Nicht an Gott zu glauben heißt doch nicht, das man weiß das da kein Gott ist, denn aus Nichtglaube an Gott folgt doch nicht, das man glaubt, das kein Gott ist?
Das Ergebnis basiert auf 15 Abstimmungen
6 Antworten
Streng logisch hast Du recht. Aber praktisch nicht. Denn wenn es Götter objektiv gäbe, würden sie ja erkennbar sein. Und wenn so ein Gott vor Dir stünde würdest Du nicht antworten mit „Ich glaube nicht an Dich!“. Insofern ist es aus meiner Sicht schon die Grundhaltung „Es gibt keine Götter, also glaube ich auch nicht an sie“. Nur netter verpackt nach dem Sinn „Glaubt doch, was ihr wollt!“ Das stößt auf weniger Widerstand als die direkte Aussage, dass es keine Götter gäbe.
Kommt darauf an, wie der Fragesteller oder ggf der Antwortete die Frage versteht.
Will z.B. ein Christ von jemandem wissen, ob er an genau seinen Gott glaubt, kann ein "nein" immernoch bedeuten, dass derjenige stattdessen an einen anderen Gott glaubt.
Ist die Frage so gemeint, was ja grade heute oft damit gemeint ist, dass es nur diesen einen Gott und sonst keinen gibt, dann ist ein "nein" gleichbedeutend damit, an überhaupt keinen Gott zu glauben.
Wenn mich jemand fragt, ob ich an Gott glaube, dann meine ich mit "nein" stets "nein, nicht an deinen und auch an sonst keinen"
Darum habe ich in der Abstimmung die 2. Optional gewählt.
Hallo EVYTNG,
"nicht an Gott (oder eine Gottheit) zu glauben" bedeutet im Religionsumfeld häufig Agnostik (kommt von nicht glauben). Daraus folgt nicht notwendigerweise, dass es keinen Gott oder keine Gottheit gäbe.
Gott könnte der Ansicht der Agnostiker*innen anders als vielfach geglaubt sein, sich anders präsentieren oder wahrnehmen lassen. Gott könnte auch irgendwie existieren - aber für die oder den Agnostiker*in keine Bedeutung haben.
Beispiel: Eine in meinen Augen sehr verbreitete Wahrnehmung Gottes kann die Manifestation der Liebe in Form einer Persönlichkeit Gott in der eigenen Gedankenwelt sein. Dabei wird Gott zu etwas Abstraktem, wie sich die Liebe auch abstrakt darstellen lässt und in Menschen sich instantiieren kann. Gott instantiiert sich dann in der Gedankenwelt dieser Menschen - und die Einheit mit Gott ist per se gegeben, wo diese Menschen selbst Liebe sind.
Beispiel: Viele Menschen erkennen Gott in der Natur. Die Natur ist für uns alle greifbar, somit auch Gott für diese Menschen greifbar.
In beiden Beispielen ist kein Glaube notwendig.
In dem Zitat wären die Negationen aufzulösen, damit die Aussage etwas an mind-twisting verliert.
"Nicht zu glauben heißt doch, dass man weiß dass es Gott geben kann, denn aus Nichtglaube folgt doch dass man (einfach) nicht glaubt, dass es Gott geben kann."
Mit vielen lieben Grüßen
EarthCitizen
Du hast ein paar rote und ein paar weiße Kugeln in einem Eimer, der abgedeckt ist und keiner von uns sieht die Kugeln. Du behauptest, in dem Eimer sind 5 rote Kugeln. Und ich lehne die Behauptung ab.
Die Behauptung lehne ich nicht ab, weil dort nicht zufällig 5 rote Kugeln drin sein könnten, sondern weil keiner von uns den Inhalt sieht.
Man kann das noch etwas weiter spinnen. Du behauptest, da sind 5 rote Kugeln drin. Ich behaupte da sind 6 rote Kugeln drin. Unsere Behauptungen sind gleichwertig. Und man kann alles am Ende alles behaupten und es ist nicht entscheidbar.
Es geht am Ende darum, dass ein agnostischer Atheist deine Behauptung ablehnt, weil deine spezifische Behauptung falsch ist, sondern weil diese Behauptung parallel zu anderen Behauptungen gleichwertig ist und am Ende nicht entscheidbar ist, welche Behauptung wahr ist.
Es geht also nicht um wissen, sondern um nicht wissen können. Und unter der Bedingung, dass man etwas nicht wissen kann, irgendetwas zu behaupten, ist dämlich.
Wenn man etwas nicht weiss, dann muss man glauben oder man behauptet einfach nichts.
Richtig, man muss glauben. Entweder dass Da etwas ist oder daran, dass dort nichts ist. Es gibt dazu keine neutrale Stellung.
Falsch. Die neutrale Stellung ist, ich lehne die Behauptung ab, unabhängig von der Behauptung.
Du kannst die Karte gegen Gott setzen oder für Gott. Es gibt keine Mitte so gerne es so manche Leute hätten.
Wie Du richtig gesagt hast, Du kannst glauben, dass es Ihn nicht gibt oder Du glaubst daran, dass es Ihn gibt. Was anderes gibt es nicht und so wird jeder Mensch mit Gott/Glauben konfrontiert und muss zwingend eine Seite einnehmen.
Das hat Gott so bewusst gemacht, damit am Ende keiner eine Entschuldigung hat.
Ich glaube es ging bei dem FS mehr um den Glauben als darum wer mehr weiß oder nicht.