Philosophische Frage: Was findest du schlimmer, bei etwas zu scheitern oder es gar nicht erst zu versuchen?

41 Antworten

Erst dachte ich: ne Frage, da muss ich nicht nachdenken.. Irrtum😅

Manchmal ist es sogar gut das Scheitern von vorn herein einzuplanen und zu wissen : man verliert. Auch das gehört dazu. Beispiel aus einem Onlinespiel: es war ein Kampfspiel mit Mannschaften. Und es gab darin Wettbewerbe, da ist eine Mannschaft gegen die andere angetreten. Das Risiko bestand darin, das man als verlierer vieles, wofür man Wochen und Monate gespielt hatte, einbüßen wird. Ich gehörte der von vornherein unterlegenen Mannschaft an... Alle anderen aus meiner Truppe zogen sich zurück. Ich nicht. Allein gegen deutlich überlegener.... Ich büßte viel ein: es war mir egal. Mit meinem Wettkampfgeist aber zollte die Gegner mir Respekt. Das Ergebnis: sie luden mich ein.....

Ich begriff es nur als Spiel. Das war es auch. Ein Zeitvertreib. Andere nahmen es ernst, wie das r.L. und trauten sich nicht...

Also machen. Das Scheitern einplanen und nicht resignieren... Im Spiel wie im richtigen Leben.

April1995 
Fragesteller
 26.08.2022, 12:09

Sehr lieben Dank für Deine Antwort 😊

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Nichts davon ist "schlimm" - es kommt drauf an, wie es jemandem dabei geht. Jemand, der es nie probiert und eventuell trotzdem glücklich ist in seiner relativ kleinen und übersichtlichen Welt, verdient genauso den Respekt wie jemand, der alles probiert und alles sofort oder auf Umwegen schafft oder alles probiert und sich nach der Decke streckt und alles nicht packt.

In meiner Heimatstadt gab es einen Mann, der alle möglichen Gewerbezweige probiert hat vom Versicherungsbüro und einem Krämerladen über eine Postagentur, ein Reisebüro, einen Hebebühnen-Verleih, einen Verleih mobiler Toiletten, was auch immer ... der flog mit allem schnell auf die Füße, einzig sein Reisebüro hat dann funktioniert und müsste immer noch bestehen (ich habe in die Stadt keine Verbindung mehr). Der Mann hat unfassbare Häme einstecken müssen, aber ich habe ihn immer irgendwie bewundert, weil er immer weiter gemacht hat, und mich nie an den Tiraden gegen ihn beteiligt. Der war auch einer der wenigen Geschäftsleute da, die nett waren und niemanden betrogen haben. Vielleicht war er zu gut.

Ich selber bin eher ein Ruhiger, der das Leben so nimmt, wie es ist und sich sagt, wenn ich etwas nicht mache, dann kann es zumindest schon nicht schief gehen bzw. bleibt alles so wie es ist - und ich muss sagen, derzeit ist wirklich alles in bester Ordnung und kann ruhig so bleiben, da muss ich nichts verändern. Es gibt durchaus Leute, die mir nachsagen, ich hätte Chancen nicht genutzt, aber andererseits vermisse ich nichts und habe einen zwar für mich erfüllenden, aber doch relativ ruhigen Alltag selbst im Beruf (Medienberater bei einer Zeitung). Dieses "immer schneller, immer höher, immer weiter" ist meins nicht und so wurde ich auch erzogen. Ich hätte erst kürzlich innerbetrieblich eine höhere Stelle erhalten können, habe sie aber abgelehnt, weil ich nichts riskieren wollte und auch so zufrieden bin mit allem: Warum den Motor wechseln, wenn der Kahn (im übertragenen Sinn) wie geschmiert läuft?!

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung
April1995 
Fragesteller
 28.08.2022, 12:23

Vielen lieben Dank für Deine Antwort!

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Etwas nicht zu versuchen ist schlimmer. Wenn du etwas nicht versuchst aus Angst zu scheitern lässt du deine Gefühle die Kontrolle über dich erlangen. Gefühle sind aber nur Gefühle. Sie kommen und gehen und können verändert werden. Keiner ist Perfekt, wir alle dürfen Fehler machen.

April1995 
Fragesteller
 26.08.2022, 10:02

Vielen lieben Dank für DeineAntwort!

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Ich denke, dass das Scheitern am Ende weniger belastend ist, als der Gedanke daran, etwas nicht versucht zu haben. Wenn wir scheitern, wissen wir, dass etwas für uns ggfs. nicht oder noch nicht angedacht war. Wir können das Thema ad acta legen oder einen neuen Versuch zu einem günstigeren Zeitpunkt wagen.

Aber das, was wir nicht versucht haben, könnten wir als verpasste Chance oder rückblickend als Erklärung für das persönliche Scheitern im Leben mit uns herumtragen. Das wiegt schwerer.

Scheitern liegt eben auch im Auge des Betrachtenden. Über das Scheitern kann man erst zu dem gelangen, was einem wirklich entspricht und Glück erzeugt. Dann ist das Scheitern gleichzeitig mit Erfolg verknüpft. Je nachdem, wie man es ansieht.

Am Ende lernt man immer etwas dazu. Das allein ist niemals umsonst.

April1995 
Fragesteller
 26.08.2022, 10:23

Ich danke Dir sehr für Deine Antwort 🤗

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Wer nichts versucht, kann auch nicht scheitern. Aber auch nichts lernen. Wer kämpft kann verlieren, - Wer nicht kämpft, hat schon verloren. Die menschliche Technologiegeschichte, besteht über sehr lange Zeiträume aus Trial and Error. Und ist es zum Teil heute noch. Das ist ja das interessante an Technologie. Manche Probleme sind eben so komplex, das man nicht alles restlos vorausberechnen kann. Sind wir also Piraten? Das Wort geht auf das altgriechische Peirates zurück, - "Der, der versucht, ob etwas gelingt" 🧐

April1995 
Fragesteller
 26.08.2022, 10:05

Sehr lieben Dank für Deine Antwort :-)

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isilang  26.08.2022, 11:01

Nicht immer bedeutet kämpfen auch, zu gewinnen. Manchmal ist es gerade gut, nicht dagegen (wogegen auch immer...) anzukämpfen, sondern die Dinge anzunehmen.

Ich finde auch, dass man auch dann scheitern kann, wenn man nichts versucht und Dinge nicht verändert, die einer Veränderung bedürfen.

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koerner1607  26.08.2022, 11:50

sehe ich auch so.wer etwas versucht, kann scheitern-wer es gar nicht erst versucht, ist schon gescheiter

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isilang  27.08.2022, 13:35
@gufrastella

Das meinte ich aber nicht. Und ich sehe es auch nicht so.

Koerner und ich hatten nicht die gleiche Aussage getroffen. Koerner hat Tutmosis entsprochen, ich dagegen nicht.

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koerner1607  27.08.2022, 13:38
@gufrastella

ich habe mich verschrieben, muß "gescheitert" und nicht gescheiter heißen-also richtige´: wer etwas gar nicht erst versucht,-ist schon GESCHEITERT!

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gufrastella  27.08.2022, 14:41
@isilang

Alles klar, da sieht man wieder, was ein fehlender Buchstabe ausmacht:

gescheiter statt gescheitert.

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