Ölbrenner: warum läuft er so lange nach?
Situation:
Ölheizung ca. 40kW mit Brenner-Regler LM064.301C2 von Siemens.
Der Heizkessel hat leider keinen Speicher und "taktet" relativ häufig (ein/aus).
Der Brenner-Regler bläst noch ganze 80 Sekunden nach dem Abschalten der Flamme Luft durch den Kessel! Oft schaltet sich der Kessel kurz danach gleich wieder ein.
Fragen:
- Wozu soll das gut sein (so lange)? Da bläst man ja die ganze Restenergie/Restwärme aus dem Ofenraum.
- Darf man diese Zeit ohne Risiko für den Brenner und Kessel verkürzen? (Kondenswasser oder so.) Das WIE könnt ihr mir überlassen, Siemens-LOGO ist schon programmiert...
2 Antworten
....die Nachlüftzeit dient, wie auch die Vorbelüftung, unverbrannte Restgase aus dem Kessel zu drücken, um ggf. Verpuffungen zu verhindern. Und Nein, Du bläst damit nicht die Restwärme aus dem Kessel. Es ist ähnlich wie mit dem Stoßlüften bei Wohnräumen: Du bläst einen Teil warmer Abgase und damit auch Wasserdampf (Kondensat) hinaus...die größere Wärmemenge ist im Material/Heizmedium gespeichert. Ein Verkürzen dieser Zeit wird keine nennenswerte Einsparung bringen. Eher sollte man dem "Takten" entgegenwirken (oft zu hohe Brennerleistung, der "Abtransport" der erzeugten Wärme findet nicht so schnell statt, bzw. kann nicht so schnell stattfinden wie deren Erzeugung). Hier ließe sich (Düsengröße/Öldruck) die Brennerleistung und somit die Abgasverluste reduzieren. Die Laufzeiten wären länger...aber bei geringerem Verbrauch.
Ggf ist das eine Zwangsbelüftung, damit keine Brennerabgase zurück bleiben und sich ggf in den Raum drücken können??? Zumindest bei einer offenen Brennerkammer (Raumluftabhängiges System) würde das Sinn machen... Ist aber nur geraten, warum das vlt so ist...
Aber bei abgeschalteter Flamme und abgeschaltetem Gebläse würde ja der noch warme Kamin (wie wir in CH sagen, also Schorn"stein", Kunststoff- und Stahlrohr) allein durch Konvektion die Restgase aus dem Kessel saugen.
....nein! Der Brenner (sofern kein Uralt-Exemplar....was er mit dem LMO 64 sicher nicht ist) verfügt über eine Luftklappe, die erst öffnet, wenn der Brenner in Betrieb geht....eben um den natürlichen Durchzug zu unterbinden und das zu verhindern, weswegen Du die Nachbelüftung gerne verkürzen möchtest....den Wärmeverlust. Wie gesagt, während der Nachbelüftung ist das nicht viel, ohne Luftklappe gäbe es bei Stillstand ständigen Durchzug.
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😂 Tatsächlich nur Zufall... Bin kein Stalker... 🤣
Ich denke, die Nachlaufzeit "t8=90sek" (laut Manual) ist dafür da, um das Abgassystem wirklich Abgasfrei zu pusten... Ob ggf Restwärme bei einem Ölbrenner Probleme machen könnte, weiß ich nicht... Aber so lange der Lüfter läuft, kann kein Wind die Abgase zurück drücken. Ohne laufenden Lüfter wäre das möglich...
Da kam ja gerade noch eine Anmerkung zur Lüftungsklappe der Brennerkammer... Da kennt sich wohl einer besser aus... 😊
Stimmt. Dann könnte man eigentlich durch Verzögern der Klappenschliessung das gleiche mit weniger Energie (Gebläse läuft nicht) erzielen. Aber lohnt sich wohl der Aufwand nicht.
Einfach die 80s sind extrem lange. Der wälzt in dieser Zeit mind 20x das ganze Brennraumvolumen um. 20 Sekunden würden bestimmt auch ausreichen. Leider ist der Wert offenbar fix programmmiert im Regler.
stimmt, sind sogar 90s. M.E. ist das doch abhängig vom Brennraumvolumen. Scheint mir jedenfalls viel zu lange.
...ich glaube, da gibt es sogar Vorschriften...obwohl 40 kW ja relativ wenig ist (Weißhaupt WL 10 oder WL 20?). Aber diese Werte sind wohl fest vorprogrammiert und der baugleiche Feuerungsmanager arbeitet auch in den größeren Brennern, wo diese längere Nachbelüftung notwendig ist (oder sein kann). Hier in De würde der Brenner die Bauartzulassung verlieren, würde man etwas umprogrammieren (wobei: wer prüft sowas nach? Und wann und warum^^), in Ch weiß ich nicht, welche rechtlichen Folgen es haben könnte (und wer da solche Dinge ggf. prüft).Mir ist jedenfalls kein Schornsteinfeger bekannt, der Vor- oder Nachbelüftungszeiten mit der Stoppuhr kontrolliert. Trotzdem würde ich daran nichts ändern, auch wenn ich die technischen Möglichkeiten hätte.
Der vorherige Heizkesssel und Brenner hatten das nicht: da schaltete der Brenner ab, Flamme weg, Gebläse weg, null Sekunden "Spülung".
Vorspülen gegen Fehlzündungen und bei Gasbrennern macht es für micht mehr Sinn.
Glaube nicht, dass das einen Einfluss auf die Brennerzulassung hätte, aber ich versuche mich noch schlauzumachen.
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