Neuer Beruf Notfallsanitäter empfehlenswert?

8 Antworten

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Lieber Felix,

wenn du wirklich Medizin studieren willst, dann verfolge auch deinen Traum und geh keine Kompromisse ein, die dich nicht wirklich glücklich machen. Ohne Abitur Medizin zu studieren ist utopisch. Die Plätze sind einfach extrem hart umkämpft. Was hindert dich aus deiner Sicht das Abitur zu machen?

Wechsel auf eine weiterführende Schule und mach dein Abitur. Das ist kein Hexenwerk, wenn du es richtig an gehst. Mangelnde Noten sind kein Zeichen dafür, dass du es intellektuell nicht packen kannst, sondern meist einfach ein Zeichen dafür, dass man nicht oder ineffektiv lernt. Aber auch das Lernen kann man lernen.

Natürlich braucht man um direkt nach dem Abi studieren zu können ein Top Abitur. Aber der weg über die Abiturbestenliste ist nicht der einzige Weg und im Zweifelsfall kommst du eben über Wartesemester rein. Wenn es wirklich dein Traum ist, dann gib ihn nicht auf bevor du nicht nach Kräften versucht hast ihn zu erreichen. So etwas bereuen wir meist irgendwann!

Lg und viel Erfolg Susan

FelixPetrat 
Fragesteller
 21.07.2014, 07:52

Naja ich befürchte das ich das Gymnasium gar nicht überstehe und letztendlich ein schlechtes Abi mache und am Ende denn gleichen Beruf absolviere denn ich mit Realschule gemacht hätte. Bei uns gibt es auch eine FOS die die fachgebiete Gesundheit und soziales beinhaltet. Aber dort erreicht man ja auch keine berechtigung für eine Uni oder?

susicute  21.07.2014, 08:31
@FelixPetrat

Nein, mit der Fachhochschulreife kannst du kein Medizin studieren. Dafür brauchst du die Allgemeine Hochschulreife (Abitur)

Aber mal im Klartext: Wenn du es dir zutraust die Fachhochschulreife zu machen, dann packst du auch das Abitur. Angst zu scheitern ist der schlechteste Ratgeber überhaupt, wenn es um deine Zukunftsplanung geht. Ja, wenn man etwas versucht gibt es die kleine Möglichkeit zu scheitern. Aber wenn du schon kapitulierst, bevor du es überhaupt versucht hast, verwehrst du dir einfach selbst die Chance deinen Traum zu erreichen. Und du wirst 100% irgendwann an den Punkt kommen, an dem du dich fragst ob du es nicht hättest schaffen können. Zu bedauern eine Chance nicht ergriffen zu haben, ist eines der schlimmsten Gefühle, die man als Mensch mit durch sein Leben tragen kann.

Aber nochmal zur Note im Abitur. Denn dass du es schaffst, wenn du es willst, ist äußerst wahrscheinlich. Auch eine nicht so gute Abinote eröffnet dir immer mehr Möglichkeiten als die Mittlere Reife. Du weißt heute nicht mit absoluter Sicherheit, was du in 5 oder 10 Jahren gerne tun möchtest. Vielleicht willst du dann etwas anderes studieren, oder du entscheidest dich nach dem Abi doch für eine Ausbildung. Auch viele Ausbildungen setzen das Abitur voraus. Und am aller wichtigste: Auch mit einem schlechten oder durchschnittlichen Abi ist es dir möglich Medizin zu studieren. Du musst dann eben Wartesemester sammeln, die du z.B. mit einer Ausbildung zum Notfallsanitäter füllen kannst. Aber in jedem Fall eröffnet dir dieser Abschluss die Option frei zu entscheiden was du gerne tun möchtest.

FelixPetrat 
Fragesteller
 21.07.2014, 11:04
@susicute

ok da hast du aufjedenfall recht. Ich habe auch gelesen das bei manchen Universitäten 2,0 reichen soll. Ich beschäftige mich wirklich schon sehr lange mit der Medizin. Es interresiert mich wirklich wahnsinnig. Nur ich habe halt ein wenig bammel davor da ich jetzt in der 9.Klasse bin und da müsste ich ja in den Ferien noch wechseln. Bei mir hat in der familie noch keiner Studiert ist halt nicht einfach. Wenn ich das FOS mache gibt es die möglichkeit 2 Jahre oder 3 Jahre zu gehen. Hat man dann bei 3 Jahren das Abitur? Oder müsste ich jetzt noch wechseln?

Tinkergirl  28.07.2014, 14:25
@FelixPetrat

Falls du aus Bayern kommst kann man drei Jahre auf die FOS gehen und hat dann das allgemeine Abitur, kannst damit also Medizin studieren.

Ich glaube es kommt sehr darauf an wo du wohnst (Bezahlung, Schule..) also bisher ist das Problem, dass es noch nicht einmal annähernd genug Ausbilder dafür gibt. Es ist allerdings nicht rein schulisch, also auch mit Einsätzen und man muss die Schule nicht mehr bezahlen, wie es beim Rettunssanitäter war. Medizin studieren stimmt, aber bloß mit super perfekten 1er Schnitt und du musst viiiel Glück haben , angenommen zu werden an der Uni. Könntest aber auch mit Krankenpflege machen ;)

Hallo Felix, was ich dir empfehlen könnte, wenn du wirklich Medizin studieren willst, aber "nur" auf einer Realschule bist/warst, mach die FOS (Fachoberschule) 2 Jahre und du hast Fachabitur, ein weiteres Jahr und du besitzt das Allgemeine Abitur. Also könntest du theoretisch sogar auf einer Förderschule gewesen sein, du musst dich nur bis zur FOS, bzw. bis zum Abi hocharbeiten(hochlernen). Oder die zweite Option wäre, mach eine Berufsausbildung zum Krankenpfleger, spezialisiere dich danach auf Intensiv und Anästhesie oder Notaufnahme, und mache danach die BOS (Berufsoberschule) dann kannst du ebenfalls dein Abitur nachholen, hast durch die Ausbildung schon etwas Geld ansparen können für die Studiengebühren und auch schon Erfahrung, welche dir mit Sicherheit nicht negativ angewertet werden.

Falls du aber diesen Plan nicht so toll finden solltest, und lieber im Rettungsdienst arbeiten möchtest, was natürlich auch keine schlechte Variante ist, würde ich dir aber trotzdem entfehlen, JETZT NOCH NICHT. Offiziell gibt es diesen "neuen" Beruf "Notfallsanitäter" erst seit 01.01.2014, und seit dem her hat sich noch nicht allzu viel getan, laut meines Wissens sind sie die Bundesärztekammer und sämtliche Fraktionen welche sich mit diesem Gesetzentwurf befassen noch nicht einmal einig, wie Hoch, bzw. wer überhaupt die Vergütung übernimmt. Mein Tipp an dich und alle die diese Ausbildung machen möchten (da gehöre ich selber auch dazu) mach lieber erst eine "normale" Berufsausbildung, das kann im Büro sein, im Handwerk oder was finde ich am besten wäre, wie oben schon erwähnt, mach eine Ausbildung zum Krankenpfleger, spezialisiere dich auf Notfallbereiche wie Intensiv (mit Aufwachraum), OP, Anästhesie oder Notaufnahme (mit Schockraum), da dies die sinnvollsten Bereiche eines Krankenhauses für die Notfallmedizin, bzw. Notfallrettung darstellen. Nicht allein wegen deiner Klinikerfahrung die du dann nach dieser Berufsausbildung hast, würde ich dir diesen Weg am ehesten empfehlen, sondern du hast wieder mal 3 Jahre etwas verdient, hättest die Möglichkeit später vom Rettungsdienst in ein Krankenhaus, Altenheim, Arztpraxis, Rehazentrum, medizinisches Labor etc. zu wechseln, falls die Personal- und Bezahlungslage im Rettungsdienst nicht besser oder sogar schlechter geworden wäre oder du einfach keinen Bock mehr hast auf Schicht- und Wochenendsarbeit (was natürlich im Krankenhaus auch dabei ist) und auf den ganzen psychischen und physischen Stress dem du im Rettungsdienst ausgesetzt bist. Was bei deiner Krankenpflege-Ausbildung + Qualifikation im Intensiv, Anästhesie oder Notfallaufnahmenbereich noch positiv wäre, mit solchen Kenntnissen und natürlich einer Ausbildung zum Notfallsanitäter und evtl. noch Feuerwehrkenntnissen hättest du sicherlich auch gute Chancen später einmal als Sanitäter auf einem Rettungs- oder Intensivtransporthubschrauber eingesetzt zu werden. Und natürlich wären in dieser Zeit 3 Jahre vergangen, und vllt. ist dann in diesen 3 Jahren mehr Klarheit im Rettungswesen eingetroffen und Rettungshelfer, Rettungssanitäter und Rettungsassistenten bzw. dann Notfallsanitäter werden endlich angemessen und entsprechen für ihre wirklich nicht leichte und unentbehrliche Arbeit entlohnt.

Also kurz und knapp, natürlich ist es deine Entscheidung, mein Rat wäre aber, mache erst eine Ausbildung, vorzüglich als Krankenpfleger (in erster Line wegen der Klinikerfahrung die du dann sammelst) und dann verfolgst du entweder deinen Wunsch Mediziner zu werden, oder arbeitest Hauptamtlich im Rettungsdienst. Aber du wirst deinen Weg schon gehen! Viel Glück!

Wenn es wirklich Dein Wunsch ist, Rettungsassistent, Krankenpfleger o.ä. zu werden, wundere ich mich, daß Du das nicht schon längst in Angriff genommen hast. Man kann sich Weiterbilden und dann auch mehr Geld verdienen. Und es ist richtig, man kann heutzutage als Quereinsteiger, mit der entsprechenden Ausbildung, auch ohne Abitur Medizin studieren.

http://www.medizinstudium-ohne-abitur.de/

Positiv: - abwechslungsreich - soziale Hilfe

Nachteil: - Schichtdienst - schlechte Bezahlung - psychische&physische Belastung - Ausbildung muss meines Wissens nach selbst gezahlt werden

Wer die Liste ergänzen möchte, kann dies gerne tun.

Am Ende musst du selbst entscheiden, ob dir der Beruf Freude bereitet, aber sei dir den Nachteilen im Klaren.

sachlich123  22.07.2014, 00:24

Die NotSan Ausbildung ist mit Azubigehalt vergütet, das mit dem Selbstzahlen war mal - kann man natürlich immer noch auf manchen Schulen wenn man keinen Ausbildungsplatz findet.