Pferd will auf rechter Hand nicht mehr galoppieren?
Mein Islandpony will auf der rechten Hand nicht mehr galoppieren. Auf der linken jedoch ist sie total brav und macht keine Probleme. Auch an der Longe galoppiert sie brav auf beiden Seiten. FrĂŒher hat sie total gut auf alles reagiert und hat alles gemacht, aber seit etwa einer Woche will sie auf der rechten Hand nicht mehr angaloppieren. Wenn meine Reitlehrerin oder meine Mutter sie reiten, ist sie auch total brav, nur bei mir bockt sie so herum. Mein Sitz kann sich auch nicht verschlechtert haben, da ich wie gesagt Reitunterricht nehme bei einer sehr guten Reiterin, und sie sieht keine Probleme bei meinem Sitz. Auch gesundheitlich hat sie keine Probleme. Ich bin langsam echt am verzweifeln. Hat jemand eine Idee, warum sie nur bei mir nicht auf der rechten Hand galoppiert, obwohl mein Sitz stimmt?
5 Antworten
Danke an alle Antworten, mein IslÀnder hat sich wieder beruhigt, und das war anscheinend nur eine Phase. :)
es gibt dinge, die kein Reitlehrer so ohne weiteres sieht. Er sieht die Form deines Sitzes, und die Bewegungen. Aber er kann nicht messen. Wie viel Spannung Deine Muskeln haben.
AnnĂ€hernd kann da eine Sitzanalyse eines speziel dafĂŒr ausgebildeten Trainers hilfreich sein. Da aber so was nicht ĂŒberall zu haben ist, wĂŒrde ich Dir raten, einen Physiotherapeuten aufzusuchen.
Jeder von uns ist ja ( genau wie die Pferde) ein klein wenig schief. Und da kann es auch beim Reiter zu Blockaden in Gelenken und zu einem Ungleichgewicht in der Muskulatur kommen.
Viele Pferde sind rechts etwas schwieriger zu reiten - und da die meisten Menschen RechrhĂ€nder und "LinksfĂŒĂer" sind, können viele Reiter rechts nicht die Körperspannung aufbauen, die das Pferd braucht.
Ich könnte mir gut vorstellen, dass gymnastische Ăbungen zur Cross coordination und ein wenig Massage bei deinem Galopp Wunder wirken.
Wenn du Physio auf Kasse möchtest, Darfst dem Arzt halt nicht sagen, dass du wegen dem reiten kommst, sondern beobachte dich im Alltag und finde dort andere " Störquellen", die eine Verschreibung rechtfertigen đ
Hallo SarahFrei,
ohne "Sichtkontakt, kann ich nur raten:
- erstmal zur Beruhigung: Schmerzen können nicht Schuld sein, denn sonst wĂŒrde sie nie auf der rechten Hand galoppieren. Oder doch? Siehe erste Frage:
- verwendet ihr alle denselben Sattel?
- wenn ja, haben folgende Methoden bei unterschiedlichen Pferden und Menschen "funktioniert":
1. bekomm Deinen Kopf dahingehend klar, dass rechts angaloppieren das Normalste der Welt ist. Ich nehme an, dass Du inzwischen (etwas) verkrampft die Hilfen gibst. Pferde - und besonders Islandpferde - sind sehr feinfĂŒhlig. - - - Hast Du vielleicht Probleme auĂerhalb des Reitens? Auch das "spiegeln" die Pferde.
2. Versuch aus einer Volte heraus anzugaloppieren
3. und dabei gut die innere Schulter frei machen (ZĂŒgel kann im Moment des Angaloppierens ruhig durchhĂ€ngen)
4. Manchmal hilft auch deutlich auĂen sitzen
5. eine Linksvolte reiten und kurz bevor du am Hufschlag ankommst, rechts abwenden und angaloppieren. Viele Pferde sind von der plötzlichen Wendung so ĂŒberrascht, dass sie dann die Beine richtig "schlichten"
6. Wenns dann geklappt hat, Pferdchen fest loben und absteigen!!!
Viel Erfolg!
Hallo Urlewas, Du bringst es auf den Punkt - da Du von englischer Reitweise ausgehst. Es ist in der Frage allerdings von einem IslĂ€nder die Rede und ich unterrichte seit 30 Jahren auf IslĂ€ndern ;-) Die sind aufgrund ihrer Gangverteilung nicht immer mit englischer Reitweise zu "ĂŒberlisten".
Wir Menschen sind mitunter ganz schön komisch wenn wir im Kopf eine Blockade haben oder regelrecht darauf warten, dass etwas bestimmtes passiert - auch wenn wir das nicht wollen. Und sobald ein reiner in irgendeiner Weise verkrampft, ĂŒbertrĂ€gt sich das auf`s Pferd und genau das, was man nicht möchte tritt unter UmstĂ€nden ein - vielleicht auch, weil man eben doch in dem Moment etwas falsch macht - unbewusst. Vielleicht belastest du in dem Moment viel zu viel auĂen, verdrehst den Oberkörper, guckst am Pferdehals runter auf den Boden, gibst die Galopphilfe zu doll, oder zu wenig, ĂŒberstellst das Pferd, weil Du es zu gut meinst oder bist einfach krampfig.
Entspann. Wenn das Pferd das bei den anderen reiten nicht tut, dann liegt es definitiv an Dir und an irgendwas von dem, was Du machst. Unbewusst, bewusst - Lass Dir helfen. Wenn Deine Reitlehrerin nicht sieht, woran es liegt, dann such Dir einen anderen Lehrer, der mit Dir daran arbeitet. Das ist Deine einzige echte Chance.
Wir hier können nur vage vermuten - mehr nicht. Aber jemand, der wirklich Ahnung hat und Dich sieht, der weiĂ, was falsch lĂ€uft.
Oben genannte Ursachen sollte (!) der Reitlehrer sehen - Einen Arzt ersetzen kann er nicht...
Verspannungen beim Reiter sieht er normalerweise nicht.
Manchmal staunt man, was ein Kundiger doch so alles sehen kann. Wir hatten am WE Stallturnier und bei uns am Stall gibt es ein total liebes MĂ€dchen, die eine RB an einem Ă€lteren Pferd hat und auf eine komische Weise leichttrabt. Die Unterschenkel sind dabei meist viel zu weit vorne, sie steht aus einer Art Stuhlsitz auf und das Ganze auch noch zu hoch und irgendwie auch nicht senkrecht nach oben, sondern so von hinten nach vorne. Die Richterin legte den Kopf schief und konstatierte: "Das MĂ€dchen krampft mit den Zehen. Sie krallt sie regelrecht ein, deshalb ist das ganze Bein verspannt bis in den Oberschenkel und die HĂŒfte." SpĂ€ter haben wir uns mit ihr unterhalten und sie gefragt, ob sie die Zehen krallt - und exakt das, ist der Fall. Die Richterin hat dem MĂ€dchen eine ganze Menge Tipps gegeben, dagegen anzugehen und das Problem in den Griff zu bekommen - Zehen bewusst entspannen, FĂŒĂe kreisen lassen etc. Ich bin gespannt, ob es hilft.
Dein Pferd hat gesundheitlich keine Probleme, aber hast du welche? Hast du dir was verknackst, verrissen, verlegen? Bist du verspannt?
Lass dich mal beim Ostheopathen durchchecken.
Wenns nicht am Pferd liegt, nicht am Reiter an sich und nicht an der AusrĂŒstung, dann muss es an dir liegen.
Weitgehend gut Antwort - bis auf Punkt 3 ( falls von englischer Reitweise die Rede ist): dss Pferd nicht mit dem inneren ZĂŒgel völlig im Stich lassen , sondern weich nachgebend, aber dennoch Verbindung aufrecht erhalten đ