Vorlauftemperatur von 75 auf 50 grad senken, was beachten.
Hallo zusammen,
Ich habe ein älteres Haus gekauft, dort ist eine 15 jahre alte Heizung von Vissmann , Typ VitoCell verbaut. Die Steuerung ist eine Trimatic MC. An einem Poti kann man die Kesseltemperatur verändern, ebenso die Neigung und Niveau der Heizkennlinie. Es ist ein Aussenfühler verbaut. Momentan läuft das Ding mit 75 Grad Vorlauftemperatur, da ich allerdings einen starken Kaminofen verbaut habe, brauch ich die Heizung nur zum Zuheizen. Meistens laufen die Thermostate auf max. 3, wenn es draussen minus 10 Grad hat und ich brauche die hohe Vorlauftemperatur in keinster Weise. Kann ich die Vorlauftemperatur einfach mit dem Poti für die Kesseltemperatur auf etwa 50 grad verringern? Damit wird ja auch das Trinkwasser erhitzt und mein Kaminfeger meinte, man muss wegen der Legionellenkrankheit aufpassen und dazu das Trinkwasser regelmässig auf eine bestimmte Temparatur bringen. Muss ich dazu noch Neigung/niveau der Heizkennlinie verändern?
Grüsse
2 Antworten
Hallo TrueTempner, Vitocell ist normalerweise ein Brauchwasserspeicher, keine Heizung. Um genauere Tipps zu geben, wären ein paar Eckdaten interessant: wieviele Heizkreise, mit oder ohne Mischer, usw.
Was Du am Kessel an der Trimatic einstellen kannst ist der Temperaturbegrenzer. Dieser gibt vor, bei welcher Temperatur der Brenner spätestens abschaltet. Die tatsächliche Vorlauftemperatur wird aussentemperaturabhängig gesteuert, die kannst Du über die Heizkennlinie anpassen. Schlag mal in der Bedienungsanleitung unter "Heizkennlinie" nach, da ist der Zusammenhang zwischen Aussen - und Vorlauftemperatur gut beschrieben.
Wenn Du die Kesseltemperatur auf 50° C begrenzt, wird es ziemlich sicher passieren, dass Deine Heizung gar keine Wärme mehr abbekommt, weil die Steuerung standardmässig eine Brauchwasservorrangschaltung hat. Das bedeutet, dass wenn Warmwasser gebraucht wird der Kessel auf Maximaltemperatur geht (Standard 75°C) und die ganze Energie für die Brauchwasserzubereitung verwendet. Wenn Du z..B. das Brauchwasser auf 50° Solltemperatur eingestellt hast, kann diese dann mit 50° Kesseltemperatur wegen der Schalthysterese gar nie erreicht werden.
Mein Tipp (ohne die genauen Anlagendetails zu kennen): Temperaturbegrenzer auf 75° C stehen lassen und die Heizkennlinie so anpassen, dass je nach Aussentemperatur die gewünschte Vorlauftemperatur gefahren wird.
Ergänzung: Bei einem Heizkreis ohne Mischer kann es vorkommen, dass direkt nach der Brauchwasserbereitung kurzfristig 75°C Vorlauftemperatur kommen, da der Kessel dafür ja auf Maximaltemperatur gefahren ist. Das pendelt sich dann aber sehr schnell wieder auf die durch die Heizkennlinie vorgegebene Solltemperatur ein.
Grüsse crazy4u
Hi,
Danke für die ausführliche Antwort. Also der Kessel ist über einen Mischer an den Heizkreislauf angeschlossen. Zuzüglich habe ich noch 2 ausgänge für das Trinkwasser. Hinten an dem Blechschrank ist noch eine Umwälzpumpe angeschlossen. Das mit der Heizkennlinie leuchtet ein. Ich kann die Vorlauftemperatur jedoch auch an den Potis für Normalbetrieb und reduziertem Betrieb einstellen. Welche Einstellungen wären hier anzuraten? Momentan ist alles vom Heizungsbauer eingestellt, noch vom Vorbesitzer. Komischerweise gibt es auch einen Poti für die Brauchwassertemperatur. Diese wäre doch immer gleich der Kesseltemperatur? Ich versteh es so, das der Mischer die Vorlauftemperatur verändert, aber die Kesseltemperatur immer gleich bleibt, ist das so richtig? Gibt es irgendwo im Netz eine brauchbare Seite, wo ich mich über das Thema mehr informieren kann, weil es doch etwas umfangreicher ist, wie ich merke. Danke und Gruss
https://de.wikipedia.org/wiki/Legionellen
Ich hab die Vorlauftemperatur ebenfalls abgesenkt und erhöhe sie manuell so ungefähr jede Woche mal kurz (Stunde oder so) auf 75°C.
Die Kennlinie musst du dann nur verändern, wenns dir im Sommer zu warm und im Winter zu kalt oder andersrum ist, da diese die Übertragungsfunktion von der Außentemperatur zur Heizleistung vorgibt.