Philosophie: Ist es irrational an Gott zu glauben?


07.06.2022, 07:56

Muss auch nicht philosphisch bezogen sein, persönliche Meinungen sind auch erwünscht. Warum glaubr ihr an Gott oder warum eben nicht?

Das Ergebnis basiert auf 36 Abstimmungen

Nein, weil 53%
Ja, weil 47%

24 Antworten

Ja, weil

Hallo 06keineAhnung,

man kann generell sagen, dass ein Glaube einen Moment an Sicherheit schenkt: da ist die Gottheit nahe, wo eine Situation vielleicht nicht mehr von einem selbst kontrollierbar ist.

Auch kann in solchen Momenten geglaubt die Gottheit verantwortlich gemacht werden.

Glaube kann einen auch fremdbestimmen: man tut, was die Gottheit oder Menschen, die das vermitteln, wollen. Da geht Selbstbestimmung möglicherweise zu Gunsten von Sicherheit oder eines Heilsversprechens verloren.

Glaubensinhalte postulieren einen Wahrheitsgehalt, der nicht notwendigerweise beweisbar oder plausibel ist. Heir kann eine Irrationalität beginnen.

Glaube kann zu Gott führen: was Gott wirklich sein kann: was plausibel und rational ist, neben all den Gottesbildern und Glaubensinhalten, die möglicherweise irrational und freiheitseinschränkend sind - und darf letztlich in die Einheit mit Gott in aller Plausibilität und Rationalität führen. Und so war es mir ergangen, so hatte ich mich vom Glauben emanzipiert.

Mit vielen lieben Grüßen

EarthCitizen

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – früherer Glaube - heutige Plausibilität vieler Dinge

Der Begriff rational legt ja schon nahe, dass man nur akzeptieren sollte, was erwiesen ist und auch Logik bezieht sich allen auf gesicherte Fakten. Demnach gesehen ist es sowohl irrational als auch unlogisch an (einen) Gott zu glauben, aber ob es deshalb falsch ist, sehe ich bei weitem nicht so.

Schon allein die Hoffnung und möglichen positiven Wertvorstellungen können zu einem besseren Miteinander beitragen und selbst im Trauerfall noch Zuversicht geben, wodurch man auch dann noch ein produktiveres Mitglied der Gesellschaft bleiben kann, je stärker der persönliche Glaube an einen Gott und daher auch ein Leben nach dem Tod ist, auch wenn es eben wegen fehlender Fakten irrational und unlogisch ist.

Warum glaubr ihr an Gott oder warum eben nicht?

Ich glaube an Gott, ich bin Christ. Es gibt meiner Meinung nach durchaus gute/überzeugende Gründe/Argumente, um an Gott zu glauben:

Ich glaube, dass diese Welt durchdacht und geplant wurde, ich glaube nicht, dass die Erde "einfach so" entstanden ist. Auch gibt es die Meinung, dass für den Urknall ein Eingreifen von Gott nötig ist.

Auch gibt es Wunder, die von Ärzten untersucht werden. Wenn es keine wissenschaftliche Erklärung gibt, warum ein Mensch gesund wurde, dann wird das Wunder auch bestätigt. Die Ärzte wissen auch nicht immer, dass ihre Untersuchungen für die Kirche sind.

Ich glaube auch an ein Leben nach dem Tod. Sie können im Internet nach "Mädchen begegnet Jesus" suchen (ohne Anführungszeichen). Das sind Gründe, um an Gott und an ein Leben nach dem Tod zu glauben.

Ich habe auch Sachen erlebt, die meinen Glauben gestärkt haben.

Ja, weil

Ja, denn irrational überzeugt sein, das nennt man glauben.

Durch Rationalität suchen wir gemäß unseres (individuellen) Denkens Gewissheit, durch Irrationalität eben gemäß unseres (individuellen) Fühlens Geborgenheit.

Deshalb ist zum Beispiel der christliche Gott (Neues Testament der Bibel) die Liebe und nicht zum Beispiel Einsteins Formel e = mc².

Wenn man als aufgeklärter Mensch aufgrund der Tragik auch der Endlichkeit seines Daseins eine "überirdische" ewig gültige tröstende Autorität für seine Geborgenheit sucht, glaubt man an eine Gottheit als Ideal seiner Vorstellung des Seins. Der Glaube hat also mit der sozial-emotionalen Intelligenz zu tun, nicht mit der rationalen und anderen.

Interessant ist, dass zahlreiche männliche extreme Rationalisten wie Physiker, Mathematiker, Informatiker, Techniker, wenn sie irgendwann ihre Gefühle zum alltäglichen Denken nicht verdrängen müssen, beginnen an einen Gott zu glauben. Sie und eingefleischte Atheisten beten sogar in den Wochen vor dem Sterben, wenn sie das noch irgendwie können, auch wenn sie dazu keinen Pfarrer brauchen.

Ja, weil

Nehmen wir an, du glaubst an einen Gott. An welchen und warum? Weil du seine Nichtexistenz nicht beweisen kannst? Glaubst du nun an alles, wessen nichtexistens du nicht beweisen kannst? Was ist mit Feen, Zwergen, Peter Pan, Nimmerland, Thor Zeus und Odin? Viele Glaubensrichtungen widersprechen sich. Sie können nicht zugleich wahr sein und keine dieser Glaubensrichtungen sind auch nur im entferntesten beweisbar?

Deshalb, ich unterscheide mich von den meisten Monotheisten kaum. Wir alle lehnen viele Gottesgestalten ab, obwohl wir dessen nichtexistens nicht beweisen können. Bei mir ist es bloß eine weitere Gottesgestalt mehr, die ich ablehne.