Obdachlose- eure Einstellung?
Hi. Ich bin ab Anfang März obdachlos. Wie es dazu kam usw, darum geht es in dieser Frage nicht. Ich möchte nur euch- die Gesellschaft fragen- wie sie gegenüber Obdachlosen eingestellt ist- wenn ich euch um Geld bitten würde , würdet ihr mir Geld geben?! Bitte geht nur auf diese Frage ein, interessiert mich. Will wissen wie eure Einstellung zu Obdachlosen ist
Also würdet ihr Obdachlosen allgemein was geben
Das Ergebnis basiert auf 20 Abstimmungen
13 Antworten
Ich habe beruflich mit Obdachlosen zu tun gehabt und habe Mitgefühl mit den Menschen. Es kommt tatsächlich darauf an, wie es gerade bei mir aussieht. Wenn ich Geld habe, teile ich gerne. Früher dachte ich auch, dass es falsch wäre, Obdachlosen etwas zu geben. Ein Interviews auf dem YouTube Kanal "Leroy will's wissen" hat mich zum Umdenken gebracht. Dort waren ein ehemaliger Obdachloser und eine Frau, die sich seit ihrer Kindheit prostituiert hat, zu Gast. Der ehemalige Obdachlose sagte, dass er einer Bettlerin auch dann etwas geben würde, wenn er wüsste, dass sie sich davon Drogen kauft. Dazu sagte er: Wenn ich ihr jetzt zehn Euro gebe, muss sie für ihren nächsten Schuss zumindest nicht irgendeinem Freier einen blasen.
Recht hat er.
Obdachlos kann man bei Kündigung der eigenen Wohnung werden, wenn man sich nicht rechtzeitig um Ersatz kümmert. Meist helfen die örtlichen Sozialämter weiter, im Notfall gibt es Obdachlosenunterkünfte und Geld kann jeder sich legal in Deutschland auzuhaltende Bürger beantragen, so dass Betteln nicht erforderlich ist.
hat n Grund, kann nur leider nicht 200 Wörter hier rein schreiben
Obdachlosigkeit passiert nicht einfach so über Nacht. Es gab genug Dinge, die man dagegen tun kann, bevor es so weit kommt.
Obdachlose, welche nur betteln, werden nur besser im betteln.
Natürlich darf ich das so sagen.
Es gibt Leute, die schwere Krankheiten, Jobverlust, Überforderung etc. mitgemacht haben und dennoch nicht auf die Straße landen.
Warum soll ich Jemanden heben, der sich selbst aufgibt?
Das geschieht nicht von heute auf morgen.
Alles hat eine Geschichte und einen Werdegang.
Du willst Obdachlosigkeit von heute auf morgen erleben, viel Spaß in Japan.
Aber hier muss man sich schon echt aufgeben, um auf der Straße zu landen.
Oft gibt es Organisationen, die auf der Straße betteln und am Abend von jemandem abgeholt werden und dann das Geld zählen und aufteilen und dann nach Hause gehen. Am nächsten Tag geht das wieder von vorne los. Also nein, ich würde keinem Obdachlosen etwas geben.
Ich würde dir kein Geld geben (entschuldige!).
Der Grund ist folgender:
- In der Schweiz ist Betteln verboten; deshalb gebe ich auch niemandem Geld, der danach fragt, weil er das ja gar nicht darf
- Wir haben in der Schweiz viele Betteltouristen; sie werden mit dem Car hergebracht, verbringen den Tag mit (illegalem) Betteln und fahren dann zurück in ihr Heimatland; das meiste Geld, das sie erbettelt haben, müssen sie ihrem "Boss" abgeben
- Eine andere Masche ist die: Verzweifelte Menschen werden von Kriminellen angeheuert zum Betteln, um ihre Schulden abzubezahlen; sie erfinden dazu Storys, um Geld zu erschwinden
- Wenn ich im Ausland bin, gebe ich ebenfalls keinem Bettler etwas, weil ich ja nicht weiss, ob es dort nicht auch Betrugsmaschen gibt
- Ausserdem habe ich auch ein Problem: Auch wenn es ein echter Bettler ist, fände ich es unfair, nur ihm etwas zu geben, allen anderen Bettlern aber nichts; also gebe ich lieber niemandem etwas
Ich habe aber Bettlern schon angeboten, ihnen Essen zu kaufen. Die meisten wollten das aber nicht.
Stimme vol zu, weil ich besonders in den Touristenzentren Spaniens und Griechenlands besonders vor städtischen Kirchen die Betrugsmasche erlebt habe. Beispiel: Eine Frau mit langem Rock und schwarzen Kopftuch saß auf dem Fußboden, das eine Bein angewinkelt unter dem Rock versteckt, davor hatte sie eine Beinprothese liegen. Besucher der Kirche spendeten kräftig! Da ihr Bus kam, stand sie schnell auf, klemmte die Prothese und den Geldtopf unter ihren Arm und rannte blitzschnell zur Haltestelle!
Es gab eine Zeit, da war Bettler ein ganz normaler Broterwerb. Man hat eben so Geld erbettelt, wie man die Leute dazu bringen konnte, Geld zu geben. So wie Firmen auch mit allen Tricks arbeiten, um einen das Geld aus der Tasche zu ziehen.
In Zeiten, als es keinen Sozialstaat gab, war das für Leute, die aus allem rausgefallen waren, die einzige Möglichkeit.
Heute sollte das nicht mehr nötig sein, jedenfalls nicht in Europa. Da gibt Sozialämter und gemeinnützige Organisationen.
Wobei ich ehrlich gesagt immer noch ein gewisses Verständnis habe, dass Leute nicht nur Fürsorgeempfänger sein wollen.
Man muss ja zugeben, dass einige Leute sich echt kreative "Geschäftsmodelle" überlegen...
Das darf man so nicht sagen! Schwere Krankheiten, Jobverlust, überfordert mit der deutschen Bürokratie, ein Kreuzchen im Antrag falsch gesetzt, keine Mietzahlung vom Jobcenter mehr...und schon bist auf der Straße