Mutter an Heiligabend alleine lassen?
Meine Adoptivmutter und ich verstehen uns nicht sehr gut. Ihrer Meinung nach darf ich keine Grenzen setzen und Gefühle wie Trauer oder Wut empfinden, das nimmt sie persönlich. Zwar kümmert sie sich manchmal um unsere Kinder, aber sie macht das eher, um nach außen zu zeigen, dass wir fast wie eine richtige Familie sind und nicht nur eine Adoptivfamilie. Meist ignoriert sie mich. Dass ich eben nicht ihr eigenes Kind bin hat sie mir unterschwellig immer wieder gezeigt.
Nun habe ich eine eigene Familie und wünsche mir nichts sehnlicher als ganz intim und privat mit Mann und Kindern zu feiern, aber immer erwartet meine Mutter, dass sie dabei ist. Dabei sehen wir uns am zweiten Weihnachtstag sowieso zum Mittagessen. Sie will am heiligen Abend nicht alleine sein und ich habe ein schlechtes Gewissen.
Der Gedanke, dass ich niemals alleine mit meiner richtigen Familie Heiligabend feiern kann bis die Kinder erwachsen sind, ist für mich unerträglich. Zudem fühle ich mich in der Nähe meiner Adoptivmutter unwohl.
Leider ist mein lieber Adoptivvater vor vielen Jahren verstorben. Seitdem bin ich für sie verantwortlich als Einzelkind...
3 Antworten
Manchmal vergisst man um was es bei Weihnachten geht.
Ich denke du hast 2 Möglichkeiten. Entweder sagst du ihr klar, dass du mit deiner eigenen Familie, diesen Abend alleine verbringen möchtest oder du befreist dich von diesem Bedürfnis und ihr feiert alle zusammen mit deiner Adoptivmutter.
Das ist deine Entscheidung. Das kann dir hier niemand abnehmen. Dein schlechtes Gewissen auch nicht.
Vielleicht solltest du mal den Mut haben, euer Verhältnis miteinander zu klären. Oder weiß sie wie du über sie denkst und du ihr gegenüber empfindest? Das solltet ihr wirklich klären und offen darüber reden.
Deine Skrupel und deine innere Spaltung sind gut spürbar - auch eine Tendenz, die Adoptivmutter, die du an anderer Stelle dann doch wieder Mutter nennst, am Heiligabend einzuladen.
Ich würde dir dazu raten, denn das schlechte Gewissen kann dich später mal plagen.
Ich denke, sie hat sicher auch viel für dich getan. Du bist ja ein reines Adoptivkind, kein Stiefkind, also kannst du sie schon als deine Mutter ansehen.
Ich kann zwar verstehen, dass sie nicht allein sein will, aber das du nicht mit ihr feiern möchtest, da du dich bei ihr unwohl fühlst, muss sie wohl akzeptieren, nachdem sie dich so behandelt hat. Und das du gerne mit deiner eigenen Familie feiern möchtest, ist ja auch verständlich und ein sehr gutes Argument, welches sie auch akzeptieren muss.