Neutralleiter im Drehstromnetz?

6 Antworten

das ist mittlerweile das problem im internet. to mouch information!

und dann versuchen sich viele die ihren mist da verbimmeln wollen, vorzudrängeln. du fiindest dann also nur irgendwelche angebote für stehlampen, elektrotherapie, stecker, stromtarife oder was weiß ich...

aber zum kern deiner frage: der neutralleiter (Mittelleiter) dient in unserem 400 volt drehstromnetz dazu, 230 volt wechselstromgeräte betreiben zu können.

zwischen den phasen (außenleiter) hast du jeweils 400 volt, und zwichen phase und neutralleiter jeweils 230 volt.

es gibt auch in europa noch, so weit mir bekannt ins besondere im balkanbereich, drehstromnetze, ohne neutralleiter. das sind dann 220 bzw. 230 volt drehstrom. hier hats zwischen den außenleitern (phasen) eben 220 bzw. 230 volt. die wechselstromgeräte werden da auch so betrieben.

übrigens: der neutralleiter hat seinen namen daher, dass er "elektrisch neutral" ist. das bedeutet, er ist mit der erdung verbunden und hat so zum schutzleiter bzw. der erdung theoretisch keine spannug.

in der praxis sind es je nach dem schon ein paar volt. das spielt sich aber alles im unteren einstelligen bereich ab, ist also nicht gefährlich.

lg, anna

PS: nur nicht den fehler machen, anzuenhmen, alles was blau ist, ist auch neutralleiter. du bist nicht er erste, der diesen fehler begeht :-)

pucgenie  14.09.2022, 11:41

"ist also nicht gefährlich" ist gefährliches Halbwissen, oder? Unterbrochener Neutralleiter irgendwo, und schon passieren Unfälle.

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Peppie85  14.09.2022, 14:06
@pucgenie

ich habe NIE behauptet, dass es ungefährlich sei, den MITTELLEITER anzufassen, ich habe lediglich behauptet, dass die am NEUTRALLEITER anliegende Spannung von wenigen Volt teilweise nur Voltbruchteilen, ungefährlich ist!

außerdem: wenn man schon rumsheldoniert, sollte man sich mal mit der thematik des TT Netzes befassen, dieses hat im Kurzschluss oder Schieflastfall auf dem MITTELLEITER gegenüber der Erdung schon ein beträchtliches Potenzial. also so viel noch mal zum Thema nicht alles was blau ist, ist ein Neutralleiter.

lg, Anna

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Der Neutralleiter dient bei Drehstrom der Rückleitung bei unsymetrischer Belastung.

Kurz gesagt...

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Berufliche Erfahrung

Bei Drehstrom gibt es 2 Arten, ein Gerät zu betreiben, einmal die sogenannte Dreiecksschaltung, bei der nur die drei Phasen zur Verwendung kommen. Zur Veranschaulichung: Wenn man ein gleichseitiges Dreieck zeichnet mit den Punkten A, B, C, wird an jeden Punkt eine Phase angelegt. Jeweils zwischen zwei Punkten besteht dabei eine Spannung von 400 V: Die Phasen sind ja jeweils um 120° versetzt. Zwischen den 3 Punkten A, B und C befinden sich z.B. die Spulen des Elektromotors, der durch die Phasenverschiebung angetrieben wird. Bei dieser Schaltung wird der Neutralleiter nicht benötigt. Die zweite Schaltung wird als Sternschaltung bezeichnet. Wieder zur Veranschaulichung: Von einem Punkt M in der Mitte gehen 3 Gerade in einem Winkel von 120° auseinander . Am Ende der Geraden sind jeweils die Punkte A, B,und C. Der Nulleiter oder Neutralleiter befindet sich jetzt am Punkt M. Die 3 Phasen sind jeweils an den 3 Endpunkten der Geraden. Dadurch befindet sich zwischen MA, MB und MC jeweils eine Spannung von 230 V. Die Dreiecksschaltung arbeitet also mit 3 x 400V , weil diese Spannung zwischen den Phasen auftritt und benötigt keinen Nullleiter. Die Sternschaltung dagegen mit 3 x 230 V Spannung, die zwischen dem Nullleiter und der jeweiligen Phase auftritt. im Prinzip ist Drehstrom 3x Wechselstrom mit 230 V, bei dem aber durch die Phasenverschiebung zwischen den Phasen eine Spannung von 400 V herrscht.

Geräte wie Drehstrommotore oder Duchlauferhitzer benötigen keinen Neutralleiter. Aber wenn Du ein Drehstromnetz auf drei Phasen aufteilen willlst, um daran Wechselstromgeräte zu betreiben, brauchst Du einen festen bezugspunkt, damit die Spannung in den Geräten bei 230 Volt stabil bleibt.

ein einfaches Beispiel:

Wasserkocher zwischen L1 und dem Mittelpunkt (Neutralleiter) angeschlossen, Nachttischlampe zwischen L2 und dem Mittelpunt angeschlossen.

Mit Neutralleiter - kein Ding! beide laufen mit 230 Volt. so bald er aber fehlt, würde die Nachtischlampe (nahezu) 400 Volt auf die Ohren kriegen, weil der Wasserkocher dem Strom relativ wenig Widerstand entgegensetzt.

DU hättest quasi eine Reihenschaltung aus Nachttischlampe und Wasserkocher.

Wenn DU übrigens drei gleiche Lasten hast. sagen wir mal drei Baustrahler mit je 1000 Watt, macht es keinen Unterschied, weil sich der Strom gleichmässig verteilt (symetrische Last) Würdest Du in dem Fall einen Strahler entfernen, hättest Du wieder die besagte Reihenschaltung. Diesmal würde sich aber wegen der gleichen Widerstandsverhältnisse die Spannung gleichmässig verteilen. jeder der Strahler würde mit 200 Volt brennen.

lg, Anna

Der Neutralleiter ist mit dem Sternpunkt des Netzes verbunden und dient entsprechend als Rückleiter. Jede Phase gegen Neutralleiter gemessen ergibt 230V effektiv. Jede Phase gegeneinander ergibt aufgrund der Phasenverschiebung von 120° eine Spannung von 400V effektiv.