Panische Angst raus zu gehen und zu ersticken, was tun? (Dringend!)?

3 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Ich bin kein Arzt, doch das klingt stark nach Panikattacken mit Agoraphobie. Agoraphobie ist die Angst vor grossen weiten Plätzen, von Menschenmassen, alleine zu verreisen und/oder weit weg von Zuhause zu verreisen. Im Extremfall kann sich die Agoraphobie so stark steigern, dass man Angst hat das eigene Zuhause zu verlassen.

Psychische Erkrankungen wie Angststörungen verlaufen nie linear. Es gibt immer bessere und schwierigere Zeiten. Wichtig ist eine gute Behandlung, dass der allgemeine gesundheitliche Trend aufwärts und nicht abwärts geht, auch wenn es immer wieder mal Rückschläge gibt.

Dass du in Therapie gehst ist schon einmal sehr gut und ein elementarer Bestandteil der Behandlung. Nur eine Psychotherapie kann wirklich heilen. Allerdings dauert es meist Monate, in gewissen Fällen sogar Jahre, bis eine Psychotherapie wirkt.

Bei sehr starken Angststörungen werden auch Medikamente eingesetzt, allen voran Antidepressiva aus der Gruppe der SSRI/SNRI. Diese machen nicht abhängig und wirken in der Regel ziemlich zuverlässig, allerdings haben sie auch Nachteile: Sie müssen täglich eingenommen werden (also nicht nur bei unmittelbarem Bedarf), es dauert rund 2-5 Wochen bis sie wirken und sie können vor allem zu Beginn der Einnahme (in den ersten Wochen) starke Nebenwirkungen haben.

Ich will damit nicht sagen, dass du Medikamente brauchst, wenn es ohne geht umso besser. Doch bei extremen Angststörungen können diese Tabletten manchmal notwendig sein, allerdings entscheidet dies der Arzt/Psychiater.

PS: Leide selbst unter Panikattacken mit Agoraphobie.

DamonForever197 
Fragesteller
 17.08.2018, 14:18

Danke danke danke für deine Ausführliche Antwort! Ich hatte schonmal Medikamente, die auch relativ gut geholfen haben, meine jetzige Ärztin wollte sie mir aber nicht verschreiben, was ich nicht nachvollziehen kann... Ich nehme so selten wie möglich Medikamente, wenn’s geht auch Pflanzliches, aber in diesem Fall wäre ich schon dafür. Ich muss erstmal zusehen wie ich wieder zum Arzt komme. Und dir gute Besserung! Wie alt bist du denn wenn ich fragen darf?

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samm1917  17.08.2018, 17:36
@DamonForever197

Medikamente zu nehmen ist nicht lustig, insbesondere die Nebenwirkungen sind absolut besch***. Doch manchmal ist es einfach das kleinere Übel. Ich bin jetzt 33 und habe meine Panikattacken mit Agoraphobie seit ich 18 bin. Leider habe ich meine Beschwerden nicht ohne Antidepressiva in den Griff bekommen was soviel heisst wie, dass ich seit mehr oder weniger 15 Jahren diese Chemie schlucken muss (gleich wirksame pflanzliche Mittel gegen Angststörungen gibt es leider nicht). Ich mache zwar eine intensive Psychotherapie welche es mir ermöglicht die Medikamentendosis auf ein Minimum zu reduzieren, doch immer wenn ich die Tabletten ganz absetzen will habe ich einen Totalrückfall direkt in die Hölle. Immer hin bin ich durch die Medikamente symptomfrei was die Angststörung betrifft.

Wenn du es nicht mehr aushältst, dann sag deiner Ärztin sie solle dir wohl oder übel Tabletten verschreiben. Wenn sie sich weigern sollte musst du halt zu einem anderen Arzt. Dies würde ich jedoch nur machen wenn die Beschwerden vollends eskalieren bzw. du keinen anderen Weg mehr siehst.

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Du musst versuchen tief durch zu atmen versuch deine Gedanken nichtzu stark zu kontrollieren weil genau dann passiert das. Wenn du merkst die attacke kommt sg laut Stopp, deine Gedanken hören aif und du kannst versuchen an etwss anderes zu denken. Wenn es dir hilft trag immerWasser mit dir und trink ein paar schlücke wenns schlimm wird

DamonForever197 
Fragesteller
 16.08.2018, 15:54

Wow, danke für deine schnelle Antwort! Ja, mir ist auch schon aufgefallen, dass Wasser trinken beruhigt, und der Punkt mit den Gedanken; ich kann das überhaupt nicht, wenn ich einmal in dieser Angst "gefangen" bin, komm ich da alleine nicht mehr raus, das wird dann schwierig mit an was anderes denken. :((

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Musotu13  16.08.2018, 15:59
@DamonForever197

Ja ich verstehe was du meinst dieser Moment ist dann einfach da. Wie wäre es denn wenn du mal versuchst mit einer Begleitperson raus zu gehen aber step by step d.h erstmal nur vor die Türe oder in den Garten ? Du solltest dir keinen Druck machen in dem du dir vornimmst direkt zur Bushaltestelle zu gehen oder so weil dann fühlt sich dein Kopf direkt überfordert und gestresst. Versuch ganz klein anzufangen und dokumentier dir all deine Fortschritte auf ein Notizbuch das kann dir auch helfen

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DamonForever197 
Fragesteller
 16.08.2018, 16:02

Ich werds nochmal versuchen, und danke für die Idee mit dem Notizblock :)

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Musotu13  16.08.2018, 16:04
@DamonForever197

Nichts zu danken liebes :) ich hoffe dir kann jemand helfen und alles gute für die Zukunft.

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Kannst du jemanden in der Klinik anrufen und die Situation schildern?

DamonForever197 
Fragesteller
 16.08.2018, 15:56

Leider ist meine zuständige Ärztin nicht gerade Einfühlsam bzw. Kompromissbereit..., Sie meinte zu mir: "Wenn man sich helfen lassen will, dann kommt man auch irgendwie."

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DamonForever197 
Fragesteller
 16.08.2018, 16:20
@Aleqasina

Ja, meine Eltern, aber das hilft auch nichts. Ich bin schon soweit, dass ich nicht mehr ins Auto gehe und weiß einfach nicht weiter.

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Aleqasina  16.08.2018, 16:23
@DamonForever197

Auch nicht mit Sonnenbrille, Kopfhörer, Tuch um den Kopf gewickelt, Freundin rechts, Freundin links?...

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Person6  16.08.2018, 16:08

Wie gesagt, ich würde das dann über die Freunde regeln.

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