Orthorexie: Krank durch gesunde Ernährung?
Gesundes Essen - was kann daran schlecht sein? Manche Menschen sind so sehr darauf fixiert, dass die " richtige Ernährung" zum Zwang wird. Orthorexie kann die Gesundheit stark beeinträchtigen.
5 Antworten
Meine Gedanken dazu .....
Diese Störung, die sich nicht zu einer Essstörung entwickeln muss, aber durchaus dazu entwickeln kann, ist eher als verhaltenspsychologische Störung zu betrachten, bei der Betroffene in einen zwanghaften Kreislauf rund um ihre Ernährung geraten. Vom Erwerb bis hin zum Verzehr.
Normales Leben im Verbund mit anderen Menschen, die ihre Ernährung weniger restriktiv gestalten, ist irgendwann eventuell kaum noch oder gar nicht mehr möglich, da alles Denken und Handeln sowie der Zeitaufwand darum kreisen, dass die in jeder Hinsicht qualitativ und ernährungsphysiologisch höchstwertigste Nahrung genossen wid. Der Weg des am Ende Orthorektikers kann irgendwann in die totale Isolation führen. Eine Essenseinladung wird ausgeschlagen, Feierlichkeiten werden ausgelassen, da man nicht mit allen anderen zusammen essen und trinken kann.
Der Orhrorektiker gibt seinem Körper von allem, was er braucht, nur das aus seiner Sicht Allerbeste und Reinste. Da der Mensch nach meiner Überzeugung jedoch nicht nur Körper, sondern auch Seele und Geist ist und alle drei Elemente zusammenwirken, werden sich durch die Begleiterscbeinungen dieses bis hin zum "Ernährungsfanatismus ausbildenden Verhaltens" über kurz oder lang auch körperlich auswirken, da eine Disharmonie zwischen den drei Elementen entsteht und alle Elemente in Wechselwirkung zueinander stehen. Disharmonie bedeutet für mich Krankheit.
Mir fallen im Zusammenhang mit dieser Fragestellung zwei alte Sprichwörter ein:
Dreck reinigt den Magen
Es ist umgekehrt der Fall: Der Magen reinigt mithilfe der Salzsäure den Organismus von Dreck/Schmutz sowie Bakterien und Viren., die mit verschluckt werden. Aber gleichzeitig wird das Immunsystem so gepusht und bleibt im Training. Orthorektiker achten wahrscheinlich besonders darauf, unbelastete Lebensmittel zu sich zu nehmen, so dass eventuell das Immunsystem in Ermangelung an Aufgaben träge wird und so auf der anderen Seite Krankheit nicht mehr gut genug bekämpfen kann.
Du bist, was Du isst (Ludwig Feuerbach):
Ernährung kann "glücklich machen" weil sie auf unsere Hormone und Emotionen Einfluss nimmt. Aber auch das Drumherum um die Ernährung zählt dazu - das gemeinsame Essen mit anderen ist auch Nahrung für Geist und Seele. Fällt dies weg, erfährt man an diesen Stellen auf die Dauer einen Mangel.
Du meinst beispielsweise eine Mangelernährung verursacht durch die Orthorexie? Weniger durch gesunde Ernährung.
Die Menschen mit dieser Essstörung schießen sozusagen über das Ziel hinaus, ernähren sich am Ende nicht wirklich gesund. So kann man es kurz zusammenfassen.
Das ganze ist schon nicht so toll, die Betroffenen sind mit unter ziemlich stark leidende Menschen.
Ich habe bei uns im Frauengym auch mal eine gehabt, liebes Mädchen, um die 20, fleissig im Beruf, Sport usw.
Aber die ist wirklich gar nichts "mitgegangen", kein Dönerabend mal.
Wir haben vor 5 Jahren, mal hin und wieder einen Spieleabend gemacht mit Dart und Döner.
Haben wir dann ein "DD Abend" (nicht wie in Mr Bill, Dumm wie Dackel Kacke) immer genannt 😁
Die hat immer ein auf Spaßbremse gemacht, ich würde sagen so ein Zwang kann schon belastend für die betroffenen auch sein und auch deren Umfeld, ich mein wir haben sie auch gerne gemocht vom Club her, aber das war schon nicht so toll, wenn du immer jemand hast wo selbst bei einem Döner gleich abweisend reagiert hat.
Wenn man sich sozial zurückzieht, weil das Essen nicht so gesund sei, und wenn man sich so sehr einschränkt, dass die Ernährung einseitig wird. Stress kann einen sehr großen Schaden anrichten.
Orthorexie ist der vorgeschlagene Name für eine psychische Krankheit, wobei es nicht klar ist, ob man das wirklich als Krankheit auslegen kann. Schlecht ist es, wenn man sich selbst unter Druck setzt, um dieses Ziel - gesundes Essen - auch zu erreichen.