Pferd läuft steif und nicht in Anlehnung?

5 Antworten

Da sollte man mehr wissen.

Wer reitet das Pferd sonst noch - geht es immer nur mit dem Hilfszügel, oder ist der nur zu deiner Unterstützung gedacht?

Wie ist er verschnallt: recht eng gezurrt, oder so, dass das Pferd sich noch dehnen kann?

Was sagt der Reitlehrer sonst noch, außer extrem(?) nach innen stellen?

Kannst du andere Pferde schon ordentlich über den Rücken reiten?

Und schlußendlich: glaubst du wirklich, das Pferd wird dadurch locker, dass man den Kopf nach innen zieht? Mein Reitlehrer sagt immer: „Wenn Ihr Euer Pferd am inneren Zügel runter zieht, bekommt Ihr es NIE locker“. Und das kann ich nur bestätigen. Denn wenn ich da schon mal geschummelt habe, hebt das Pferd sich spätestens raus, wenn man gradeaus zulegt.

Man sagt nicht umsonst das Pferd von hinten nach vorn arbeiten. Du baust ja auch nicht erst das Dach vom Haus und zum Schluß das Fundament. Du fährst ja auch nicht los, wenn die Handbremse gezogen ist. Sonder du musst sie erst lösen, dann in D gehen und dann fährt das auto los.

Also in Anlehnung bekommst das Pferd nur wenn du lernst vernünftig v/a zu reiten, und das macht man nicht indem man da vorne am Zügel zieht.

Woher ich das weiß:Hobby – Ich reite seit meinem 6.Lebensjahr und habe zwei Pferde

Mit einem Halb-Schlaufzügel ist das nun wirklich keine Anlehnung. Das ist von vorne nach hinten geritten: Vorne runter gezogen. Mehr nicht.

Deutlich besserer Reitunterricht wird dir helfen - denn ein Pferd reitet man über den Rücken nicht, indem man das Genick stark nach innen stellt. Davon wird kein Pferd locker, sondern gibt lediglich dem Schmerz nach.

Wenn das Pferd schon lange mit dem Krempel geritten wird, sollte man hier erstmal sämtliche Blockaden und Verspannungen lösen, bevor man sich wieder drauf setzt. Und dann erstmal über Arbeit an der Hand und/oder Arbeit am Kappzaum das Pferd wieder so fein bekommen, dass das Gebiss nichts böses ist. Das dauert natürlich einige Zeit und ist eigentlich keine Aufgabe für eine RB!

Ist halt auch die Frage, was du als RB alles machen darfst - MUSST du diese Trainerin nehmen? MUSST du mit Thiedemann reiten? Wie wird longiert? Was sagt der Besitzer dazu?

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Langjährige Pferdehaltung, Huforthopädin

Ich frag mich grad echt wieder....

Habt ihr irgendwelche Tipps wie sie vielleicht mal anfängt die Anlehnung zu suchen und anfängt locker über den Rücken zu laufen ohne das ein Hilfszügel sie quasi dazu zwingen muss?

Wenn dich jmd in eine für dich unbequeme bis schmerzhafte Stellung zwingt - geht es dir dabei gut? Wirst du locker u. beweglich? Arbeitest gerne mit u. gibst dir Mühe? Hast Freude da dran? Nein...??? Aber dein Pferd soll es, ja...?!

Der Hilfszügel bringt das Pferd mitnichten in Anlehnung - der Kopf/Hals wird halt fixiert. Das war es aber auch schon. Weder tritt es dadurch vermehrt unter noch entwickelt es reelle Rückentätigkeit.

Wenn gesundheitlich alles ok ist, dann auf jeden Fall Fütterung u. Haltung überprüfen - extrem steif u. klemmig - ausser vllt ein altes Pferd - ist kein gesundes, artgerecht gehaltenes Tier! Das kann ein Hinweis auf Arthrose sein oder auch eine Nierenthematik u. natürlich auf Rücken-/Zahnprobleme hindeuten. Neben diversen anderen Sachen...

Reiten ist dann in dem Fall auch eher kontraproduktiv - vor allem mit Hilfszügel! Massagen (TTouch), Dehnen, korrektes (v/a) Longieren am Kappzaum (über Stangen) mit Bodenarbeit (Stern, Labyrinth, Seitengänge), Spazieren mit viel Bergauf/Bergab, Klettern im Wald, um das Pferd erstmal lockerer zu kriegen. Auch ein Rückenwärmer während des Aufwärmen kann helfen.

Beim Reiten erstmal vor allem vorwärts! Das Pferd soll sich dehnen u. strecken. Ausreiten statt Halle/Platz. Erst, wenn das Pferd gemerkt hat, dass es sich endlich mal in eine für es angenehme Position bringen darf u. der Reiter es nicht sofort aus der Balance bringt oder ihm Schmerzen zufügt (was für ein - sorry - bescheuerter Tip mit der extremen Innenstellung...) kann man anfangen mit Stellung u. Biegung! Beidhändig. Im Rahmen der Möglichkeiten u. dem Tempo des Pferdes!

Hat das Pferd dann entsprechende Muskeln u. die nötige Balance, klappt es auch mit der Anlehnung.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Pferdewirtschaftsmeisterin

Mein früherer, eigentlich sehr guter RL hat mir auch mal Thiedemann angedreht. Das war sein Nachteil, er griff immer schnell auf künstliche Hilfsmittel zurück... Durch die Thiedemann wurde meiner sehr schnell ebenfalls steif. Kann also durchaus daran liegen. Ich würde dir empfehlen, sie wegzulassen, falls du darfst, und ohne weiter Reitunterricht zu nehmen. Klar dauert das dann erstmal, bis die Steifheit weniger wird und es ist harte Arbeit aber es lohnt sich.