Nach Schulter Operation Finger taub?
Rechte Schulter wurde operiert. 24 Stunden danach war alles in Ordnung. Plötzlich ist der kleine Finger (links) taub geworden. Die Taubheit geht seit einer Stunde nicht weg
4 Antworten
Ist mir auch passiert. Aber meine OP war in Duisburg Fahrn (Fahrner Krankenhaus) und nicht in Lindau. Ein Anfänger hatte während der OP den Nerven so sehr gereizt bzw. beschädigt, dass es bei mir 6 Monate gedauert hat, bis das Gefühl langsam wieder zurück kam.
Heute nach 6 Jahren bekomme ich in bestimmten Situationen immer noch Schmerzen in den Fingern und im Winter, wenn es kalt wird, werden die Finger sehr schnell ganz weiß und fangen an, schmerzhaft zu kribbeln. Dann ist auch das Gefühl wieder weg und kommt erst wieder, wenn die Finger wieder aufgewärmt sind. Grund: schlechte Durchblutung der Finger bedingt durch den Nervenschaden.
Laut Aussage eines Neurologen wird sich dies auch nicht wieder spürbar verbessern. Leider! Die kalte Jahreszeit ist für mich immer eine Belastung.
Meine andere Schulter sollte auch noch operiert werden. Der Termin stand sogar schon fest. Als ich im Vorgespräch gehört habe, dass mich wieder der Selbe Chirurg operieren wird, habe ich sofort abgelehnt und bin gegangen. Das war eine gute Entscheidung!
Nach einer konventionellen Therapie ( KG, Physiotherapie, Stoßwellen usw.) geht es meiner anderen Schulter besser als wie die operierte.
Habe versucht diesen Behandlungsfehler geltend zu machen. Ich glaube mein Anwalt war auch nicht der Beste, obwohl er im Internet als Fachanwalt für Behandlungsfehler (Medizinrecht) aufgelistet war. Hat mich 800 Euro Anwaltskosten, Anträge usw. gekostet. Außer Späsen nichts gewesen.
Das Krankenhaus war zu mächtig. Keine Chance, obwohl ich nachweisen konnte, dass ich nicht unter dem Karpaltunnelsyndrom leide. Das hatte nähmlich der Anwalt vom KH behauptet. LG
Danke für deine Antwort. Schade, dass dir sowas passiert ist. Alles gute
Ja, da kenne ich mich sehr gut aus. Das kannst du auch alles im Patientenrechtegesetz von 2013 nachlesen. Das Narkose und OP-Protokoll bekommst du nicht automatisch sondern nur nach Anforderung. Du musst die zwei Protokolle in dem KH schriftlich beantragen. Dann MUSS das KH dir diese in Kopie zur Verfügung stellen. Das KH darf pro Kopie 1€ verlangen.
Da bei mir etwas schief gelaufen war, hat sich das KH zunächst geweigert mir die Protokolle auszuhändigen obwohl sie laut Gesetz dazu verpflichtet sind. Dann habe ich meine KK angeschrieben und um Mithilfe gebeten. Auch die KK ist dazu verpflichtet dir zu helfen, wenn begründete Zweifel bestehen. Als die KK sich eingeschaltet hatte, ging alles ganz schnell und ich hatte die Protokolle innerhalb drei Tagen und brauchte auch nichts dafür zu bezahlen.
Dann bin ich damit zum Anwalt gegangen, was aber nichts gebracht hat, weil dies ein normales OP Risiko war, für das man ja auch vor der OP unterschreiben muss. Das KH sichert sich vor einer OP immer ab. Wenn du nicht unterschreibst, wirst du nicht operiert. Dann verzichtet das KH lieber auf die Einnahmen, weil du dann viel mehr Macht vor Gericht hast und das KH für alle Schäden haftbar gemacht werden kann (Körperverletzung). Ein Chirurg darf nur ohne Einwilligung operieren, wenn es ein Notfall ist und um Leben oder Tod geht.
Du musst wissen, dass eine OP bzw. Narkose dem KH sehr viel Geld einbringt. Darum werden in Deutschland auch sehr viele Operationen durchgeführt, die eigentlich gar nicht nötig sind. Streng genommen ist das Körperverletzung. Aber die Patienten willigen ja ein und unterschreiben.
Zum Glück will dies Jens Span (Gesundheitsminister) jetzt ändern. Er will die Vergütung der KH wieder ändern (Fallpauschale) und Operationen nicht mehr so gut bezahlen. Außerdem will er das Patientenrechtegesetz von 2013 überarbeiten und den Patienten mehr Rechte geben. Das konnten die Lobbyisten 2013 damals erfolgreich verhindern. Hoffentlich schafft er dies.
Für dich noch ganz wichtig! Diese Missstände kann nur die Politik durch Gesetze ändern. Also immer schön zur Wahl gehen und die Richtige Partei wählen!!!
Wenn natürlich das KH die Protokolle im Nachhinein fälscht, was sehr schwer zu beweisen ist, hast du keine Chance. Darum hat mir damals der Rechtsanwalt gesagt, dass ich noch im KH sofort immer meine Protokolle zur Einsicht verlangen soll. Wenn dies dann nicht sofort geschieht und sie einige Tage dafür benötigen, kann man davon ausgehen, dass evtl. manipuliert wurde.
In der Regel hält das Personal zusammen und du wirst nichts negatives erfahren, weil ja auch der Ruf des KH beschädigt wird. Denn wer will schon gerne entlassen werden. Ein KH ohne Operationen geht meistens pleite.
Ganz schlimm und nur auf Profit aus sind die ganzen Helios KH. Ich habe von einer OP Schwester (die ich persönlich kenne) in einer Helios Klinik (Namen der Klinik darf ich öffentlich nicht nennen) gehört, dass ein Chirurg sogar vorgeschrieben bekommt, wie lange die Operation dauern darf, weil die Nutzung eines OP Saals pro Stunde sehr teuer ist. Wenn er dann länger benötigt, muss er sich anschließend rechtfertigen bzw. muss es begründen.
Das unter so einem Druck Behandlungsfehler auftreten ist wohl jedem klar. Aber wie gesagt, all das will Jens Span jetzt ändern. Immer wählen gehen!!!!
https://www.doccheck.com/de/detail/articles/21541-wie-viele-patienten-hast-du-auf-dem-gewissen?utm_source=DC-Newsletter&utm_medium=E-Mail&utm_campaign=Newsletter-DE-DocCheck%20News%2019.20%20(Mittwoch)-2019-05-15&user=284de13183b56c506126f1b51df7c7a4&n=5030&d=28&chk=4ae7a492441ff8e893a696054113aeff&nl=5030&block=36660
Ich danke dir viel Mals für deine ausführliche Antwort. Du hast meine Frage restlos beantwortet. Ich wünsche dir alles gute für die Zukunft.
Das es zur Verletzung von Nerven kommt kann vorkommen, sollte es aber definitiv nicht. Es wurde mir als mögliche Komplikationen bei der OP Aufklärung genannt. Mittlerweile habe ich die zweite Schulter OP hinter mir und kann nicht wirklich klagen. Nach dem ersten Eingriff ist die Funktion der Schulter wieder voll hergestellt. So bin ich guter Dinge, dass es dieses Mal auf der anderen Seite genauso gut funktionieren wird. Bezüglich der Beschwerden würde ich mich an den Operateur/behandelnden Arzt wenden.
Gefühlsstörungen sind nach OPs relativ normal und verschwinden normalerweise auch wieder nach einiger Zeit. Nerven und Gewebe im OP Bereich reagieren eben gereizt nach so einem Eingriff. Schulter OPs sind (je nachdem was operiert wurde) meistens komplexe und schwierige OPs, da kann sowas noch häufiger auftreten. Ich hatte selbst Mal eine schwierige Schulter OP (wegen ausgeprägtem Impingement) und hatte auch danach Gefühlsstörungen im Oberarmbereich (an der Hand glaub ich nicht). Befrage aber zur Sicherheit nochmal den behandelnden Arzt.
Die OP ist also ca. 24-48 Stunden her wenn ich das richtig sehe? Hast du den Arzt mal drauf angesprochen?
Für mich ließt sich das allerdings (erstmal) nach ganz normalen Dingen die so kurz nach einer derartigen OP auftreten können ("Nerven sind beleidigt") Sprich den Arzt drauf an.
okay Danke für deine Hilfe. Nein wurde nicht in Lindau operiert
Da du anscheinend schon Erfahrung mit Operationen gemacht hast und mehr Ahnung hast habe ich noch eine Frage. Erhält der Patient einen Operationsbericht/ Protokoll automatisch oder erst auf Nachfrage. Und wie lange nach der Operation habe ich die Möglichkeit eine Kopie zu erhalten ? Wäre sehr hilfreich wenn du mir helfen könntest