Objektive Betrachtung möglich für Menschen?

6 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Meiner Meinung nach geht 100% objektiv sein nicht. Egal wie oft ich eine andere Perspektive einnehme, ich kann mich dann zwar besser in die Sichtweise des anderen hineinversetzen, aber dennoch betrachte ich die Sichtweise des anderen mit meinen eigenen Erfahrungen im Hintergrund.

Vielleicht lassen sich Gegenstände/Sachen also "Objekte" objektiver oder "sachlicher" betrachten, aber bei Menschlichem bin ich der Meinung gibt es keine Objektivität.

Ich glaube nicht. Wie du schon beschreibst: wir sind stark von Erfahrungen und Emotionen geprägt, dass wir unbewusst immer von diesen geleitet etwas betrachten.

Ja, wir können Dinge objektiv betrachten und uns auch darüber objektiv austauschen. Zum Beispiel Mathematik oder Spielregeln. Der Natur selbst können wir uns aber nur nähern, weil unsere Sinne immer nur ein Abbild der Wirklichkeit sind und eben das Gehirn sie auch nur nach erlernten Mustern verarbeitet.

Es ist also prinzipiell unmöglich, die Umwelt zu 100% richtig zu erfassen. Und ohne Richtigkeit keine Objektivität.

Spielregeln sind nicht objektiv, hast du noch nie mit Freunden aus einer anderen Gegend als deiner eigenen Uno oder Mensch-ärgere-dich-nicht gespielt? XD

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Naja das 1+1=2 ist da lässt sich objektiv nicht dran rütteln. Bei allen anderen Sachen wird es schwierig bis unmöglich. Eine Situation ist genau so wie man sie bewertet und jeder Mensch bewertet die gleiche Situation anders. Manchmal nur in Nuancen manchmal genau entgegengesetzt. Der Mensch ist zur Objektivität außerhalb der wissenschaftlichen Fakten nicht geeignet.

Da lässt sich viel dran rütteln, vgl. Gödelscher Unvollständigkeitssatz

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@maxim65
„Jedes hinreichend mächtige, rekursiv aufzählbare formale System ist entweder widersprüchlich oder unvollständig.“
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@maxim65

Also bei unverhütetem Geschlechtsverkehr ist 1+1= mindestens 3

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@Fachkabinett

Wobei der Beweis für 1+1:=3 fehlt. Aber das ist eigentlich auch nicht der Punkt

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Definitiv ist das möglich. Vielleicht nicht für alle, aber es gibt durchaus Debatten, bei denen die eine Seite aus Aluhutträgern oder Opfern von Gehirnwäsche besteht, während die andere sich auf Wissenschaft, auf Zahlen und Fakten berufen können, wodurch das rein objektiv ist. Sowas wie die "Diskussionen" darum, ob die Erde flach ist oder ob Impfungen Autismus oder was auch immer verursachen. Eine Seite heult nur rum, dass die ganze Welt böse ist- die andere hat Jahrtausende an Wissenschaft zu Geologie, Physik oder Epidemiologie und Biologie.

Ohnehin, was die Naturwissenschaft angeht gibt es objektive Meinungen, denen jeder zustimmen kann. ZB, das der Himmel blau aussieht. Oder, das wir nicht einfach so schweben können. Da gibt es nicht mal eine Möglichkeit, das subjektiv zu debattieren.

Es gibt einen ethischen Ansatz, den Utilitarismus, der einer objektiven Betrachtung sehr nahe kommt. Bei dem wird praktisch in Zahlen ausgerechnet, welche Entscheidung mehr Menschenleben rettet/erhält/verbessert/gleich gut hält. Daran ist halt das Problem, dass es instinktiv nicht funktioniert, nur theoretisch. Sagt dir das Trolley-Dilemma was? Ein Wagen von einem Zug droht, Gleisarbeiter zu überfahren, und du könntest eine Weiche umstellen. Wenn du die Weiche sein lässt, überfährt der Wagen 5 Leute. Wenn du die Weiche umstellst, überfährt der Wagen eine Person.
Man hat das getestet in einer Simulation für Leute, und so ziemlich alle haben nichts umgestellt. Selbst, wenn sie 2 Stunden davor noch in einem Interview gesagt haben, dass sie die Weiche "natürlich" umstellen würden.
Den Ansatz gibt es natürlich trotzdem. Und betrachten kann man damit schon, was objektiv besser ist. So, rein zahlenmäßig.

Mit Advocatus diavoli und Perspektivwechsel kommt man aber schon ziemlich weit. Oder damit, das man versucht, seine eigene Perspektive mit Methoden der anderen Seite zu erklären. So wurden viele Leute aus Kulten und Religionen von der Gehirnwäsche befreit: Indem sie versucht haben, ihren Gott naturwissenschaftlich zu beweisen. Dabei ist ihnen aufgefallen, dass das nicht geht, und haben so den Schluss ziehen können, dass es ihre Version von Gott nicht geben kann. Oder irgendeinen.

Woher wissen wir, dass das Blau welches du siehst, das gleiche ist das ich sehe? Vielleicht finden wir irgendwann einen Weg von alleine zu schweben, das kann jetzt noch niemand wissen (ist aber Wissenschaftlicher Konsens). Die Erde ist soweit ich weiß auch keine perfekte Kugel sondern eher ein Ellipsoid da sie an den Polkappen abgeflacht ist, aber eine Zeit lang galt es als richtig, dass die Erde eine Kugel ist. Ich weiß aber schon was du meinst, gerade in der Biologie gibt es oft klare Antworten auf klare Fragen welche man gut als objektiv betrachtet sehen kann. :)

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@Pondr

Es ist egal, ob die "in echt" unterschiedlich aussehen. Weil man immer zu derselben Beobachtung kommen wird, weil wir die Farbe gleich beschreiben. Weil man Licht auch messen kann, und es eben eine Wellenlänge hat, die in dem Bereich ist, den Menschen als blau bezeichnen. Außer, ihre Sprachentwicklung hat kein Wort für Blau, die bezeichnen den Himmel dann eher als Hell. Aber auch die würden bei einer Reihe von Farbplättchen auf ein Himmelblau deuten, wenn sie gefragt werden, was am nähesten an der Farbe des Himmels ist.

Ach ne, ich sprach ja von jetzt. Und im Moment kann keiner einfach so losschweben.

Die Erde ist so minimal nicht kugelig, dass es von außen betrachtet egal ist. Die Erde ist ziemlich groß. Das musst du dir nicht vorstellen wie einen Apfel, der deutlich flach an den Enden ist. Ich hab ja auch nicht geschrieben, das die Erde eine Kugel ist... Ich hab geschrieben, dass die Leute meinen, die Erde sei flach.

Gut, wenn du das weißt. Warum musst du dann so rumnörgeln? Vor allem noch mit solchen Fakten und Überlegungen, die Zweitklässler sich erzählen, um anzugeben und cool zu sein? Seufz.

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@Seraphiel0

Es tut mir leid wenn mein Kommentar wie "rumnörgeln" rüberkam. Es ist einfach so eine Angewohnheit von mir, wenn ich etwas recherchiere das auf alle möglichen Schwachpunkte zu kontrollieren und da meine Frage im Rahmen einer Recherche entstand habe ich es nun Mal so gemacht.

Dass dich so eine (in meinen Augen) harmlose Antwort so trifft, dafür kannst nur du selbst etwas!

...wenigstens hast du mich halbwegs überzeugt...

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@Pondr

Ja, aber es hat deiner Argumentation nicht weiter geholfen, dass du über zukünftige Erfindungen und allgemein bekannte Fakten geredet hast, nur um dann zu sagen, dass das sowieso egal ist. Es waren keine Schwachpunkte, du wolltest nur irgendwas rauspicken, um noch ein bisschen Recht zu behalten... Vielleicht ist das der Grund, warum für dich eine objektive Betrachtung absurd klingt...

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@Seraphiel0

Ach weißt du, ich weiß nicht was dein Problem ist. Ich fand deine Beispiele zwar nachvollziehbar aber mit Schwachstellen und habe ganz einfach erklärt warum ich diese Beispiele nicht absolut gelungen fand. Ob die Info relevant ist, dass die Erde nicht perfekt rund ist entscheidet der Betrachter womit er subjektiv filtert.

Ich habe direkt "Hilfreich" geklickt um zu zeigen was ich von deiner Antwort halte aber wenn du mit jemandem der sich nicht zu 100% zufrieden gibt und zwei von zehn Punkten hinterfragt nicht klar kommst, soll das nicht mein Problem sein.

Einen schönen Tag noch.

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@Pondr

Komm schon, du hast extra einen advocatus diavoli erwähnt und nicht verstanden, das jemand diese Rolle übernehmen könnte? Oder, das ich ein Beispiel für eine schlechte Diskussion geben könnte, indem ich so tue, als würde ich nur noch beleidigen? Traurig...

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