Nachbarin beschwert sich über Wutausbruch meiner Tochter - was kann ich tun?
Meine Tochter (5) hatte vorhin gegen 19 Uhr einen Wutanfall, weil sie nicht schlafen wollte. Sie hat geschrien und Türen geknallt. Nach gut 5 min konnte ich sie beruhigen und sie wollte ihrem Vater im Wohnzimmer Gute Nacht sagen. In dem Moment steht die Nachbarin aus der Dachgeschosswohnung (wir wohnen im Erdgeschoss) laut bollernd und schreiend vor der Tür und beschwert sich, weil ihr Kind (1) seit einer halben Stunde schläft. Sie drohte uns sogar mit der Polizei!
Meine Tochter hat sich so sehr erschrocken, dass sie panisch, schreiend und weinend ins Kinderzimmer gerannt ist und sich unter der Bettdecke versteckte. Ich habe fast eine 3/4 Stunde gebraucht, um sie zu beruhigen, sie zitterte am ganzen Körper und hatte richtige Angst!
Was kann ich tun? Der Vermieter will mit diesen 'Streitigkeiten' nichts mehr zu tun haben und drohte vor einigen Monaten in einer Email an alle Mieter mit dem Verkauf des Hauses, bzw einzelner Wohnungen. Von da kann ich also keine Hilfe erwarten.
Ich kann meiner Tochter doch nicht den Mund zu halten, wenn sie wütend ist!
6 Antworten
Nachbarin beschwert sich über Wutausbruch meiner Tochter - was kann ich tun?
Es scheint ja zwischen den Nachbarn schon öfters zu Streitigkeiten gekommen zu sein. Also ist der Vorfall heute ja nicht der erste Vorfall.
Damit ist es auch schwierig zu sagen wer sich nun wie wann verhalten hat und ob die Reaktion übertrieben ist oder war.
Das Kinder auch mal laut sind ist keine Frage. Aber Türen knallen mit 5 muss auch nicht sein!
Also hast du zwei Baustellen: deine Tochter mit ihrer Wutbirne und die Nachbarn, die dann wohl immer gerne zum Vermieter rennen und sich beschweren, so dass der auch schon völlig abgenervt ist.
Also suche das freundliche und sachliche Gespräch mit den Nachbarn. Und mache deiner Tochter klar, dass Türen knallen nun mal nicht geht!
Es bringt auch rein gar nichts, wenn du nun auf dem Standpunkt stehst, die "böse" Nachbarin hätte dein Kind verängstigt. Verhärtete Fronten führen zu immer mehr Stress und Streit und in Zukunft muss nur einer laut husten und der Andere kriegt die Krise.
Und wenn dein Vermieter dann wirklich von den Zankereien die Nase voll hat und verkauft, dann habt ihr vielleicht ganz andere Probleme!
Sicherlich ist er auch für den Hausrieden zuständig. Aber euer Kindermädchen ist er nicht. Und wenn eine Partei immer wieder den Hausrieden zu stören scheint, dann kann das auch in einer Kündigung enden.
Also mal über den eigenen Schatten springen und rüber zu den Nachbarn und das Entschuldigungslied anstimmen...
Du sollst bei deiner Tochter gar nichts machen. Du musst ihr die Meinung geigen. Und auf Verständnis pochen. Es dauert nicht lange, dann hat sie auch ein selbstbewusstes Kind…
Was kann ich tun?
Dich bei der Nachbarin für den Lärm entschuldigen. Allerdings muss sie auch einsehen, dass Kinder halt eben mal Lärm machen und vielleicht nicht immer SO vorsichtig sind, wie man es gerne hätte.
Klar, es ist nicht das beste, wenn Türen zugeschlagen werden, doch um 19 Uhr ist das in meinen Augen nichts, was man dem Kind jetzt wirklich anlasten sollte, zumal die kleine 5 ist. Allerdings solltest du natürlich auch mit ihr reden und ihr klarmachen, dass sowas nicht in Ordnung ist. Nicht nur Lautstärkenmäßig, sondern auch weil das die Tür beschädigen kann.
Dennoch wäre es nett von dir dich zu entschuldigen, dass der Lärm ggf. ihr Kind aufgeweckt hat. Das tut dir sicher auch ein Stück leid, denn du wirst ja wissen, wie es mit so einem kleinen Kind ist, wenn das nach langem Stress endlich schläft und dann kommt ein Knall und das Kind wacht auf.
Nebenbei... das ist auch nicht wirklich Sache des Vermieters. Dass der keine Lust darauf hat den Vermittler zwischen zwei Erwachsenen zu spielen, ist verständlich.
Nein, du sollst dich entschuldigen, weil dein Kind Lärm gemacht hat und mit deinem Kind darüber sprechen, dass man Türen nicht zuknallen soll.
Dass sie deinem Kind Angst gemacht hat, hat damit erstmal nichts zu tun, aber du solltest aufhören die Schuld ausschließlich bei der Nachbarin zu suchen, sondern auch anerkennen dass es vielleicht nicht ganz ideal war, dass die Tür zugeknallt wurde.
Dieses 'du hast Mist gebaut', 'nein, du hast den viel größeren Mist gebaut' -Gestreite bringt NIEMANDEN weiter. Besser wäre es zu sagen 'ja, meine Tochter hat dei Tür zugeknallt und dafür möchte ich mich entschuldigen. Allerdings hat es meiner Tochter auch große Angst gemacht, als Sie plötzlich so aufgeregt vor der Tür standen. Auch wenn ich verstehen kann, dass Sie aufgebracht waren, denke ich, dass das Kind nicht darunter leiden sollte. Ein kurzer Hinweis an mich, sodass ich das mit meiner Tochter klären kann, hätte vollkommen ausgereicht.'
Ob Ihr Kind davon wach wurde oder nicht, spielt doch eigentlich keine Rolle. Dein Kind hätte nicht weniger Angst wenn das Kind der Nachbarin wach geworden wäre. Sie kann eben den Lärm deiner Tochter, das Türen knallen, nicht ab, und ist eine ausdrucksstarke Person. Du verlangst das sie das hinnimmt, ebenso musst Du eben hinnehmen das nicht jeder sich so verhält wie Du es gerne hättest. Ja deine Tochter hatte Angst, so what, sie wird es überleben, und so wird man erwachsen.
Kinder sind Kinder. Sonntags gelten zwar nochmals besondere Regeln (außerhalb der gesetzlichen Nachtruhe) in Sachen Ruhestörung, aber wie soll ich ein Kind mit 5 Jahren beibringen sich ständig ruhig zu verhalten. Wird schwierig. Bei einem Kind mit 7 oder 8 Jahren kann ich bei einer gewissen geistigen Reife und emotionalen Kontrolle das vielleicht eher erwarten. Aber das ist Ermessenssache.
Eben, aber meine Befürchtung ist, dass jetzt wieder eine Beschwerde beim Vermieter eingehen wird. Beim letzten Mal haben wir auch, einfach ohne Vorwahnung eine Abmahnung erhalten. Ich möchte nicht gekündigt werden, nur weil mein Kind sich altersgemäß und völlig natürlich verhält
Bei Kindern wird es schwierig mit dem kündigen. Sie sind von Gesetzeswegen besser geschützt. Eine Abmahnung muss der Vermieter begründen und damit wird er kaum durchkommen. Da würde jeder Anwalt lachen. Die Abmahnung wäre nichtig. Mache Dir da nicht so viele Gedanken.
nur weil mein Kind sich altersgemäß und völlig natürlich verhält
Das wird auch niemand tun. Allerdings sollte man bei dem 'altersgemäß und völlig natürlich' auch nicht vergessen, dass man das schon durch Erziehung beeinflussen kann und sollte.
Dass Türen nicht zugeknallt werden sollten, kann man auch einer 5 Jährigen erklären. Dass die das ggf. nicht IMMER hinbekommt ist eine andere Sache, doch in jedem Fall sollte man bei sowas erzieherisch dagegenwirken.
Das weiß sie auch, es ist über 1 Jahr her, dass sie so einen Wutanfall hatte und da kann ich einfach nicht verstehen, das man nach kaum 5 min schon so ein Theater vor der Tür macht und mit der Polizei droht! Beim letzten Mal hieß es: 'Meine Bilder fallen von der Wand', als meine Tochter nach einem Spaziergang mit ihrem Roller von der Wohnungstür bis in ihr Zimmer gefahren ist ...
Aber was mache ich jetzt? Kann/ soll ich den Vermieter darüber in Kenntnis setzen, bevor eine Beschwerde eingeht? Ich habe wirklich Angst, dass mir deswegen gekündigt werden könnte ...
Ich würde an deiner Stelle einfach mit der Nachbarin sprechen. Ruf sie an, klingel kurz (aber zu einer venünftigen Zeit, nicht unbedingt jetzt noch), vereinbart einen Termin und klärt die Sache dann wie erwachsene Menschen. Der Vermieter hat ja offensichtlich auch schon lange keine Lust mehr auf euren Kleinkrieg und ihr sind vermutlich auch einfach die Nerven etwas durchgegangen.
Man kann Türen abschließen oder etwas dazwischen hängen. Dann hat man das Problem nicht mehr. Es ist frech nun auch noch zu erklären das man nichts dafür kann
Für Erziehung gäbe es Ratgeber. Wenn ein Kind im Zimmer bleiben soll und renitend wird, bleibt man an der Tür bis es sich beruhigt und wartet nicht bis Möbel fliegen
Ihr Kind ist ja nicht mal aufgewacht, das hat sie selbst gesagt ... Soll ich mich entschuldigen, dass sie mein Kind so eine Angst gemacht hat?