Organspende NACH dem Tod?
Warum wird immer wieder behauptet, die Organspende fände nach dem Tod statt? So auch hier. Zitat: «Die Frage, nach dem Tod Organe zu spenden, ist sehr persönlich ….» Jeder Mediziner weiß, die Organe von Leichen können potentiellen Organempfängern nicht implantiert werden. Wäre es anders, gäbe es keinen Mangel an Organen. Der genannten Zahl von rund 8.000 Wartenden steht ein Vielfaches an Verstorbenen gegenüber.
Ist es tatsächlich ein Thema, welches gesellschaftlich diskutiert wird oder brauchen wir nicht eher einen anderen Blick auf den Tod?
4 Antworten
na ja, jetzt verdrehen Sie die Realität - es werden für eine Organspende Organe nach dem Hirntod entnommen - der Restkörper hat noch seine Funktion.
Klar ist die Frage persönlich, das muss sie auch sein -was denn sonst ?
Worauf basiert Deine fachliche Kompetenz, die Antwort von Professor Haas anzuzweifeln? DU verdrehst alles, weil Dir die entsprechenden Fachkenntnisse fehlen.
Der Hirntod ist ein sicheres Todeszeichen, ohne wenn und aber. Auf Grund dessen handelt es sich nicht um einen erfundenen Begriff. Wahrscheinlich schreibst Du jetzt, dass man den Hirntod nicht beweisen kann. Falsch! Mittels der richtigen Diagnostik kann man diesen beweisen.
In Deutschland sind die Kriterien zur Diagnostik des Hirntodes mehr als streng und von der Bundesärztekammer festgelegt. Dafür sind 2 Fachärzte, unabhängig voeinder, auf ITS, zuständig.
Bewiesen wird der Hirntod mittels:
EEG, Doppler Sono > transkraniell, Perfusionsszintigrafie, arterielle Angiografie, Ausfall > Pupillen, Corneal, Tracheal, Pharyngeal, okulozephaler Reflex, Ausfall von Schmerzreiz, Apnoe Test mit BGA > arterielle Blutgasanalyse.
Vermutlich ist Dir noch nicht einmal bekannt, was diese Untersuchungen überhaupt sind.
Die Vitalfunktionen eines hirntoten Organspenders werden auf ITS am Leben erhalten, weil man logischerweise keine toten Organe transplantieren kann. Während der Transplantation ist weder eine Narkose, noch ein Analgetikum notwendig. Man gibt allerdings ein Muskelrelaxans, um unwillkürliche Bewegungen, vom Rückenmark ausgehend, zu verhindern. Das ist vollkommen normal.
Mit Herztod ist der klinische Tod > Herzkreislaufstillstand gemeint. Der klinische Tod > Herzkreislaufstillstand ist des öfteren reversibel, z.b. bei Kammerflimmern, wenn rechtzeitig reanimiert wird. Kammerflimmern > Defibrillation. Wird nicht reanimiert oder bleibt die Reanimation erfolglos, kommt es zum endgültigen Exitus > irreversibel.
Falls nicht bekannt! Du kannst einem Menschen mit Herzkreislaufstillstand das Leben retten! Zunächst eine kurze Ohnmacht von einer Bewußtlosigkeit differenzieren. Atmung prüfen. Ist eine Atmung vorhanden > stabile Seitenlage.
Ist keine Atmung vorhanden > Herzkreislaufstillstand, sofort mit den entsprechenden Reanimationsmaßnahmen > Herzdruckmassage beginnen, bis zum Eintreffen des RTW/Notarzt.
Worauf basiert Deine fachliche Kompetenz, die Antwort von Professor Haas anzuzweifeln? DU verdrehst alles, weil Dir die entsprechenden Fachkenntnisse fehlen.
Was verdrehe ich denn alles?
Ich bin froh, keiner fachlichen Kompetenz unterworfen zu sein. Ist diese doch, wie der Name schon sagt, auf ein Fach beschränkt. Wer darin zu sehr gefangen ist, hat Mühe, über den berühmten Tellerrand zu schauen.
Der Hirntod ist ein sicheres Todeszeichen, ohne wenn und aber.
Das halte ich schlicht und ergreifend für eine falsche Behauptung. Der „Report of the Ad Hoc Committee of the Harvard Medical School to Examine the Definition of Brain Death“ dürfte den meisten Medizinern bekannt sein; ich denke auch Dir. Im selben Jahr gab es aber schon Widerspruch. Es ist ein Unterschied, ob jemand objektiv tot ist oder ob man Kriterien erfindet, die einen Menschen für tot erklären, um aus seinem Körper transplantationsfähige Organe entnehmen zu können
https://www.transplantation-information.de/hirntod_transplantation/hirntod_hans_jonas_1968.html
Wahrscheinlich schreibst Du jetzt, dass man den Hirntod nicht beweisen kann.
Nein, das schreibe ich nicht. Allerdings schreibe ich, dass der Hirntod nicht den Tod des Hirninhabers beweist.
Man gibt allerdings ein Muskelrelaxans, um unwillkürliche Bewegungen, vom Rückenmark ausgehend, zu verhindern.
Mit solchen Aussagen biegen sich die Verteidiger der Organentnahme ihre Wahrheit zurecht. «Unwillkürliche Bewegungen». Entweder ein Mensch ist tot oder er ist es nicht. Wenn er sich bewegt, ist er ist nicht tot.
Noch einmal: Mir geht es nicht um ethische Aspekte, sondern um Ehrlichkeit in der Diskussion. Wenn jeder Spender über alle Aspekte der Organtransplantation Bescheid wüsste, hätten wir (noch) weniger Spender.
Um Dir zu zeigen, dass ich in dieser Frage nicht verbohrt bin, hier ein Beitrag, der mich dazu bewogen hat, meine konsequente Ablehnung der Organtransplantation zu mindest zu überdenken. Ich empfehle Dir, zu Beginn bei Minute 20:06 einzusteigen. Da erzählt die Betroffene (Mukoviszidose-Patientin), warum sie sich von ihrer ebenfalls strikten Ablehnung, ein Organ zu empfangen, verabschiedet hat.
Mich interessiert keine Kritik von einem Philosophen > Hans Jonas, in Bezug auf den Hirntod in 1968. Philosophen sind bekanntlich keine Mediziner. Bei einiger richtigen!! Aufklärung hätten wir mehr Organspender!
Ende der Diskussion!
Mich interessiert keine Kritik von einem Philosophen
Genau das ist es, was ich meine mit: «Wer darin zu sehr gefangen ist, hat Mühe, über den berühmten Tellerrand zu schauen.». Als hätten die Mediziner die Wahrheit gepachtet. Die Zeit der «Götter in Weiß» ist glücklicherweise schon lange vorbei
Ende der Diskussion!
Warum schreibst Du Deine völlig unmaßgebliche Meinung unter meine Beiträge und wenn man antwortet, kommt dieser Befehl? Wenn Du nicht anfängst, erfolgt auch keine Diskussion. Für wen hältst Du Dich?
Mit Sicherheit für nichts besseres, allerdings für jemanden, der Ahnung von Humanmedizin hat. Ich werde keine Kommentare zu Deinen Antworten mehr schreiben, da es sich um vergeudete Zeit handelt, mit Ausnahme, in Bezug auf die GM.
der Ahnung von Humanmedizin hat
Ich habe Deine Kenntnisse in Humanmedizin nie infrage gestellt, behaupte allerdings, dass es noch etwas anderes gibt als sie. Und das darf man als Humanmediziner durchaus zur Kenntnis nehmen.
Vielen Dank für Dein Feedback!
Krankheiten kann man sich bekanntlich nicht aussuchen. Das gilt auch für ältere Menschen.
Auf Grund dessen wünsche ich Dir, dass Du niemals an einem Glaukom oder an RLS erkrankst. Ein Glaukom ist im Anfangsstadium völlig symptomlos. Falls keine Therapie erfolgt, wirst Du blind.
Solltest Du an RLS erkranken, wirst Du Deine Meinung revidieren und nicht nur einen der Götter in Weiß, die keine sind, konsultieren, sondern im Laufschritt eine Praxis aufsuchen. Mit Sicherheit!
Hallo Kuhlmann26,
Jeder Mediziner weiß, die Organe von Leichen können potentiellen Organempfängern nicht implantiert werden. Wäre es anders, gäbe es keinen Mangel an Organen.
Ist meines Wissens nicht ganz richtig. Bedingt schon, doch die Zahl der Organe welche auch nach dem Tod transplantabel bleiben singt nach dem Tod schnell. Die Listen können auch nicht kürzer werden, weil mehrere Gründe dafür sorgen:
- Wie ich in den Diskussionen hier las ist selbst eine Transplantation wohl immer wieder nur eine zeitweilige Lösung, da Empfänger wohl selten ein lebenslang mit ein und dem selben Spenderorgan lebt, sprich immer wieder auf der Liste landet.
- Zudem kommt permanent vermeidbarer Nachschub. Zu oft werden Erkrankungen durch Ärztepfusch zu spät erkannt oder gar durch falsche Behandlungen Organe erst geschädigt.
- Medikamente sind noch immer bisweilen schlimmer wie die Erkrankungen selbst und führen bisweilen selbst zu Organschäden.
- ....
Aus dem Grund stellt sich mir die Frage: Wäre es nicht Ratsamer die Ursachen des Zustroms von Empfänger abzuschaffen?
Ein weiterer Punkt den man anführen kann ist. Spender sind da, doch es ist davon auszugehen das nicht immer der passende Empfänger da ist für einen Spender der gerade im Krankenhaus stirbt und so nicht zur Verfügung steht. Wir könnten jene am leben halten bis eben jene Organe benötigt werden. Jene Vorgehensweise kostet aber viel Geld und Personal.
Ist es tatsächlich ein Thema, welches gesellschaftlich diskutiert wird oder brauchen wir nicht eher einen anderen Blick auf den Tod?
Bedingt, es wird emotionalisiert und bei Kritik die Egoismus Keule geschwungen. Ist der Hirntod nicht schon ein anderer Blick darauf? Ob gut oder schlecht sei mal dahin gestellt. Der Tod ist auch eine Philosophische Frage.
Ich sehe das so. Für mich sind Empfänger genauso Opfer, denn die werden instrumentalisiert und man spielt mit deren Hoffnung.
MfG PlueschTiger
Ich habe mit meiner Frage eigentlich nur einige Aussagen von Prof. Haas hinterfragen wollen und war nicht auf andere Antworten vorbereitet. Aber sei’s drum. Ich wusste vorher nicht, dass die Fragen eines Spezialthemas genauso behandelt werden wie die üblichen Fragen.
Mir scheint diese Antwort noch die vernünftigste. Darum der ⭐️.
Gruß Matti
Es gibt dennoch die Möglichkeit, Leichen die Augenhornhaut zu entnehmen, um sie dann Sehbehinderten implantieren zu können.
Auch andere Teile einer Leiche werden zu Arzneimittel verarbeitet.
Organe von Lebenden dürfen dagegen nicht gehandelt werden, die produzierten Arzneimittel von Leichen dagegen doch.
Außerdem:
Der Begriff Hirntod und Herztod wird in einigen Ländern ungleich definiert.
Es gibt dennoch die Möglichkeit, Leichen die Augenhornhaut zu entnehmen, um sie dann Sehbehinderten implantieren zu können.
Das mag so sein, aber darum geht es hier nicht. Es geht um die Organe, die man Leichen nicht entnehmen kann, um sie zu transplantieren.
Der Begriff Hirntod und Herztod wird in einigen Ländern ungleich definiert.
Das bestätigt meine Auffassung, das «Hirntod» nicht Tod bedeutet. Wie «Herztod» definiert wird, weiß ich nicht. Bekanntlich wurden Menschen mit einem nicht mehr schlagenden Herzen ins Leben zurückgeholt.
Für mich ist der tatsächliche Tod eines Menschen, genauer: eines menschlichen Körpers, dann eingetreten, wenn die so genannte Silberschnur durchtrennt ist. Dann kann der Geist nicht zurück in den Körper.
Im Zustand zwischen Hirntod und Herztod wird der Herzkreislauf aufrechterhalten. Das ist die Zeit, in der eine Transplantation möglich ist, aber auch, dass ein Baby noch von einer hirntoten Schwangeren geboren werden kann.
Gemeint ist in dem Kontext der HIRNtod. Erst dann dürfen Organe entnommen werden.
Ich weiß, was gemeint ist, nur ist der Hirntod nicht der Tod.
Ich verdrehe die Realität? Wessen Realität?
Es wurde für die Medizin ein Begriff erfunden, nämlich "Hirntod". Vermutlich, um nicht mit dem Gesetz in Konflikt zu geraten. Der hat aber nichts mit dem Tod des Körpers zu tun, und dem des Geistes schon gar nicht. Aber bleiben wir beim physischen Leib. Der wird so lange am Leben erhalten, bis die Frage der Organspende geklärt ist. In der Schweiz werden die Hirntoten vor der Explantation betäubt. Das wäre bei einem toten Menschen nicht erforderlich. Hirntod ist nicht tot. Um einem Menschen durch Transplantation das Leben zu verlängern, muss ein anderer sterben. Da beißt die Maus keinen Faden ab.
Mir geht es nicht um Moral. Jeder soll das Recht haben, mit seinem Körper zu machen, was er will. Egal, ob er Teile davon entfernen oder fremde Teile hinein tuen lässt. Aber bitte nicht unter Vorspiegelung falscher Tatsachen.
Ich habe nirgends etwas gegenteiliges behauptet. Das war überhaupt nicht Gegenstand meiner Frage.