Nur noch in Ritterrüstung unterwegs sein für den Eigenschutz?

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Hi iQDetectiv,

ich kann Deine Sorge nachvollziehen. Aber man muss dies auch in etwas realistischen Umfeld betrachten. Damit meine ich wie folgt: (Ich weiß jetzt nicht ob Du in einer Großstadt/Kleinstadt oder Dorf lebst.) Wenn Du in einer Großstadt leben solltest, wo solche Nachrichten im Lokalteil der Nachrichten fast täglich erwähnt werden, ist es natürlich was anderes, als wenn Du in einer Stadt lebst, wo so etwas vielleicht ein mal in oder zwei Monaten passiert und somit erwähnt wird. Das heißt also, das man das, was in einer Großstadt passiert (und somit überregional in der Presse erwähnt wird) nicht auf die eigene Stadt 1 zu 1 übertragen kann. Klar, die Möglichkeit besteht immer, aber dadurch darf man sich nicht künstlich verrückt machen, wenn man selber weiß (durch Jahrelange Erfahrungen) das es nicht sofort realistisch ist.

Selbstverständlich geht der Eigenschutz über alles andere. Und dafür kann man einiges selber machen.

Zum Beispiel das, was hier schon erwähnt wurde: 1: Große Menschenmengen meiden. 2: Nachts nicht alleine unterwegs sein (erst recht nicht in Gegenden, die einem Unbekannt sind und/oder einen schlechten Ruf haben). 3: Und wenn, dann am besten immer in Begleitung anderer sein. 4: Sollte man doch in einer Situation kommen, das man alleine nach Hause gehen sollte, dann sollte man am besten immer ein Taxi nehmen. Kostet zwar Geld. Aber besser 20 oder 30€ dafür ausgeben, als im schlimmsten Falle überfallen, ausgeraubt und vielleicht sogar noch ein paar Prügel einzustecken oder schlimmeres. Und wenn das Portemonnaie weg ist, (mit Giro-Karte, Perso, Krankenkassenkarte, Führerschein und/oder andere weitere Dokumente, dann kostet es Zeit, Geld und Aufwand, das alles neu zu beschaffen. Und im vergleich dazu, sind 20 - 30 Euro für ein Taxi, die billigste Variante. 5: Du nimmst nur das mit, was Du wirklich benötigst. Alles andere lässt Du zuhause. Und die Dokumente, die Du dabei haben musst, kannst Du auch wo anders verstecken. Ob nun den letzten 50ziger in der Socke, oder den Perso in der Innentasche Deiner Jacke, und so weiter. Denn die meisten Überfälle, wollen es ganz schnell hinter sich haben und zielen in erster Linie auf das Portemonnaie und vielleicht noch den Inhalt der Hosentaschen. Also gute Verstecke, sind fast sichere Verstecke.

Das beste ist natürlich, wenn es zu solch einer Situation gar nicht erst kommt. Wenn man die Wahl hat (Nachts alleine Unterwegs) einen Weg zu nehmen, wodurch man in 15 Minuten zu Hause ist, der aber im Dunkeln liegt und quasi Menschenleer, und einen Weg, der 30 Minuten dauert, aber hell beleuchtet ist und man jeder Zeit an einer Haustür klingeln kann (im Notfall), wäre der 30 Minuten Weg, der sicherere! Schon alleine deswegen, weil man sich dadurch sicherer fühlt.

Was kann man noch machen? Manche Polizeistationen bieten Infokurse an, wie man sich in bestimmten Situationen am besten verhält. Solche Infoveranstaltungen können recht Hilfreich sein. Dadurch erfährt man, wie man sich am besten verhält, um solch eine Situation Deeskalierend einzuwirken, um sich besser zu schützen und worauf man allgemein achten muss, um der Polizei später bei ihrer Arbeit zu helfen, aber ins besondere, um sich selber dabei zu Schützen.

Und dann gibt es auch noch Selbstverteidigungskurse, die man belegen kann, um sich selber, bei einem Überfall/Angriff zu verteidigen. Dies wiederum schützt einem nicht nur bei einem Angriff, sondern gibt einem auch ein Gewissen Gefühl von Selbstvertrauen.(Selbstvertraue ist dabei nicht gemeint, den Angreifer dadurch zu Provozieren! "Du willst mich Überfallen! Dann komm her und überall mich, Du Loser!" So ist es nicht gemeint! Man tritt/wirkt eher Unbewusst Selbstvertrauter auf. Und dies kann mögliche Angreifer schon abschreckend wirken. Kann! Muss aber nicht! Ich war mal vor einigen Jahrzehnten alleine auf dem Nachhause weg. Ich war allein auf der Straße und es war 3 Uhr in der Nacht oder noch später. Ich wohnte damals noch in einem Viertel, wo bei mir im Hause fast jedes Wochenende die Polizei zu Gast war (und nicht um mit Party zu machen, im Gegenteil!). Mir kamen jedenfalls eine Gruppe 4 Leuten entgegen, laut Lachend, laut labernd, feuchtfröhlich super gelaunt. Und wie man das ja sicherlich selber kennt, wenn man in einer Gruppe gemeinsam unterwegs ist, will jeder den anderen zeigen wie super man ist. Gruppenbehauptung untereinander. Und durch solch ein Gruppenzwang/Gruppendynamik, können dann auch so manche Situationen entstehen, wo irgend jemand aus dieser Gruppe, sich den anderen gegenüber Behaupten muss, was für ein harter Kerl er ist (vielleicht wurde er vorher mal von den anderen gekränkt und will nun das Gegenteil beweisen!). Und schon pöbelt er jemanden an, der dann eingeschüchtert ist und eh man sich versieht, wurde man abgezockt oder extrem eingeschüchtert oder (im schlimmsten Falle) eine verpasst bekommen oder schlimmeres. Manchmal reicht alleine schon, das man selber auf so eine Gruppe, einen leicht eingeschüchterten Eindruck macht. Schon denkt einer von denen: "OPFER!" Und das wars dann vielleicht schon. Jedenfalls, diese Gruppe kam mir entgegen. Was also tun? Die Straßenseite wechseln? Dafür war es bereits zu spät. Man hätte dies sofort erkannt, als Angst/Schwäche. Einen anderen Weg nehmen? Es gab keinen anderen Weg, als diese Straße. Notfalls, bei einer Haustür Klingeln um Hilfe erbitten? In diesen Bereich der Straße, hatten die Häuser einen großen Vorgarten und in diesen Häusern brannte kein Licht mehr. So gesehen, traf alles(!) was man nicht wollte auf einmal zu. Was konnte ich also zutun? Es blieb mir nur noch eine einzige Möglichkeit, die mir in diesem Augenblick einfiel! Dazu nutzte ich allerdings meine Kleidung dazu. Ich war schwarz gekleidet. "Hast Du Dich also Unsichtbar gemacht im Schutze der Nacht und Dich hinter einem Baum versteckt?" Nette Idee, aber nein.*g Ich hatte schwarze Turnschuhe an, schwarze Hose, schwarze Jacke und ein schwarzes Capi auf. Mein Brillengestell ist ebenfalls schwarz. Alleine dieses Aussehen, hatte mich mal vor einer Disse zu einer kleinen Verwechslung gebracht. Zwei Mädels hinter mit, ungelogen, hielten mich für den Türsteher, obwohl ich selber angestanden hatte.*gg Und wenn ich Selbstbewusst ne Bahn oder Bus betrete, fangen manche schon an ihren Fahrschein zu suchen. Und wenn ich in der Stadt unterwegs bin (in einem recht zielstrebigen Gang), schauen mich manche Passanten an, als wenn ich gleich ihre Papiere überprüfen will und die was zu verheimlichen hätten. Und dabei, wohl bemerkt, habe ich noch nicht mal die Figur eines Türstehers oder gar eines Kontrolleurs, geschweige den einer Amtlichen Autoritätsperson! Jedenfalls setzte ich ein ernsthaftes Gesicht auf (so, als wenn mich jemand gleich ansprechen würde, ich demjenigen die Nase und noch weiteres brechen würde), und legte einen Zielstrebigen Gang ein, der eher von Kraft und Energie zeugte. Und ging Schnurstracks auf direkten Konfrontationskurs auf diese mir entgegenkommende Gruppe zu! Und was passierte? Haben die mich angepöbelt? Haben die sich mir in den Weg gestellt? Haben die sich über mich lustig gemacht? Hat einer mich als Provokation empfunden oder als das ideale Opfer der Nacht? Die Gruppe registrierte mich. Auf einmal war die Gruppe selber mucks Mäuschen Still. Die Gruppe machte mir platz. Und als sie wieder außer Sichtweite war, benahmen sie sich wieder so wie zuvor. Und mir selber(!) viel ein Stein der Erleichterung vom Herzen, das mir nichts passiert war!*g Es war sicherlich nur ein glücklicher Zufall. ABER in diesem Augenblick, war ich froh, das ich mich so verhalten hatte, wie ich es tat.*gg

Es gibt natürlich auch noch eines andere Möglichkeit. Und zwar die, das man sich seiner Angst und/oder der Befürchtungen (die passieren KÖNNTEN) sich unterordnet. Aber dies ist wiederum extrem übertrieben. Denn dann dürfte man sich noch nicht mal aus die Tür wagen, weil einem ja ein Dachziegel jederzeit dabei auf dem Kopf fallen könnte. Und es gab auch schon mal die ganz seltenen Fälle, das man im Schlaf, aus dem Bett fällt und sich dabei das Genick bricht!

Vorsicht aus Eigenschutz, ist vollkommen legitim. Es gibt mehrere Möglichkeiten um sich selber zu schützen! ABER, man darf NIE sein Leben, der eigenen Angst unterordnen. Denn dann hat die eigenen Angst das sagen über das eigene Leben! So, als wenn man entmündigt wäre, und muss nicht sein. Man könnte natürlich auch selber sich Bewaffnen, als Eigenschutzt. Mit nem Cuttermesser, richtiges Messer, Schreckschusspistole, Reizgas, Schlagring, und so weiter. Aber im Eifer des Gefechts wiederum, könnte dies wiederum dem Angreifer selber wiederum als Bedrohung oder als Provokation ansehen und dadurch könnte die gesamte Situation erst recht Eskalieren!

Was manchmal auch hilfreich sein könnte/kann ist, wenn man bei einem Überfall sehr laut um Hilfe und nach Polizei ruft/Schreit. Dadurch erweckt man allgemeine Aufmerksam auf die Aktuelle Situation. Und andere Menschen in der näheren Umgebung, werden darauf aufmerksam. Was allerdings rein gar nichts bringt, wenn man in einer dunklen und Menschenleeren Gegend überfallen werden sollte.

Es gibt halt leider Situationen, wo wenn man sich nach Schema A verhält, Positiv ist, aber Schema B eher Kontraproduktiv ist, was aber in einer anderen Situation wiederum richtig ist. So etwas aber wiederum, erfährt man eher besser durch Kurse bei der Polizei und/oder durch Selbstverteidigungskurse.

Ich hoffe, ich konnte Dir ein wenig weiter Helfen und/oder die ein oder andere Idee liefern, um Dich auf weitere mögliche Ideen zum Eigenschutz zu bringen. Eine Ritterrüstung oder Kettenhemd oder gar ne Kugelsichere Weste, ist zwar auch ne gute Idee, aber doch recht unbequem, Schwer und macht auch keinen guten Eindruck auf andere. Außerdem bedenke: 1) Ritterrüstung: Wenn Du ein mal hingefallen bist, kommst Du nicht so schnell wieder hoch. In der Zeit, kann jemand Deinen Helm abgenommen haben und Dir einige blaue Augen verpasst haben. 2: Ein Kettenhemd und/oder Kugelsichere Weste, schützt Dich zwar gegen ein Messerstich in den Bauchraum, aber nicht gegen Schläge/Tritte gegen den Kopf!

Lass Dich nicht von Deiner Angst beherrschen oder gar Einschüchtern! Versuche für Dich den Weg der Sicherheit zu gehen, wodurch Du Dich sicher fühlst ABER Dich auch nicht von Deiner Angst beherrschen lässt. Manchmal ist es auch so, das man einen Weg für sich gefunden hat, ABER dennoch ne gewisse Angst weiterhin fortbesteht. Das ist wie früher, als man Fahrradfahren lernte. Es war neu, es war beängstigend, es war gefüllt mit Rückschlägen. Aber mit der Zeit und Übungen/Training, wurde das unbekannte neue, zu etwas wohl vertrautes! Und so muss Du es auch sehen. Nicht aufgeben, weiter Üben/Trainieren und dann wird es für Dich zu etwas völlig normales. So das Du, wenn Du zurückdenkst, darüber eher lachen wirst.*gg Und das wirst Du. Und der erste Schritt dazu ist es, das ganze in Angriff zunehmen und den ersten Schritt umzusetzen!

Alles gute Dir dabei. Und wenn Fragen, Probleme, Zweifel oder der gleichen entstehen sollten... (was natürlich ist.), dann weiß Du ja, wo Du immer hilfreiche Antworten dazu bekommen wirst.*g Du schaffst das!*g

Die Wahrscheinlichkeit, Opfer einer Gewalttat zu werden, ist hierzulande relativ gering. Ein Pfefferspray habe ich meistens dabei. Mehr nicht.

Ja, Ritterrüstung ist absolut das Richtige, kannst du auch für Dates und Bewerbungsgespräche verwenden 👍🏻 wirkt ritterlich und männlich 💪

Ich denke durch die Gesetze hier in DE schwierig. Pfefferspray ist glaube ich kein Problem.

Schau einfach, dass du grosse Menschenmengen meldest und nicht zu spät nachts unterwegs bist. Und wenn dann nur im Begleitung.