Personalnot in Behörden?

4 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Beim Finanzamt - weiß ich es nicht.

Justiz - ist mir die Problematik bei Richtern und in der Rechtspflege bekannt, zumindest in meinem Bundesland teilweise ein hausgemachtes Problem.

Verwaltung - geht noch. Wobei auch hier die zwei Stellen Ausbildung Verwaltungsfachangestellte nur mit Not besetzt werden konnten.

Noch viel schwieriger ist es im Bereich Technik/Bau/IT. Hier konnten wir selbst die Stellen dualer Studiengang nicht vollständig besetzen.

Aktuell sind 12% der Stellen unbesetzt, hier sind die Stellen mit Widerbesetzungssperre nicht berücksichtigt.

Hinzu kommen altersbedingt noch einige Langzeitkranke.

Damit der öffentliche Dienst noch Personal findet - müsste er erkennen, dass er hier neben der eigentlichen Berufsausbildung auch noch die schulischen Defizite durch Nachhilfe ausgleichen muss.

Was ich allerdings immer noch nicht verstehe: oft weiß im Gegensatz zum Studierten der Schüler.mit dem mittleren Bildungsabschluss zumindest wo er sich beworben hat. Hinzu kommt die zunehmende Unart, den Termin Vorstellungsgespräch noch nicht einmal abzusagen - unabhängig vom Bildungsabschluss.


Parjana1 
Fragesteller
 07.01.2024, 11:01

Finanzamt ist es so, dass man zum Beispiel in der Ausbildung unglaublich viel Stoff in kurzer Zeit lernen muss. Beim Dualen Studium wird bereits gerne nach der Zwiscenprüfung ausgesiebt. Zum Beispiel reduzierte sich so die Anzahl von 13x 25 Schülern auf 9 KIassen, wo teilweise dan nur noch 15 Leute in einer Klasse saßen. Im Mittleren Dienst fällt das weg und man siebt erst am Ende der Ausbildung aus, wenn man die Wiederholung des Abschlusskurses nicht schafft, um zur Laufbahnprüfung zugelassen zu werden.

0
kabbes69  07.01.2024, 12:11
@Parjana1

Inwieweit es sich auch auf andere übertragen lässt, weiß ich nicht: Eine Freundin, die auf Lehramt studiert, hat persönlich den Eindruck, dass die Abiturienten Gymnasium leichter im Studium zurecht kommen , wie die Abiturienten Gemeinschaftsschule.

Ich denke, dass es hier viel von der alten Schule abhängt.

0
Parjana1 
Fragesteller
 07.01.2024, 12:13
@kabbes69

Ich kenne welche, die auch Lehrer werden wollten, aber denen wurde im Referendariat psychisch so ein Druck gemacht, von wegen man schafft die LP nicht, dass z.T. auch freiwillig aufgegeben wurde.

0

Der Personalmangel ist stark ausgeprägt und es ist aktuell Schweißgerät, qualifizierte Mitarbeiter und Auszubildende zu finden.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung

Parjana1 
Fragesteller
 07.01.2024, 10:38

Aber es bringt ja auch nicht, alles einzustellen, was nicht bei 3 auf dem Baum ist?

0
Parjana1 
Fragesteller
 07.01.2024, 10:41
@Alwimueha

Die wirklich guten Leute gehen aber wahrscheinlich lieber in die freie Wirtschaft, weil man da mehr verdient.

0
frodobeutlin100  07.01.2024, 10:45
@Parjana1

die Sicherheit, die der öffentliche Dienst bietet, muss man schon erkennen und zu schätzen wissen

0

Der Beamtenapparat wächst und wächst.

https://de.m.wikipedia.org/wiki/Parkinsonsche_Gesetze

Arbeit dehnt sich in genau dem Maß aus, wie Zeit für ihre Erledigung zur Verfügung steht.“

"Nach Parkinson beträgt die jährliche Zunahme des Personals ohne Rücksicht auf die Variationen der Arbeitsmenge zwischen 5,2 % und 6,6 %. Er geht sogar so weit zu behaupten, dass die Kernaufgaben auch ganz wegfallen könnten, ohne dass die Verwaltung deshalb schrumpfen würde."

So Pauschal kann man das nicht sagen, es kommt wohl immer stark auf das jeweilige Gebiet an.

Bei Behörden, öffentlicher Dienst, Beamten etc. denken die meisten immer an Verwaltung bzw. den klassischen Bereich der im/vom öD selbst ausgebildet wird. In dem Bereich sieht es wohl noch mit am Besten aus.

Aber in Behörden arbeiten auch Spezialisten, Techniker, Ingenieure, IT-Fachleute/Informatiker, Wissenschaftler, etc.

Nicht zuletzt weil viele dieser Bereiche nicht im öffentlichen Dienst selbst ausgebildet wird sondern man sich diese Kräfte auf dem freien Arbeitsmarkt anwerben muss und damit in direkter Konkurrenz zur freien Wirtschaft steht wird es dann schnell mal schwierig.

In der freien Wirtschaft sind die Konditionen für hochqualifizierte Fachleute zumeist einfach sehr viel besser (viel höheres Gehalt, oftmals 35h-Woche, moderne Infrastruktur und Arbeitsumfeld, ...). Stellen bleiben daher oftmals jahrelang unbesetzt weil sich niemand findet. Wenn sich jemand findet sind es entweder Leute die sonst niemand haben wollte (eher selten) oder halt Leute die den Job aus Überzeugung machen weil sie ihn machen wollen. Aber so jemanden muss man erstmal finden...