Muss man ohne Kostenvoranschlag bezahlen?
Nun ich habe meine Gitarre zur Gitarren-Reparatur gegen, weil der Tonabnehmer nicht funktionierte. Es sollte eigentlich nur geschaut werden und dann Kostenvoranschlag gemacht werden.
Jetzt bekomme ich gerade einen Anruf, dass es mich ca. 150€ kostet, weil ihr Mann (Gitarren Fachmann) die Gitaren Saiten abziehen musste um zu gucken.
Klar verstehe, dass man immer schauen muss, aber ist es nicht bisschen hinterhältig erst die Arbeit zu machen und dann das Geld zu verlangen. Anstatt den Kunden vorher anzurufen was es kostet??
Die Erfahrungen hatte ich bereits einmal mit einem Steuerberater und einmal mit einer Auto-Werkstatt, dass erst gemacht wird und dann soll man zahlen, ohne vorher grünes Licht gegeben zu haben.
Man muss ja gucken, ob sich etwas lohnt. Bei ner 300€ Gitarre nun 150€ zahlen, ohne dass was ausgetauscht wurde, ist bisschen happig.
Ist das eine Strategie, damit der Kunde nicht nein sagen kann? Man hätte ja vorher sich mal melden können und transparent sagen können. Das wird gemacht. Da wird geschaut so viel wird es kosten.
3 Antworten
Ein rechtlicher Anspruch auf Bezahlung des Kostenvoranschlages besteht nur dann, wenn die Vergütung vorher explizit vereinbart wurde. Nur wenn vertraglich (auch mündlich kann ein Vertrag zustande kommen) ausdrücklich vereinbart wurde, dass der Unternehmer den Kostenvoranschlag in Rechnung stellen darf, stellt seine Erstellung eine eigene Dienstleistung dar, die etwas kosten darf.
Man muss die Saiten gar nicht abziehen um zu gucken. Es reicht wenn man die Saiten gut lockert. So macht es mein Guitar Guru immer.
Der lässt auch die alten Saiten drauf, außer man sagt explizit, dass man neue möchte.
150,-€ um zu schauen was an der Gitarre (Elektronik) dran ist, das ist m.M.n. deutlich zu teuer. Soviel kostet ein kompletter Pickupwecksel.
Ich würde die Gitarre abholen und sagen das du esbei dem Preis lieber wo anders machen lässt!!!
Ein Anspruch auf Zahlung besteht nicht, da du ja explizit gesagt hast, die sollten erst einmal einen KV abliefern bevor sie tätig werden. Abgesehen davon muss man die Kirche ja auch im Dorr lassen bei einer 300.-€ Klampfe.
Ich sach ma so:
Kundenfreundlich ist das nicht.
Und dann frage ich mich, wie lange der Traumtänzer gebraucht hat, um die Saiten abzunehmen. Selbst bei einem Floyd-Rose-Tremolo und ähnlich komplexen Konstruktionen ist das eine Sache von unter zehn Minuten.
900 Euro Stundenlohn hätte ich jetzt mal eher bei Anwälten erwartet, aber nicht vom Knecht einer Musikalienhandlung.
Vielleicht hat er unterwegs noch Kaffe gemacht und stellt dir diese Zeit ebenfalls in Rechnung. Ich mein, wenn er den Korinthenkacker spielen und jeden kleinen Furz abrechnen will, kannst du das schon lange.
Und ob die Demontage erforderlich ist... vielleicht wenn das Instrument ein Schlagbrett hat, auf dem die PUs montiert sind. Ansonsten kommt man natürlich von hinten an die Elektronikfächer, um kurz mal eben schnell die Kontakte durchzumessen.
Wie hoch ist denn bei diesen unfassbar exorbitanten Preisen erst der KV ausgefallen?
Ja was denn jetzt, sind es Reparaturkosten oder die Kosten für den KV? Sinn eines KV ist, dass man vorher die Reparaturkosten einschätzen kann. Es ist sinnlos, einen KV in Auftrag zu geben und dann repariert der Handwerker direkt ohne Kundenauftrag den Schaden. Da kannst du auch die Zahlung komplett verweigern, weil du die Reparatur nicht beauftragt hast und sie entgegen deiner Anweisung durchgeführt wurde. Und sei es nur als Druckmittel zur Preisminderung.
Aber du musst dich hier schon mal genau ausdrücken, sonst kann dich niemand vernünftig beraten.
Ich habe die Gitarre hin gegeben und frau sagte, ob die es bis Samstag hin bekommen, da ich da einen Auftritt habe. Die sollen sich das mal angucken sagte ich. Dann sagte die Verkäuferin, ihr Mann schaut sich das, wenn Zeit ist mal an. Heute morgen rufe ich an. Dann wird mir gesagt, dass die Gitarre schon in der Werkstatt ist und die sich Nachmittags diesbezüglich nochmal melden.
Plötzlich bekomme ich ca. 17 Uhr einen Anruf, dass ihr Mann die Gitarre schon auseinander gebaut hat und das Batteriefach und Kleinteile schon repariert hat. (Da sagte ich auch, dass könne erstmal so bleiben, weil ich es provisorisch mit Klebeband fixiert hatte)
So sie sagt sie wollte sich schon mal melden, dass die Kosten sich für die Reperatur bei 120-150€ belaufen und sie es nicht genau sagen kann. Ihr man habe die Saiten aber schon abgenommen und ein Kostenvoranschlag nicht gemacht werden konnte, da man es dafür vorher hätte ausbauen müssen.
Ich habe in Auftrag gegeben, dass man sich es angucken kann und gefragt, ob sie es bis Samstag schaffen würden. Da von ihrer Seite kam, sie schauen und melden sich, war es für mich selbstverständlich, dass sie VORHER bescheid geben wegen den Kosten und nicht während der Reparatur.
Was bleibt n Kunden da übrig?? Abbrechen und für das angefangene bezahlen oder komplett??
Das erstere wäre dann ja raus geschmissenes Geld. Bei dem zweiten hat man es zumindest repariert, aber meines erachtens zu teuer. Hätte mich sonst selbst versucht oder gutes 150€ Mic geholt für die Akustik!!
Tja, das war ein reiner, sofortiger Reparaturauftrag bie Abgabe des Instruments, ohne Frage nach einer Kostenschätzung oder einem Kostenvoranschlag. Du hast ihr sogar gesagt, es sei eilig. Sei froh, dass es so billig geworden ist. Zahlen und glücklich sein. Du hast keinerlei Handhabe. Sie haben exakt genau das gemacht, was du verlangt hast.
Also repariert hat er es ja. Zum einen war ein Batteriefach kaputt. Also ausgetauscht wurde nichts. Nur es mussten Saiten halt abgenommen werden und der Tonabnehmer war wohl nicht kaputt. Die Frau rief mich während der Reparatur wohl an, um mich zu informieren, wo ich wohl lande preislich und es kein zurück mehr gibt wegen dem Preis, weil halt die Saiten schon ab waren um zu schauen. Die Arbeitszeit usw.
80€ wäre für mich in Ordnung, aber 150€ viel zu viel.