Muss Media Markt meine 500 € Scheine nehmen, was kann ich machen wenn sie ablehnen?

7 Antworten

"müssen" als solches, als dass die media markt gesetzlich gezwungen wird... Nein.

Die haben allerdings Hausrecht und dürfen somit auch selbst entscheiden, welches Geld sie annehmen. ABER nehmen die keine 500er an, muss es sichtlich gekennzeichnet sein. Somit siehst du es schon vorher.

Aber wenn man sich deren Preisspanne anschaut, dann sollten 500er kein Problem sein.

Geldscheine sind unbeschränkt gültige Zahlungsmittel, die grundsätzlich auch angenommen werden müssen. Die Gerichte lassen hier eine Ausnahme zu, wenn die "Größe" des Scheins nicht in einem angemessenen Verhältnis zum zu begleichenden Betrag stehen (also 50 € mit einem 500er bezahlen wollen), sonst ist das Recht formal auf Deiner Seite und media markt im Verzug - nutzt Dir im Ernstfall halt wenig, das musst Du womöglich vor Gericht erstreiten ...

NoLies  14.04.2022, 21:48

Das ist Unfug. Es gilt das Hausrecht. Die müssen garnichts annehmen.

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HugoHustensaft  14.04.2022, 21:50
@NoLies

Das Hausrecht ist das Recht, darüber bestimmen zu können, wer Deinen Laden betritt. Die Regelungen über das Geldwesen sind klar gesetzlich normiert, bei denen gibt es kein Hausrecht - sonst könnte jeder Händler ja sein eigenes Geld einführen. Was also ist Unfug?

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NoLies  14.04.2022, 22:02
@HugoHustensaft

Dein Vergleich hinkt. Natürlich kann das Hausrecht auch darüber bestimmen, welche Zahlungsmittel angenommen werden. Manche Läden akzeptieren zb. nur Karte (vorallem seit Corona). Oder in der Schweiz bzw. Grenzregionen werden Euro sowie Chf akzeptiert - aber eben nur in manchen Geschäften. Und klar manche Händler haben ja sogar Bonusprogramme wo man zb. mit deren Treuepunkte oder ähnlichem zahlen kann.

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HugoHustensaft  14.04.2022, 22:06
@NoLies

Das alles ändert nichts an der Rechtslage: Bargeld in Scheinform ist das einzig unbeschränkt gültige Zahlungsmittel in Deutschland, die Kartenzahlung ist nur eine Zahlung "zahlungshalber". Mit dem Angebot der Barzahlung und der Verweigerung der Annahme ist der Händler rechtlich immer im Verzug, da kann das Hausrecht, dass es hierfür nicht gibt, nichts ändern - selbst AGB übrigens nicht, weil das Klauseln wären, die überraschend wären, ob ein klar erkennbarer Aushang die wirksam machen könnte, wäre ein interessanter Musterprozess.

Vieles passiert im praktischen Leben und wird so hingenommen, muss aber noch lange nicht zur Rechtslage passen.

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JuristHelfer  14.04.2022, 22:18
@NoLies

Langsam. Die müssen gewisse Stückelungen sehr wohl annehmen. Kein gewerbliches Geschäft in Deutschland darf pauschal 5 € , 10 € und 20 € Banknoten verweigern. Das würde den Kunden unangemessen benachteiligen.

Wie Hugo schon richtig ausgeführt hat, dürfen Geschäfte aber durchaus zum Beispiel 20 € Scheine verweigern, wenn der Kaufbetrag lediglich 1,43 € ist. Auch wenn das hier eher grenzwertig ist.

Bei Elektonikmärkten gibt es viele teure Waren. Smartphones, Tablets, Flachbildschirme, Laptops usw. , die 700 € und mehr kosten. Da kann es verhältnismäßig sein, wenn man mit 500 € Scheinen zahlt.

https://www.refrago.de/darf-ein-haendler-die-annahme-von-200-und-500-euro-scheinen-verweigern/

Sowohl die generelle Verweigerung der Annahme gewisser Banknoten, als auch die Verweigerung der Annahme von Banknoten wegen der Verhältnismäßigkeit, muss ausgeschildert sein.

Jetzt kommt etwas für mich typisches, was ich aber durchaus ernst meine:

Steht bei einem Händler deutlich, dass er 500 € Scheine nicht annimmt, dann zahlt man mit deutschen Euro Gedenkmünzen. Die gibt es in 5 € , 10 € , 20 € und 25 € . Silber oder in Kupfer-Nickel.

Deutsche 25 € , 50 € , 100 € und 200 € Gedenkmünzen gibt es auch ( 25 € ) oder ausschließlich in gold ( alles über 25 € ) . Aber richtigem Gold. Das sind tatsächlich auch offizielle Zahlungsmittel, diese deutschen Euro-Gold-Gedenkmünzen.

Was sich der Gesetzgeber dabei gedacht hat, erschließt sich nicht. Denn der Materialwert ist viel höher als der Münznennwert.

Jedenfalls: ist ein Kaufvorgang abgeschlossen, in dem der Kunde die Ware auf den Tresen legt, nicht auf irgendwelches Geld hinweist und nicht deswegen fragt, der Verkäufer durch scannen der Artikel den Willen kund gibt zu verkaufen, dann muss der Verkäufer jedes offizielle deutsche Zahlungsmittel annehmen. Dazu ist er verpflichtet.

Ausreden wie, die werden wir bei unserem Werttransportunternehmen nicht los; die passen nicht in unsere Kassen usw. ; muss der Kunde nicht akzeptieren. Das ist regelmäßig das Problem der Verkäufer.

Nur wenn Hinweisschilder vorhanden sind, die gewisse Zahlungsmittel ausschließen, darf der Händler diese verweigern.

Wenn der Kunde vor dem Kaufvorgang oder während diesen den Verkäufer fragt, ob er die und die Zahlmittel annimmt, und der Verkäufer verneint - dann darf der Verkäufer diese auch ablehnen.

Kein Händler in Deutschland hat Hinweisschilder, wo er deutsche Euro Gedenkmünzen ausschließt. Keiner. Diese Münzen sind unbekannt, weil sie zu 99 % gesammelt werden.

In den normalen Zahlungsverkehr tauchen diese Münzen praktisch nicht auf.

Meine Auffassung: auch Elektronikmärkte dürfen pauschal 500 € Banknoten ausschließen, wenn dies deutlich ausgeschildert ist. Andere Banknoten dürfen sie dagegen grundsätzlich nicht ausschließen, weil sie nun mal zu einen nicht geringen Teil auch teure Ware verkaufen.

Wie will denn ein Elektronikmarkt nachvollziehbar begründen, sowohl 500 € als auch 200 € Scheine auszuschließen? Das halte ich für lebensfern. Hausrecht hin oder her.

Man kann ja auch 100 € Scheine usw. fälschen. Die Quasi-Abschaffung der 500 € Scheine, halte ich daher für absolut sinnlos.

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Sofern die Annahme dieser von vornherein vertraglich ausgeschlossen sind (das dürfte in der Regel so sein), nein.

Außerhalb vertraglicher Vereinbarungen kann die Annahme abgelehnt werden, wenn Zahlungsbetrag und Wechselgeld in einem unzumutbaren Missverhältnis stehen.

Woher ich das weiß:Hobby – Interessierter Laie; Grundwissen, garniert mit Recherche

Aufs Konto einzahlen und mit Karte zahlen, alternativ in deiner Bank wechseln lassen.

Die lehenen nicht ab, wenn sie ein Prüfgerät für die Echtheit haben. Bei uns haben sie so ein Gerät.