Nichts zu tun in der Ausbildung?
Ich befinde mich momentan im 2 Jahr meiner Ausbildung zur Bürokauffrau, und stehe kurz vor den Zwischenprüfungen.
Seit geraumer Zeit habe ich absolut nichts mehr zu tun. Wirklich absolut gar nichts. Mein Berichtsheft habe ich auf dem aktuellen Stand, die Kaffeemaschine habe ich gereinigt und das ganze Gebäude desinfiziert.
Meine Noten in der Schule sind gut, Hausaufgaben habe ich keine und Schulaufgaben und Aufgaben zur Prüfungsvorbereitung bin ich jetzt auch schon zum x-ten mal durchgegangen.
Wenn ich meinen Ausbilder nach Aufgaben frage, dann weis er meistens auch nicht ganz weiter und drückt mir dann den Auftrag in die Hand Lieferscheine telefonisch einzuholen oder ähnliches, also Aufgaben von 5 Minuten. Mittlerweile mache ich schon eine tägliche Runde, in der ich durchs ganze Unternehmen gehe und jeden nach Aufgaben frage, wobei aber nichts raus kommt, dass ich nichts zu tun habe, weis so gut wie jeder Angestellte hier.
Der Betrieb an sich ist Mittelgroß, als Tochterfirma läuft sich unsere Verwaltung aber hauptsächlich über unsere Mutterfirma (wenn man das so sagt). Somit haben wir 5 Abteilungen (mit 1-2 Angestellten pro Abteilung) wobei eine Abteilung mich von Anfang an komplett ignoriert weil sie keinen Azubi im Unternehmen haben wollen. Ansonsten hatte ich bereits alles erlebt, weil mich meine erste Ausbilderin täglich total runtergemacht hat musste ich 1 Jahr darum kämpfen, das ich einen neuen Ausbilder bekomme, dieser ist auch sehr nett, aber kümmert sich nicht wirklich. Sexuelle Belästigung habe ich hier auch schon durch. An sich stelle ich gerade wirklich den Sinn die Ausbildung in diesem Betrieb fortzusetzen in Frage, da ich es Leid bin täglich jeden nach Aufgaben anzubetteln und am Ende Dinge zu machen, die nicht meinem Ausbildungsinhalt entsprechen, so misste ich mal 2 Wochen täglich 8h Lieferscheine einscannen.
Die Situation ist für mich sehr belastend, da die Zeit einfach nicht vergeht und ich Angst habe, nach meinem Abschluss nichts zu können was zu meinen Berufsaufgaben gehört. Klar, Jammern auf hohem Niveau.
Was kann ich in meiner Situation machen? Ich weis nicht mehr weiter.
Den Betrieb wechseln? Oder einfach durchziehen?
5 Antworten
Nach zwei Jahren würde ich Dir keinen Wechsel empfehlen.
Es würde auch schwer.... die meisten Ausbilder hätten wahrscheinlich Zweifel, was die Beweggründe des Wechsels sind.
Nimm Dir was zu lesen mit - entweder zur fachlichen Weiterbildung oder halt was Belletristisches....
Natürlich ist es das eigentlich nicht. Aber wenn Du fragst, was Du tun kannst und die Dir nichts geben, was sollen sie machen?
"Legen Sie das Buch weg und schauen Sie bis 16 Uhr in die Luft!"
Aber bei Fachbüchern wird mit Sicherheit niemand was sagen.
Nutze die Zeit zur Weiterbildung. Z.B. Fremdsprachen, BWL etc.
Hast recht, ich wollte sowieso schon immer mal Spanisch lernen, danke für den Tip! :)
Bestimmte unbeliebte und einfache Aufgaben wurden und werden schon immer gerne den Azubis angetragen. Da muss man einfach durch.
Aber du hast ein Recht auf Ausbildung und Anleitung und das solltest du durchsetzen!
Rede mit deinem Ausbilder und zur Not auch mit dem Chef, das diese Situation nicht hinnehmbar ist.
Wenn alles nichts nutzt, dann wende dich an die Genossenschaft. Die können dir auch bei einem evtl. Wechsel während der Ausbildung zur Seite stehen.
Mit solchen „unbeliebten“ Aufgaben, hab ich absolut kein Problem, solange es nicht den ganzen Tag lang ist, wobei ich in meiner Situation jede noch so sinnlose Aufgabe machen würde.
Mein Chef ist bereits sichtlich genervt von mir, da ich dauern mit irgendwas neuem ankomme, mein Ausbilder weis bereits das ich den ganzen Tag im grunde nichts zu tun habe, wird ja auch in meinem Ausbildungsbericht klar. Danke für den Tip mit der Kammer, die werde ich mal kontaktieren.
Wenn nichts zu tun ist, dann würd ich auch nichts machen. Oder du wechselst tatsächlich den Betrieb. Das wäre langfristig wahrscheinlich das beste.
Nichts machen klingt einfacher als es leider ist, da man ja nur rum sitzt und ins leere starrt. Ich bin wirklich an dieser Ausbildung und einem guten Abschluss interessiert und Langeweile ich für mich die Hölle.
Genau das der IHK erzählen, Dort gibt es Ausbildungsbetreuer. Vielleicht können sie dir ja weiter helfen.
Eventuell einen anderen Betrieb suchen, in dem Du deine Ausbildung beenden kannst.
Genau das dachte ich mir eben auch, es ist zugegeben auch schwierig in den Zeiten einen Ausbildungsplatz zu finden, da die Betriebe entweder nur „neue“ Azubis nehmen oder eben keine durch die Coronasituation.
Ist das denn legitim auf Arbeit dann etwas zu lesen, was nichts mit dem Beruf zu tun hat? Ich möchte ungern negativ auffallen.