Muss ich beim Reiten ne Schutzwestetragen?
Alsoo ich gehe regelmäßig reiten und hab gemerkt dass immer weniger Leute bei mir im Unterricht eine Weste tragen und ich reite ehrlich gesagt auch lieber ohne, kann dann einf besser mitgehen und so aber meine Mutter sagt ich darf nd ohne klar es ist schon riskant aber va. Im Somner ist das halt unbequem und heiß 🥲 wie kann ich sie überzeugen ohne reiten zu dürfen zumindest im Sommer? Oder seid ihr auch dafür dass man lieber eine tragen soll?
Ps: ich reite seit über 7 Jahren falls das ne Rolle spielt und befinde mich so auf sicherem A/E Niveau glaub ich reite aber keine Turniere oder so
16 Antworten
Ich bin für die Weste. Die schützt einen, vor erheblichen Verletzungen.
Es gibt keinen Grund, außer Bequemlichkeit keine zu tragen.
Sie ist keine Vollabsicherung, wird aber einen nicht unerheblichen Teil von Unfallfolgen abmildern.
Kannst Dir gerne mal meine Wirbelsäule, ausleihen oder meine Schulter. Dich gern auch mal bei meinen Freunden und Bekannten erkundigen wie toll die es fanden, wo ich im Krankenhaus ums überleben gekämpft habe.
Im übrigen haben wir es endlich geschafft, selbst bei Dressurturnieren muss ein Kopfschutz getragen werden! Warum? Weil er nötig ist!
Was auch immer gern übersehen wird. Was ist wenn?!?
Da hört bei vielen sofort die Freundschaft auf und es geht echt an die Kartoffeln. Da wird richtig schmutzige Wäsche gewaschen.
Da möchte man nicht hineingezogen werden:
- Wie können ja keinen zwingen, aber haben das ausdrückliche empfohlen!?! (Reitschule/Reitlehrer)
- Ich bin davon ausgegangen, das diese nicht mehr nötig ist, sonst hätten sie bestimmt meine Tochter davon abgehalten, die Weste nicht mehr zu tragen?!?
- Ja meine Mutter hat das doch alles mit der Reitschule besprochen?!?
- Wir möchten doch eigentlich das jeder die Weste trägt?!?
- Wir gehen von Eigenmächtigkeit aus und unsachgemäßen gebrauch des Tieres. Da ja auch die Verbände das Tragen der Weste befürworten!?! (Versicherung)
Ist besonders lustig wenn man so ab 15 - 20 erfährt, alles wird gut, ab den Brustwirbel ist nichts mehr. Keine sorge es gibt super Pflegeeinrichtungen, Du kannst alles machen, nur nicht mehr allein.
Keine Sorge wir bauen auch bei euch Zuhause alles um, wenn wir wirklich den Schaden bezahlen müssen. (So in 10 bis 16 Jahren wenn der Ritt durch die Instanzen durch ist)
Im übrigen Dein Freund oder Freundin, hat schon wen neues.
die weste schützt dich nicht, wenn du reitest, sondern wenn du runterfällst.
und zwar nachweisbar.
bei uns am stall ist sie nicht pflicht, aber es wird empfohlen, eine zu tragen. etwa 60% der reiter tragen eine - und in einem fall hat sie vor kurzem ein mädchen vor sehr schweren verletzungen bewahrt.
das pony ist ganz brav - es hat sich halt erschreckt, als plöztlich auf der rückseite einer hecke jemand einen schlafenden igel aufgeschreckt hat. sowas kann halt passieren.
eine weste kann brüche des rückens und des brustbeins verhindern und verhindert in den allermeisten fällen auch den schlüsselbein- oder schulterblattbruch. nachweisbar.
wenn deine mum sagt, du sollst die weste tragen, dann trage sie. schliesslich muss sie dich pflegen, wenn du dir den rücken brichst.
ps - ich komme noch aus der zeit, als helme beim reiten als so uncool galten, wie heutzutage die westen. ich kenne aus dieser zeit 4 leute, die sich beim sturz vom pferd einen schädelbasisbruch zugezogen haben. ich kenne auch etliche leute, die aufgrund schwerer rückenverletzungen beim reiten nicht mehr reiten können/dürfen oder sogar gelähmt sind oder lebenslang starke schmerzmittel nehmen müssen.
anschnallen im auto war anfangs auch uncool - und integralhelme fürs motorradfahren auch.
überlegs dir halt...
Ich muss mal den Reithelm von der Tochter meines Fahrlehrers suchen ob ich den wiederfinde.
Der war so uncool. Mit seiner Kinnvergurtung.
Die junge Dame ist bei einreiten in die Bahn gestürzt, das Pferd hat den Helm/Kopf getroffen. Trotzdem wahren Bänder und Sehnen am Hals schwerst betroffen. Der Schädel hat außer einer bitter bösen Gehirnerschütterung nichts abbekommen. Ausgeschlagen mit beschlagenen Hinterhuf. Ab da hatte ich alle Führerscheine frei bei meinen Fahrlehrer.
Ich hatte ihr den Helm aufgeschwatzt.
ich hab nur zweimal solche "begegnungen der dritten art gehabt" - beim überschlag mit pony im wald aus vollem galopp hatte ich eine lkw-ladung schutzengel. ich kam so 4-5m vor dem pony zu liegen. die abgebrochene baumwurzel hat zum glück nur meinen arm touchiert. der helm... nun ja. über die helme aus der zeit braucht man sich nicht zu unterhalten... die waren mehr deko.
beim seitwärtsüberschlag mit pony hatte ich etwas weniger glück. das seitwärts auf mich fallende pony hat mir alle knorpelrippen auf einer körperseite und einige feste rippen gebrochen. das bein hab ich noch rechtzeitig weggekriegt. hätte es damals schon westen gegeben, wäre mir wohl gar nichts passiert.
Eine Reitweste musst du erst dann nicht mehr tragen, wenn entweder in der Reitschule keine Verpflichtung dazu besteht oder deine Mutter es ohne erlaubt. So lange sie der Meinung ist, dass du mit Weste reiten sollst, werden sie die Argumente "westenloser" Reiter nicht interessieren, weil deren GEsundheit sie vermutlich auch eher weniger interessieren. Für dein Mutter steht deine Gesundheit im Vordergrund und deshalb wird sie großes Interesse daran haben, dass du nur mit WEste reitest. Egal, wie andere das finden.
Wenn deine Mutter Dir das so vorschreibt, hast du dich daran zu halten bis du volljährig bist und selbst entscheiden kannst.
Aber mal ehrlich? Welche Gründe - außer Bequemlichkeit - gibt es denn die gegen eine Weste sprechen? Solltest du doch mal übel stürzen bist du mehr als froh wenn du eine an hattest, das kannst du mir glauben. Eine Freundin von mir ist erst vor zwei Wochen böse gestürzt. Das Ende vom Lied: 2 gebrochene Wirbel, mehrere Wochen Bettruhe und ggf. kommt doch noch eine OP mit Versteifung der Wirbelsäule auf sie zu. Ob sie je wieder schmerzfrei reiten können (und ihr Geld damit verdienen) wird, ist noch offen. Hätte sie eine Weste getragen wäre das ggf. glimpflicher ausgegangen.
Außerdem gibt es inzwischen doch wirklich tolle, dünne und leichte Modelle die zudem belüftet sind. Damit lässt es sich auch im Sommer gut aushalten, zumal du die Weste ja nur zum Reiten - also ca. eine Stunde - tragen musst und nicht den ganzen Tag damit rumläufst.
Müssen musst du das pauschal erstmal nicht, es sei denn deine Reitschule schreibt das vor. Ich persönlich trage nicht immer eine volle Weste, sondern mache das von der Situation abhängig. Bin ich auf dem Platz, mit einem Pferd, das ich lange kenne und reite „nur“ einige Gymnastikübungen? Dann trage ich keine Weste. Sobald aber Sprünge im Spiel sind oder ich mit einem Pferd arbeite, das nicht mein eigenes ist oder mit dem ich weniger vertraut bin trage ich zumindest einen Rückenschutz (und natürlich einen Helm, aber das sollte ja klar sein). Im Gelände und beim Training mit festen Sprüngen reite ich nie ohne Weste, egal mit welchem Pferd. Es passiert einfach immer mal wieder etwas und der Preis ist hoch. Es gibt inzwischen gute Westen, die auch nicht all zu sehr einschränken, da muss man eventuell ein bisschen testen und gucken, was das richtige ist.
recht haste.
unterschreibe ich sofort und in dreifacher ausfertigung.
das schöne ist, dass sich selbst internationale dressurreiter mittlerweile mit einem schicken helm, statt mit zylinder auf dem platz zeigen.
gäbe es noch reithosen mit hüftprotektor - würde ich sofort kaufen.