Objektiv Brennweiten?
Hallo, ich frage mich, warum bestimmte Objektivbrennweiten so verbreitet sind und andere wiederum sehr selten sind.
15mm
17mm
20mm
24mm
28mm
35mm
50mm
85mm
100mm
135mm etc.....
Warum gibts im Bereich 40-60mm nur eine Brennweite (50mm) und im gleichgroßen Bereich von 15-35mm 6 Stück? Hat das einen Sinn? Sind die einfach weniger gefragt?
Denn ob ich jetzt ein 24mm oder 28mm Objektiv einpacke, macht für mich irgendwie keinen riesen Unterschied. Wärend der Unterschied zwischen 50mm und 85mm gewaltig ist.
7 Antworten
Hallo
die Brennweiten wurden früher nach "Oktaven" bestimmt es gab volle Oktaven, halbe Oktaven und 1/3 Oktaven. Brennweite und Bildwinkel sind konstant also;
Eine 50mm Kleinbild Normalbrennweite hat 48° Bildkreis eine 100mm Brennweite hat 24° Bildkreis und 200mm hat 12° Bildkreis. ABER eine 25mm Brennweite hat 88° und 12mm hat 175° solange die nicht Planfeldverzeert werden (Fisheye). Durch die "Zerrung" bleibt vom 25er etwa 85° und vom 12mm um 125° "übrig" bzw bei Retrofocus (SLR) Optiken oft noch etwas weniger.
Bis in denn 80er Taschenrechner mit Winkelfunktionen bezahlbar wurden mussten Fotografen im Kopf rechnen/denken, nutzten Tabellen/Rechenschieber oder lernten auswendig. Die Physikalische Seite der Aufnahme ist recht simpel und schnell verstehbar dass hatte man nach wenige Stunden verstanden. Das Problem ist/war die Chemische Seite der Fotografie wo auch die Meisterfotografen wenig erklärten sondern nur Rezepte weitergaben bzw dass mussten ja nur die Fotolaboranten wirklich verstehen/durchdringen
Kann man eigentlich so pauschal nicht sagen, denn es gibt heute auch viele Brennweiten dazwischen wie z.B. 56mm und 40mm für APS-C Sensoren.
Die meisten Formate sind von klassischen Brennweiten übernommen, Fotografie gibts ja schon seit den 1800er Jahren. Und schon in den 1900ern hat man sich auf bestimmte Brennweiten je nach Anwendungszweck festgelegt. Carl Zeiss gilt hierbei als einer der größten Vertreter der Standardisierung und Massenproduktion von Objektiven. Gerade für die Filmproduktion von Hollywoodfilmen war eine solche Standardisierung notwendig, denn mit 20 verschiedenen Brennweiten zu arbeiten wäre etwas umständlich.
50mm wurde damals zum Standard, weil es ein zuverlässiges Objektiv war, das den Rahmen eines 35-mm-Fotonegativs vollständig und scharf ausfüllte. Von Zeiss wurde es beworben als die Brennweite die dem menschlichen Auge am nächsten kommt. Und bei fast allen Kameras der 60er und 70er Jahre war 50mm das Standardobjektiv im Lieferumfang. 85mm (+105 & 135mm) sind klassisch die idealen Portraitbrennweiten, 24 und 35mm die idealen Brennweiten für Gruppenaufnahmen und Streetfotografie.
Bei einem Crop von 1,6 können auch 24 oder 28 mm einen Unterschied machen. ;-)
"Warum gibts im Bereich 40-60mm nur eine Brennweite (50mm) "
Canon bietet 40 mm an: https://www.canon.de/lenses/ef-40mm-f-2-8-stm-lens/, ein 60er gibt es auch: https://www.foto-mundus.de/objektive/7artisans-objektive/43434/7artisans-60mm-2.8-ii-fuer-nikon-z
Also gibt es doch welche. Nicht zwangsläufig für jede Kamera. Das sollte klar sein.
Dennoch: Die Technik entwickelt sich weiter und ein Objektiv muss für den angepeilten Kundenkreis bezahlbar werden, ebenso muss es gefertigt werden. Derartige Dinge entwickeln sich meistens im Laufe der Zeit.
Dann kommen Kunden und wünschen sich vielleicht noch eine größere Offenblende oder andere Eigenschaften und dann denken die Unternehmen nach. Gerade bei hohen Lichtstärken hast du ja das Problem, dass bei steigender Brennweite ein Objektiv teurer und schwerer wird. Da muss man dann konstruktiv zirkeln, bis alles so passt.
Nachtrag: nicht nur Brennweite, auch die Blende ist wichtig.
Gute Frage hab ich so noch nie drüber nachgedacht ich könnte mir vorstellen dass es vielleicht was mit der Physik der Gläser zu tun hat dass ich diese vielleicht am besten abbilden lassen.
Vielleicht hat es sich über die Zeit auch einfach so etabliert und man hat weiter gemacht.
Anmerkung zur Physik der Gläser - he lichtstärker die Objektive sind und je mehr Brennweite die Objektive haben. Desto schwerer klobiger werden sie. Spätestens bei 200 mm Brennweite und Blende 2.8 ist dann Schluss..
Ein Objektiv mit 300 mm Brennweite und mit einer Lichtstärke von 1:1,2 zu produzieren ist technisch kaum machbar und nicht bezahlbar..
Hi,
50mm ist zum beispiel eine Brennweite, eines immerdrauf Objektivs, 500mm hingegen, benutzt man da etwas seltener (meistens)