% sehr nett behandelt gefühlt aber 10% toxische Omis reichen eben, dass man die Lust verliert. Die wollen dass alles bleibt wie immer und du bist dann das Feindbild weil du neu und jung bist. Der Altersschnitt ist sicher weit über 60.

Also haloo erstmal 

ich gehe auf ein Gymnasium 9 klasse. Wir haben bei uns ein sozialpraktikum das ich bei einer tafel verbracht habe. Es war sehr interessant und ich würde es jedem empfehlen der später AUCH IN DIESE RICHTUNG MÖCHTE . Für ein berufspraktikum würde ich lieber etwas auswählen was man später auch machen möchte. Aber man kann auch mal sonst in den ferien ein Praktikum bei einer tafel machen ! Die freuen sich über jeden der hilft !!! 

So nochmal zu den "pennern" das sind die meisten nähmlich gar nicht es sind eigentlich zurzeit sehr viele Flüchtlinge und alte menschen  die nicht ganz mit ihrer rente auskommen . 

Denn eine tafel ernährt die leute nicht sie unterstüzt nur ;-) 

LG 

Es kann Dir egal sein,was Deine Mitschüler sagen.Das Urteil Deines Vaters ist echt überheblich und unverschämt.Es ist sehr gut,wenn Du dort hilfst.Das zeigt,dass Du ein sozialer Mensch bist.