Offenstall für 10 Pferde / planen, bauen, was braucht man, worauf muss man achten?

6 Antworten

Auf jeden Fall genug Platz, man kann in Deutschland gar nicht genug Weidefläche haben und ein trockener Untergrund auf dem Außenplatz. Auch solltet ihr ein Heu- und Einstreulager einplanen und eine Möglichkeit, den ganzen anfallenden Mist zu versorgen. Liegematten und Paddockplatten sind keine schlechte Investition, aber erstmal ist das eine ganze Stange Geld. Wasser- und Stromanschluss sollte möglichst vorhanden sein. Dann wollt ihr wahrscheinlich auch euer ganzes privates Zeug unterbringen, also braucht es auch noch eine Sattelkammer. Wenn man mag, kann man natürlich auch noch einen Aufenthaltsraum für die Reiter und Toiletten einplanen. Du siehst, es geht endlos so weiter, aber ich würde sagen, die ersten Punkte sind so mit am Wichtigsten. Natürlich muss der Offenstall selber auch noch trocken, geschützt, groß genug und mit einer klugen Fütterungsstruktur ausgestattet sein. Wichtig sind auch noch Tore und Eingänge, die groß genug sind und an strategisch klugen Stellen liegen. Was man vielleicht auch noch bedenken sollte; Leider gibt es immer wieder Pferdeschänder, die ganze Regionen in Angst und Schrecken versetzen und manchmal wochenlange Nachtwachen erfordern. Wenn möglich, wäre es klug, daran auch von vornherein zu denken, dass nicht alles so leicht zugänglich ist und die Pferde geschützt sind. Eine Überlegung wäre vielleicht auch, eine Herde Schafe mit einem Schafbock zu halten. Wenn er ausreichend aggressiv ist, wird er auch die Pferdeherde mitbeschützen, da sie meistens ein ausgeprägtes Herdenverhalten besitzen. Aber Vorsicht, die unterscheiden nicht unbedingt zwischen Freund und Feind. Gänse sind natürlich auch eine Option, aber nachts sind sie selber ziemlich von Füchsen bedroht. So hoffe, das hilft euch ein bisschen weiter.

Auf jeden Fall musst du beachten, ob du Stuten und Wallache zusammen halten willst. Und diese sollten sich natürlich vertragen. Hengste sollten nicht im Offenstall stehen, auch wenn es natürlich nicht wirklich artgerecht ist, Pferde allein zu halten. Wir hatten mit Stuten schon guten und schlechte Erfahrungen. Meist haben sich die Wallache nicht vertragen, als die Stute/n rossig wurde/n. Mach dir keine Sorgen, wenn die Pferde in den ersten Wochen ein paar Kratzer haben bzw. wenn ein neues Pferd dazukommt, denn sie müssen ihre Rangordnung festlegen. Allerdings sollte kein Tier leiden. Dann sollte man den Unruhestifter vllt doch lieber in eine andere Gruppe stellen. Es sollten Wasseranschlüsse vorhanden sein, das macht es einfach. Jedes Pferd muss immer an Heu und Wasser kommen. Also es sollte genug Platz sein und am besten mehrere Futterstellen. Außerdem sollte es die Möglichkeit geben kranke Pferde zu separieren, um Ansteckungen zu vermeiden. Alle Pferde sollte gesund sein und regelmäßig Wurmkuren etc. bekommen. Strom und Licht sollten vorhanden sein (für den Hufschmied oder Tierarzt). Genug Platz, um das Heu trocken zu lagern. Salzlecksteine für die Mineralzufuhr. Und natürlich genug Weideland für 10 Pferde. Es gibt eine Menge zu beachtende Dinge. Gut ist, dass Pferde im Offenstall ein bisschen weniger Platz (Pferd pro x qm) brauchen. Ich finde, wenn man so etwas macht sollte man es richtig machen, auch wenn das teuer ist. LG und viel Glück

Ihr braucht eine Baugenehmigung vom Amt und eine die die Pferdehaltung genehmigt, dazu lebt man günstigerweise in einem Dorf oder direkt auf´m Land.

Dann müssen mehrere Weiden gepachtet werden, die sich in Winter und Sommerkoppel aufteilen, damit sich zu jeder Saison eine Wiese erholen kann. Einen Paddock der mit für Hufen geeigneten Boden ausgelegt ist z.B mit Knochensteinen und einen wetterfesten großen Unterstand. Dazu eine Kammer wo man Sättel, Halfter, Putzzeug etc. aufbewahrt. Eine große Halle, wo man Heu und Stroh lagern kann. Und einen Platz wo der Mist hinkommt. Optimal wäre dann halt noch ein Platz oder eine Halle, die entsprechend große Maße beinhält (mindestens 80m²) wo die Fläche mit Sand belegt ist.

Also man kann an Baukosten schon mit bis zu 100.000 Euro rechnen.

An regelmäßige Kosten allein für den Stall kommen hinzu:

  • Mistentsorgung

  • Heu/Stroh

  • Wasser - und Stromkosten

  • Gebäudeversicherung

  • Mehrere 1000 Euro zur Hinterhand für Schäden am Stall

Zu den Kosten für ein Pferd:

Anschaffung:

  • Pferd (1500-10.000€)
  • Sattel (ca. 3000€)
  • Halfter (7-20€)
  • Strick (6€)
  • Longe (20€)
  • Kappzaum (100€)
  • Schabracke (30€)
  • Putzzeug - Wurzelbürste, Kardätschen, Fellkratzer, Schwamm, Hufauskratzer, Gummistriegel (insg. 30-40€)
  • Gerte (10-15€)
  • Zaum (wir haben Sidepull für 50€)

Monatliche Kosten:

  • Stallmiete (300-400€)
  • Huforthopäde (40-60€)
  • Mineralfutter (ca. 40€)
  • Leckerlies - Karotten, Apfel o.ä (5-10€)

Jährliche Kosten:

  • Impfung (60€)
  • Haftpflichtversicherung (70€)
  • Untersuchung einer Kotprobe, eigentlich ja alle 3 Monate (25€) dazu ggf eine Wurmbehandlung
  • Sattler, sollte ebenfalls alle 3 Monate kommen. Kosten sind abhängig von dem was am Sattel gemacht werden muss und der Anfahrtskosten

Und wöchentlich würde noch Reitunterricht für 20€-40€ hinzukommen.

Dazu kommen halt noch unregelmäßige Tierarztkosten, die locker mal mehrere 100€ kosten können. Ein Tag, beispielsweise in einer Pferdeklinik kann schon 120€ pro Tag kosten. Eine Op kann sogar bis zu 10.000€ kosten. Am besten hat man schon bei der Anschaffung ein Ersparnis von mehreren 1000€ und legt monatlich immer 100-200€ bei Seite.

Die Kosten sind leider auch noch nicht alles. Dazu gehört noch ausreichend Fachwissen über Pferde: Anatomie, Physiologie, Biomechanik, Reitkenntnisse, Ernährung, artgerechte Haltung, Krankheiten, Bodenarbeit, Longieren, Verhalten etc.

Spiky2008  14.10.2014, 19:33

Find ich klasse beschrieben !

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Sesshomarux33  14.10.2014, 20:00
@Spiky2008

Danke! :)

PS: Stallmiete fällt in diesem Fall weg, habe diesen Teil aus einer meiner alten Antworten kopiert.^^

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Dazu kann man Romane schreiben . . . Sinnvoll ist natürlich, wenn man bereits in anderen Pferde(offen)ställen mitgearbeitet hat, möglichst in unterschiedlichen. Nur durch Lesen und nach Plan XY einen Offenstall bauen wird das nicht funktionieren. Das geht schon mit der Anordnung einzelner Plätze für Futter, Arbeitsmittel (Schubkarre, Gabel, Besen usw) los. Es kann ziemlich nervig werden wenn zuviel "Leerlauf"-Wege entstehen, weil man erst die Gabel in die eine Richtung bringt um dann aus der entgegengesetzten Richtung den Besen zu holen :-))

Auch Kenntnisse über Pferdeverhalten in Offenställen sind sehr nützlich. Ein befreundeter Züchter (mit jahrzehntelanger Erfahrung beim Thema Offenstall) hat in seinem Offenstall einen super tollen Fressstand (für Heu) gebaut. Mit Überdachung oben und Pflaster unten, ordentlicher Zufahrt usw. Den Pferden hat es so gut gefallen, dass sie gar nicht mehr raus gingen, vorne haben sie gefressen - hinten gesch. . . zwischendurch gedöst, nur bewegt wurde sich nicht. Die Lösung war ein Pferd, welches durch seine hibbelige Art die anderen immer wieder "aufgemischt" hat und so Bewegung rein brachte. Das stand in keinem Buch :-))

Einen Offenstall für 10 Pferde? Für einen gewerblichen Hof ist das zu wenig und für Hobbyhaltung zu viel. Was soll das für ein Konstrukt werden? Zwei, drei eigene Pferde und die restlichen Plätze an Miteinsteller vermieten, damit sich der Rest rechnet? Macht da nicht die Rechnung ohne den Wirt

Ganz gut finde ich die Konzepte, die hier beschrieben sind

http://www.offenstallkonzepte.com/

Ansonsten kannst Du gern detailliertere(!) Fragen stellen . . .

lg

Also erstmal brauchst du viel platz heu Stroh Lieferanten einstreu solange Strom Wasseranschkudd putzpkatz weiden