Nach Kurzschluss, anderer Stromkreis tot?

2 Antworten

Bei maroder Installation kannst Du durch so was den Neutralleiter "killen" und dann 400V in 230V Verbraucher "reinjagen".

Da brauchst Du einen Elektriker der durch Messungen feststellen kann was da passiert ist und wie das repariert werden muss.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung
Klooboold 
Fragesteller
 18.12.2023, 23:55

Danke für die rasche Antwort. Meine Gastherme geht auch nicht mehr. Also hat sogar zwei Stromkreise erwischt.

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Commodore64  18.12.2023, 23:59
@Klooboold

Wenn Du Pech hast ist nicht nur der Stromkreis unterbrochen sondern sind die Geräte durch die Überspannung auch zerschossen.

Also am besten direkt morgen einen Elektriker anrufen, der sollte recht schnell feststellen können warum da kein Strom mehr kommt und was da "vermutlich" zu machen ist. Ohne das gründlich zu untersuchen kann der natürlich nicht direkt einen Preis für die Reparatur nennen. Je nach dem findet der immer mehr das repariert werden muss.

Denn Stromkreise "fackeln" nicht einfach so ab, da ist wahrscheinlich etwas marode oder total unterdimensioniert verbaut worden. Der Leitungsschutzschalter (auch Sicherung genannt) hat ja die Aufgabe die Leitungen zu schützen, durch einen Kurzschluss darf eigentlich nichts an der Installation selber kaputt gehen.Auch "unbeteiligte" Verbraucher gehen dann nicht kaputt.

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Klooboold 
Fragesteller
 19.12.2023, 00:02
@Commodore64

Vielen Dank für die Umfangreiche Antwort. Wenn die neue Therme kaputt ist dann wird’s lustig.

ich werde mich morgen um einen Elektriker bemühen.

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Commodore64  19.12.2023, 00:05
@Klooboold

Bei neueren Geräten bekommt man ja meistens Ersatzteile. Dann kann der Heizungsbauer da ein neues Netzteil bzw. Steuergerät einbauen.

Ärgerlich aber zumindest viel billiger als ein neues Gerät.

Das Problem ist nur was machst Du jetzt bei dieser Jahreszeit ohne Heizung?

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Klooboold 
Fragesteller
 19.12.2023, 00:22
@Commodore64

Ich hoffe auf diese Frage bekomme ich morgen eine Antwort.

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Commodore64  19.12.2023, 00:28
@Klooboold

Und bis morgen?

Hast Du wenigstens einen Heizlüfter damit die Rohre (und Du selber) nicht einfrieren? Bei uns ist morgens immer dick Eis auf den Autos.

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Klooboold 
Fragesteller
 19.12.2023, 01:15
@Commodore64

In der Nacht heize ich nie. Es hat meist so 19grad wenn ich nicht heize. In der Früh wird’s dann etwas ungemütlich sein

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Commodore64  19.12.2023, 01:45
@Klooboold

So lange wird das Haus die Wärme aber nicht halten.

Auch wenn die Heizkörper abgedreht sind, die gehen spätestens bei +5°C auf. Ist die Therme aber aus, kühlt das Haus aus - außer die Nachbarn drüber und drunter haben noch Wärme.

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GamingProfi9947  04.02.2024, 21:23

Also ich würde erstmal die lampen tauschen danm kann der strom da weiter fliessen du kannst leichter feststellen wo der short ist

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Duchaus möglich, dass hier was falsch geklemmt war. habe schon echt komische Installationen gesehen. so was sollte sich auf jeden fall ein Elektriker anschauen. Auch und ins Besondere auf den Kommentar von Commodore64 hin.

Commodore64  19.12.2023, 00:15

Bis in die tiefen 70er ist man hingegangen und hat den Nulleiter (wie man ihn damals nannte) nur halb so dick gemacht wie die Phasen, denn die Ströme heben sich ja auf.

Jetzt 60 Jahre später geht da sehr viel kaputt wenn die Dinger dann endgültig aufgeben und von 0 bis 400V alles auf den Steckdosen landen kann.

Heutzutage macht man den Neutralleiter 50% dicker als die Phasen (mindestens) denn durch Phasenverschiebung kann der mehr Strom abkriegen als er eigentlich sollte. Das passiert durch Schaltnetzteile und LED Beleuchtungen u.U besonders häufig und heftig.

Ist der Krempel in den Wänden und im Sicherungskasten älter als 30 Jahre sollte man regelmäßig einen E-Check machen lassen oder gleich modernisieren.

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Peppie85  19.12.2023, 00:31
@Commodore64

Also ich persönlich hatte noch kein Stromkabel in Händen, wo der Mittelleiter bzw. der Neutralleiter dicker war, als die anderen. Einmal hatte ich ein 4adriges in Händen, wo ein runder PEN dünner war als die anderen, waren aber auch nicht ganz 50% es waren m.E. 120 zu 70 mm²

an sonsten kenne ich das mit dem schwächeren Mittelleiter noch immer in form von Energiekabeln wie NYCWY schwarz 3 x 240 sm / 120 mm² hier bildet ein Schirm mit 120 mm² den PEN für 3 Leiter mit 240 mm²

das mit den enormen Verschiebungen kenne ich auch, aber das ist abgesehen von speziellen Industrieanwendungen eher Hysterie, da in den seltensten Fällen Stromkreise dauerhaft bis an den Anschlag belastet werden. Eine Ausnahme bilden z.B. Ladesäulen für E Autos, aber hier haben wir es nicht mit Mischlasten zu tun

In Industrieanlagen verbauen wir übrigens sofern es vom Kunden nicht ausdrücklich anders gefordert wird, nur noch vierpolige Drehstromautomaten. Sie sind nicht wirklich teurer als 3polig+N

ach ja, mach dich mal mit den Elfa Plus Compact Automaten vertraut. z.B. EPC 64 C16 das ist ein 4poliger C 16 Automat, so breit wie 2 Teilungseinheiten. 2polig bzw. 1+N sind die Dinger nur so breit wie ein normaler Automat.

Der Vorteil: nicht nur die Betriebssicherheit ist größer, weil ausgschaltete Stromkreise hinter RCD nicht dem "nullschluss" unterliegen und so ein Weiterbetrieb einer Anlage mit fehlerhaften Stromrkreisen mögkich ist, sondern auch das Messen der Isolation im laufenden Betrieb (betreffender Stromkreis wird natürlich abgeschaltet wird wesentlich sicherer, da eine sichere Zuordnung zwischen Neutralleiter und Phase(n) 100% gegeben ist.

lg, Anna

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Commodore64  19.12.2023, 00:39
@Peppie85

Nicht die Stromkabel sind das Problem, die Brücken Strickwerke in den Verteilerkästen.

Ich habe schon Unterverteilungen gesehen, da kommt der recht dicke N auf einer Schiene an und eine zweite Schiene wo das halbe Haus dran hängt ist mit einem 0,75mm² Drähtchen an der ersten angeschlossen.

Die Bewohner haben sich gewundert, darum das Licht in einigen Räumen heller ist als in anderen und warum beim Kochen das dann hin und wieder anders herum war. Das war damals aber noch zur Zeit der Glühbirnen.

Noch schlimmer als ein bisschen Überlast durch Phasenverschiebung sind die Gleichströme im Neutralleiter. Die gammeln dann sehr schnell weg durch galvanische Korrosion. Und die Gleichströme kommen vor allem durch LED Lampen. Im Haushalt geht das noch, aber in großen Bürogebäuden sind die Gleichströme extrem!

Hast Du eine Zange, die Gleichstrom kann? Häng die mal überall an die Ns dran wo Du gerade sowieso arbeitest. Ich hoffe, Dir wird nicht allzu-schnell schlecht! Gerade Bürogebäude voller PC und LED Lichtern - ein (Alb)traum!

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Commodore64  19.12.2023, 00:42
@Peppie85

P.S.:

Die meisten denken dann, die DC Zange wird vom AC gekitzelt. Einfach mal rum drehen, dann weißt Du ob das so ist, AC hat ja keine Polarität ;)

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Commodore64  19.12.2023, 00:48
@Peppie85
mach dich mal mit den Elfa Plus Compact Automaten vertraut

Ich bin gerade "hin und weg" mit Störlichtbogen Schutzschaltern. Die messen das "britzeln" im GHz Bereich und schalten dann ab bevor es zum großen Knall kommt. Auch arbeiten die gleichzeitig als FI und sind so billig geworden, dass man die sich auch Zuhause statt dem herkömmlichen RCD einbauen kann.

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Peppie85  19.12.2023, 05:24
@Commodore64

Da wäre ich vorsichtig! der AfDD den du hier beschreibst kann zwar einen paralleleln Störlichtbogen erkennen, nicht aber deinen Körper, wenn du z.B. an ein offenes Kabel fasst von einer 60 Watt Lampe unterscheiden. es gibt tatsäclich welche, die mit einem RCBO kombiniert sind, aber die wenigen mir bekannten sind alles andere als billig

von Hager kosten die von dir beschriebenenen Dinger schon mal um 180 € das stück, von Legrand immernoch 130 und von Eaton immerhin "nur" etwas über 100. Allen gemien ist, dass sie drei Teilungseinheiten breit sind. Von Siemens gibts noch ne Erweiterung für RCBO, die liegt bei knapp über 90 mit dem RCBO zusammen sind wir dann bei etwa 120 bis 130. Das gute daran: es gibt auch eine version für den schmalen RCBO, der nur eine TE hat, und sind somit bei 2 TE

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Commodore64  19.12.2023, 11:35
@Peppie85

Klar, relativ zum einfachen RCD gesehen sind die richtig teuer. Aber damals als ich meinen ersten RCD in meine Wohnung modernisiert habe, da hat der damals FI genannte RCD über 300 Mark gekostet. Von der Kaufkraft her kann man sagen, dass das weit über €300 waren. Damals musste man die Dinger extra beim Elektriker anfragen, von selber waren die damals nicht auf die Idee gekommen so etwas an zu bieten. Die meisten Elektriker wussten damals noch nicht mal wie man die korrekt anschließen musste.

Die Dinger werden in wenigen Jahren sicher viel billiger, genau wie damals der FI.

Und mittlerweile gibt es bereits Versionen die schon Teilentladungen "fühlen" können, also abschalten bevor es zum Durchschlag kommt wo etwas kaputt geht.

Dumm ist dann natürlich, dass man dann keinen Schaden finden kann nachdem das Ding heraus geknallt ist und so nicht weiß warum.

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Peppie85  19.12.2023, 12:06
@Commodore64

Ich bin der sache (noch) etwas skeptisch gegenüber. zumal es schwer ist z.B. oberwellen von einem gleichrichter oder Bürstenfeuer von einem echten Schaden zu differenzieren. Nicht umsonst haben die lobbyisten bei den Dingern zurückgerudert.

Ich habe übrigens bei mir daheim auf FI LS, die schmalen von Siemens umgerüstet. wir haben dann noch einen vierpoligen RCD, an dem unter anderem zwei vierpolige LS für waschmaschine und Herd hängen so wie vier einpolige LS + neutralleiter für diverse gerätschaften wie Wäschetrockner, Geschirrspüler, die Steckdosen in der Küche...

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Commodore64  19.12.2023, 23:16
@Peppie85

Das braucht auch einen recht leistungsstarken Mikrocontroller. Die Signale im GHz Bereich werden von einem Software Defined Radio per FFT analysiert und es gibt sehr chahrakteristische Muster.

Klar, bei langen Leitungen sind die natürlich nicht so leicht zu erkennen, aber Grundsätzlich funktioniert das recht gut. Auf jeden Fall besteht da die Möglichkeit ein britzelndes Kabel, Stecker oder Schalter zu erkennen bevor es brennt. Auch gebrochene Kabel oder kaputte Kontakte können erkannt werden.

In der Industrie nutzt man die Teilentladungsprüfung schon recht intensiv. Bei der Normalen Isolationsprüfung legt man ja z.B. 1kV an und dann kann man entweder sagen "Hält mindestens 1kV, kann verkauft werden" oder es knallt und das Ding ist für die Tonne. Bei der Teilentladungsprüfung wird die Spannung "langsam" hoch gefahren bis es zur Teilentladung kommt. Da es (meistens) keinen Durchschlag gibt, kann man das Gerät dann nachbessern oder verkaufen und genau angeben wie viel Volt das wirklich aushält.

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Klooboold 
Fragesteller
 19.12.2023, 00:23

Die Installation ist 9 Jahre alt. Also da wurde soweit ich weiß die gesamte Elektroinstallation erneuert.

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Peppie85  19.12.2023, 00:33
@Klooboold

trotzdem, bei so einem komischen Verhalten muss sich das jemand vor ort ansehen. das kann man nur mit viel Glück ferndiagnostizieren.

es könnte auch sein, dass eine nicht fachgerecht montierte Klemme versagt hat. kommt leider nicht so selten vor, wie man glaubt. denn gerade die "idiotensicheren" Steckleiterklemmen verleiten dazu schlampig zu arbeiten. "wird ja nur noch eingesteckt"

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