Populismus-Bezeichnung in objektiver Berichtserstattung?
Moin,
als Javier Milei gewählt wurde, ist mir wieder aufgefallen, dass er vor allem vom ÖRR und anderen gängigen Nachrichtenmagazinen als Rechtspopulist bezeichnet wird. Das mag zwar sein aber darf man diesen Begriff in einer objektiven Berichterstattung benutzen? Meiner Meinung nach ist dieser Begriff diffamierend weil dadurch das Bild erzeugt wird der Kandidat hätte keine sachlichen Inhalte zu bieten, sondern nur heiße Luft. Das ist für mich eine Bewertung, wobei der ÖRR keine Meinung unterjubeln darf. Komischerweise wird der Begriff "Linkspopulismus" in Medien viel weniger benutzt als "Rechtspopulismus". Sahra Wagenknecht kommt z.B. meistens mit "linkskonservativ" davon. Was sagt ihr dazu?
2 Antworten
Populismus ist zwar nicht einheitlich definiert, es gibt aber doch bestimmte Merkmale. Deshalb halte ich diese Einstufung Mileis für sinnvoll.
Die Gegenüberstellung von „gemeinem Volk“ und Eliten durch Angehörige der Elite, die Berufung auf das Urteilsvermögen des "Volkes", Verschwörungstheorien, die Beschwörung von Krisen sind Merkmale des Populismus. Und das passt eben.
Milei ist, ähnlich wie die Gründerväter der AfD, ein extremer Wirtschaftsliberaler und Nationalist. Sahra Wagenknecht würde ich auch als Populistin sehen, allerdings nicht als Linkspopulistisch.
Warum nicht das Kind beim Namen nennen?
Macht man doch auch indem man Milei ultraliberal oder libertär nennt. Oder die AfD als rechtskonservativ oder nationalistisch.
Populistisch ist eine subjektive Beurteilung und inhaltlich wenig aussagend.